Der sizilianische Killer Rosso soll im Auftrag der Mafia seine finnische Exfreundin Maria in deren Heimat liquidieren. Warum, erfährt er nicht. Also fliegt er nach Helsinki und steht schon bald in der Wohnung der jungen Frau, die er noch immer liebt. Dort trifft er allerdings nur auf Marias Bruder Martti, der weder Italienisch noch Englisch versteht, dem er aber irgendwie verständlich machen kann, dass er seine Schwester sucht. Doch die hat mittlerweile die Stadt verlassen, was Martti auf die Idee bringt, auch einmal aus Helsinki zu verschwinden. Zu diesem Zweck kauft er einen schrottreifen Chrysler Newport, und ohne ein Wort der Sprache des anderen zu verstehen, machen sich der verschrobene Finne und der verschlossene Italiener auf den Weg Richtung Norden. Die beiden ungleichen Männer kommen zwar immer einen Schritt zu spät und verpassen Maria ein ums andere Mal, doch sie kommen einander näher. Und haben unendlich viel Zeit und Geduld - ganz nach dem Motto «the slow traveller moves safely and far». Doch wird Rosso seiner grossen Liebe je wieder gegenüberstehen?

In Mika Kaurismäkis lakonischem, in der finnischen Frühlingslandschaft spielendem Roadmovie, das von Einsamkeit und der Sehnsucht nach Liebe handelt, passiert wenig. Einer der aufregendsten Momente ist jener Kneipenbesuch, bei dem Rosso, der sich am Hinterkopf kratzt, die brennende Zigarette zwischen Hals und Hemdkragen gerät. Doch für den Höhepunkt des kleinen Meisterwerks sind Kari Väänänen und Martti Syrjä gemeinsam verantwortlich, als sie im Duett und aus vollem Hals Toto Cotugnos «Lasciate mi cantare» singen - der eine auf Italienisch, der andere auf Finnisch. Auf die Idee, einen Finnen einen sizilianischen Mafioso spielen zu lassen, mussman erst mal kommen. Nicht verpassen!