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Iguana Italien, Spanien, Schweiz, USA 1988 – 88min.

Pressetext

Iguana

Im neunzehnten Jahrhundert, unter Seeleuten: Der wegen seines entstellten Gesichts «Iguana» (Leguan) genannte Oberlus (Everett McGill) ist zwar weitherum der beste Harpunierer, wird aber als Ausgeburt des Bösen angesehen und von allen misshandelt. Eines Nachts schleicht er sich deshalb vom Schiff und gelangt schwimmend ans Ufer einer abgelegenen, unwirtlichen Insel, wo er der Menschheit den Krieg erklärt. Einen dort ausgesetzten Seemann (Michael Madsen) bewahrt er in der Folge zwar vor dem sicheren Tod, legt ihn aber in Ketten, um ihn zu seinem Koch und Diener zu machen. Und bei Ungehorsam jeweils schrecklich zu bestrafen. Als zwei halb tote Schiffbrüchige angespült werden, betrachtet der selbst ernannte Herrscher auch sie als Gefangene seines Insel-Königreichs, verpasst ihnen Fussfesseln und lässt sie für sich arbeiten. Die einst bemitleidenswerte Kreatur, die mittlerweile komfortabel in einer weit verzweigten Höhle lebt, bestimmt gnadenlos über Leben und Tod seiner Sklaven. Und wie eines Tages eine junge Frau (Maru Valdivielso) und ihr Verlobter die Insel für ein romantisches Picknick aufsuchen, verschleppt Iguana die Schöne, macht sie erst gefügig, dann zu seiner Bettgefährtin – und zeugt mit ihr ein Kind. In seinem beunruhigenden "Piratenfilm" geht Monte Hellman der Frage nach, ob das Äussere eines Menschen seine sadistischen Handlungen rechtfertigen kann. Entstanden ist eine Parabel über widerfahrenes Unrecht und den daraus resultierenden Machtmissbrauch. Ein eigenwilliger Beitrag zum Motiv von der Schönen und dem Biest, den Hellman seinem Lieblingsdarsteller Warren (Oates) gewidmet hat.

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