Un crime au paradis Frankreich 2000 – 89min.

Filmkritik

Un crime au paradis

Filmkritik: Constantin Xenakis

Einmal mehr kommt eine typisch französische "schwarze Komödie" in die Kinos.

Das Remake "Un crime au paradis" des französischen Klassikers "La poison" ist recht gut herausgekommen. Das ist der hervorragenden Qualität der Originalgeschichte und den neu umgesetzten Dialogen (unter anderem treffend rezitiert von den in Frankreich wohl bekannten Schauspielern Jacques Villeret, Josiane Balasko und André Dussolier) zu verdanken. So kann dem längst verstorbenen Autor (1957) des ursprünglichen Werkes, Sacha Guitry, Rechnung getragen werden. Diese Theaterikone, die vor allem von den dreissiger bis fünfziger Jahren schöpferisch tätig war, galt als unbestrittenes Genie und gehört zu den grössten Cinéasten in der Kinogeschichte Frankreichs. Indem nun ein Film aus der Feder von Sacha Guitry (1951) neu aufbereitet wurde, lassen sich offensichtlich bei den französischen Drehbuchautoren die gleichen Schwierigkeiten feststellen, wie bei ihren amerikanischen Kollegen: Die Ideen gehen aus; nun ist Recycling angesagt. Bleibt zu hoffen, dass die monumentalen Werke wie "Roman d'un tricheur" und "Le Diable boiteux" nicht ähnlich "wiederbelebt" werden...

Jojo und Lulu sind seit vielen Jahren verheiratet, ertragen sich aber einfach nicht mehr. Um sich aus dieser Misere zu befreien, nimmt Jojo eines Tages mit einem Staranwalt Kontakt auf. Nun ist das nicht irgendein Anwalt, sondern vielmehr der "König der Freisprüche", dem bereits eine Fernsehreportage gewidmet wurde. Jojo wird vom besagten Mann des Gesetzes empfangen und deklariert ihm sogleich, dass er seine Ehefrau umgebracht hat, auch wenn das (noch) nicht der Fall ist. Indem er dem Anwalt geschickte Fragen stellt, hat er bald das nötige Rüstzeug, um erstens die Missetat wirklich zu begehen und zweitens, sich dabei die mildernden Umstände zum Vorteil zu machen. Wieder zu Hause, bringt Jojo seine Frau um und landet schnell vor Gericht. Brillant von seinem Anwalt verteidigt, wird ihm sozusagen kein Haar gekrümmt.

07.08.2001

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