Merry Christmas Mr. Lawrence Japan, Neuseeland, Grossbritannien 1983 – 124min.

Pressetext

Merry Christmas Mr. Lawrence

In einem japanischen Kriegsgefangenenlager auf Java, in dem vor allem britische Soldaten interniert und der Willkür ihrer Bewacher ausgesetzt sind, kollidieren kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs das westliche und das fernöstliche Wertesystem. Unermüdlich versucht Colonel Lawrence (Tom Conti), ein profunder Kenner der japanischen Philosophieund Geschichte, als Übersetzer nicht nur sprachlich, sondern auch kulturell zu vermitteln. Und obwohl die Auffassungen von Ehre, Disziplin und Gehorsam bei Befehls -habern und Gefangenen unterschiedlicher nicht sein könnten, bringt der sadistische japanische Sergeant Hara (Takeshi Kitano) allmählich so etwas wie Verständnis für Lawrences Anliegen auf und überrascht mit menschlichen Regungen. Die Situation im Lager verschärft sich, als der unbeugsame britische Major Jack Celliers (David Bowie) arg misshandelt ins Dschungelcamp gebracht wird und vom Lazarett aus schon bald den Widerstand organisiert. Captain Yonoi (Ryuichi Sakamoto), der in seinem deformierten militärischen Ehrenkodex gefangene Lagerkommandant, fühlt sich unweigerlich zu ihm hingezogen. Nagisa Ôshima stilisiert diese Extremsituation sowohl als Abbild des Zusammenpralls zweier Kulturen wie auch als Kulisse für sein grosses Thema «Liebe und Leidenschaft». So trägt das aussergewöhnliche, genial inszenierte Kriegsdrama deutlich homomoerotische Züge und lebt entscheidend vom Gipfeltreffen seiner beiden makellos schönen Mega-Popstars Ryuichi Sakamoto und David Bowie.

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