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Les destinées sentimentales Frankreich, Schweiz 2000 – 180min.

Pressetext

Les destinées sentimentales

Als Jean und Pauline sich auf einem Ball in der Charente Region Frankreichs zum ersten Mal begegnen, ist sie zwanzig Jahre alt. Er ist Pfarrer, verheiratet, Vater einer Tochter, und hat sich gerade eingestanden, dass seine Ehe mit Nathalie gescheitert ist.

Was haben die Zwänge der guten protestantischen Gesellschaft um sie herum noch für eine Bedeutung, wenn zwei 'Schicksale der Empfindungen' miteinander verbunden sind? Pauline undJean erleben gemeinsam die ersten dreissig Jahre des 20. Jahrhunderts, die von der unheilbaren Wunde des Ersten Weltkrieges gezeichnet sind, in denen Gewissheiten und industrielle Dynastien bröckeln. In den tragischen Umwälzungen dieser Welt ist ihre strahlende, dauerhafte Liebe stärker als die Zeit, die vergeht, die vergangen ist.

"DieLiebe... es gibt nichts anderes im Leben... nichts."

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Kommentare

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8martin

vor 3 Jahren

Die verbale Assoziation beim deutschen Titel zu Shakespeares Love’s Labour’s Lost hat mich in die Irre geführt, aber nicht enttäuscht. Das Original Destinées sentimentales meint Das Schicksal der Gefühle. Ein Titel, den sich der komplizierte und nicht unumstrittene Autor Jacques Chardonne ausgedacht hatte.
Regisseur Olivier Assayas hat episch weit ausladend (3 Stunden) ein Gesellschaftsdrama aus Frankreich um 1900 gemacht. In der industriellen Welt von Cognac und Porzellan übernimmt der entlassene evangelische Pastor Jean Barnery (Charles Berling) die Leitung der Fabrik seiner Familie. Die Scheidung von seiner Frau Nathalie (Isabelle Huppert) war ein Skandal und auch die Hinwendung an eine neue Verbindung zu Pauline (Emmanuelle Béart) wird gesellschaftlich nicht akzeptiert. Im emotionalen Auf und Ab der Liebesbeziehung sehen wir viele Details der Porzellanherstellung und Jean Barnerys Ex agiert im Hintergrund zwischen Hoffnung auf eine mögliche Wiederannäherung und einer Zurückweisung ihrer Tochter. Die Huppert zickt rum wie in den Besten Zeiten von Ozons ‘Acht Frauen‘.
Für diese gefühlsbetonte Liebesgeschichte, die über 30 Jahre währt, und die Krieg, Wirtschaftskrise und Familientragödien übersteht, braucht man einfach Muße. Man fällt mit dem Geschehen gemeinsam aus der Zeit. Die langen Dialoge behandeln ausgiebig Themen wie Zufriedenheit, Familienehre, Wohlstand und Geborgenheit. Dabei sind Jean und Pauline nicht immer einer Meinung. In schlafwandlerischer Sicherheit taumeln sie über Brücken und Hindernisse hinweg immer wieder auf einander zu ohne den Zuschauer zu verschlingen.Mehr anzeigen


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