Almost Famous - Fast berühmt USA 2000 – 124min.
Filmkritik
Some Sex, Some Drugs & Rock'n'roll
Cameron Crowe gönnte sich nach seinem Publikumserfolg "Jerry Maguire" eine Auszeit, schrieb ein Buch über seine Konversationen mit Billy Wilder und präsentiert nun einen Rückblick auf seine Jugendjahre als Journalist bei der Zeitschrift "Rolling Stone". Das nostalgische Werk ist poetisch und unterhaltsam, seine Schwächen gibt es erst gegen Ende preis.
San Diego zu Beginn der Siebzigerjahre: Zum Leidwesen von William (Patrick Fugit) und Anita ist Rockmusik im Haus ihrer Mutter (Frances McDormand, "Fargo") nicht erwünscht. Die Schwester ergreift deshalb schon bald die Flucht. Ihre Plattensammlung vermacht sie dem Bruder, der von der Musik fasziniert ist und sich bald als Musikjournalist versucht. Seine Texte wecken die Aufmerksamkeit des Kritikerpapstes Lester Bangs (Philip Seymour Hoffman), dem Herausgeber des Insider-Magazins "Creem". Von Bangs erhält der junge Journalist hilfreiche Tipps und knüpft erste wichtige Kontakte: Er verschafft sich dank Penny Lane (Kate Hudson, "Dr. T and the Women") Zutritt zu einem Konzert. Penny ist die Anführerin der Band Aids - Musen aller Musiker -, deren Motto einfach ist: Sex gibt es keinen, höchstens einmal einen Blow Job. Hinter der Bühne trifft William auf die noch relativ unbekannte Gruppe Stillwater. Der Bandleader und der Gitarrist finden Gefallen am naiven William und laden ihn auf ihre Tournee ein. Darüber soll er für "Rolling Stone" schreiben. William nimmt den Auftrag an, bricht aber das höchste Gebot jedes Journalisten: Er lässt die Band zu nahe an sich herankommen und verliert dadurch die kritische Distanz.
Cameron Crowe war tatsächlich gerade einmal 15 Jahre alt, als seine steile Karriere bei Rolling Stone begann. Wie er im autobiographisch gefärbten "Almost Famous" schildert, etablierte er sich damals als ernst zu nehmender Musikjournalist. Daneben schrieb er den Roman "Fast Times at Ridgemont High", zu dessen Verfilmung er auch das Drehbuch verfasste. Danach setzte sich Crowe selbst auf den Regiestuhl und realisierte die beiden Filme "Say Anything..." und "Singles". 1996 feierte er mit "Jerry Maguire" seinen bisher grössten Erfolg. Den Riesenrummel um seine Person verarbeitete er in Gesprächen mit der Regie-Legende Billy Wilder ("Some Like It Hot"), die er unter dem Titel "Conversations with Billy Wilder" veröffentlichte. Erst danach war er bereit, seine aufregenden Jugendjahre zu verfilmen.
Wer nun erwartet, dass Crowe eine (selbst-)kritische Hinterfragung seiner Erlebnisse und des Showbiz' vornimmt, wird leider enttäuscht. Alles, was man je über Sex & Drugs & Rock'n'Roll gehört hat, scheint erlogen zu sein. Oder Crowe hat wirklich den Rat seiner Mutter - "Don't take drugs!" - befolgt. Von Sex wird zwar häufig gesprochen, und was sich hinter den für William verschlossenen Zimmertüren abspielt, lässt sich leicht erraten, doch gezeigt wird herzlich wenig. Die legendären Drogenexzesse beschränken sich auf eine Party, an der sich der Gitarrist von Stillwater unter LSD-Einfluss lächerlich macht, und einen dramaturgisch wichtigen, ansonsten aber harmlosen Selbstmordversuch. Cameron Crowe präsentiert dem Publikum Jugenderinnerungen in Hochglanzformat. Dagegen ist nichts einzuwenden: Dieses "Familienfotoalbum" ist voll von unvergesslichen und betörenden Aufnahmen. Die Gespräche zwischen William und der Band machen auf das Dilemma des Kritikers aufmerksam, der zwischen Faszination und Objektivität hin- und hergerissen ist. Mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat Crowe allerdings am Ende des Films, den er in harmonischer Belanglosigkeit auflöst. Schade um die vorangegangenen Eindrücke, die dadurch zwar nicht ganz verloren gehen, aber doch getrübt werden.
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Kommentare
Ein Film übers Erwachsenwerden, gespickt mit Rockn Roll. Das passt einfach. Wunderschön und mit Herz.
tochter von kurt russell und goldie hawn almost famous in almost fanous... coole film, gute leistung, man wüsste sie würde noch in viele filmen spielen, jetzt ist sie famous
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