Valentine - Schrei, wenn Du kannst Australien, USA 2001 – 96min.

Filmkritik

Valentine

Filmkritik: Pascal Lüthi

Der neuste Slasher-Movie hat ein Weilchen auf sich warten lassen. Doch wie schon zu befürchten war, hat sich das Warten nicht gelohnt. Eine zusammengeschusterte Story und ein fadenscheiniges Motiv des Serien-Killers lassen den vermeintlichen "Mordsspass" mit Denise Richards ("The World Is Not Enough") in einer der Hauptrollen reichlich blutarm erscheinen.

Es war vor 13 Jahren an einem Schulball... Ein nicht gerade gutaussehender Junge macht sich auf die Suche nach einer gleichaltrigen Tanzpartnerin, doch keines seiner begehrten Objekte will etwas mit einem Verlierer wie ihm zu tun haben - geschweige denn mit ihm tanzen. 13 Jahre später macht sich der Gedemütigte auf, sich an seinen weiblichen Peinigern zu rächen. Gekleidet in Schwarz und das Gesicht verdeckt durch eine Maske (wie originell!) meuchelt er munter drauflos.

Wenn man ehrlich ist, ist das bereits die ganze Geschichte. Wie es der Titel schon verrät, spielt die Story in den Tagen vor dem - in Amerika scheinbar exzessiver zelebrierten - Valentinstag. Doch dieser "Feiertag" dient hier lediglich als billiger Aufhänger. Auf diese Weise kann der Killer den Opfern vorab eine "poetische" Botschaft in Form einer Glückwunschkarte zukommen lassen, um sie danach zu töten. Nun füllt man damit beim besten Willen noch nicht 90 Minuten Spielzeit. Deshalb braucht es noch einen Polizisten, der den Killer zu fassen versucht und ein paar Szenen, in denen die Mädels ihre Reize beim anderen Geschlecht ausloten können.

"Valentine" arbeitet mit den genretypischen Elementen: Unerwartete Schockmomente, spannungsvolle Musik, hübsche junge Frauen in Angst und irreführende Wendungen in der Handlung. Problematisch ist nur: Das haben wir alles schon dutzende Male gesehen und dann erst noch in besserer Ausführung. Mit Wehmut denken wir an Meilensteine des Genres wie "Halloween" oder "Scream" zurück. Doch den vier Drehbuchautoren fällt leider nichts Besseres ein, als bereits vorhandene Motive gnadenlos abzukupfern - einzig bei den Morden haben sie sich innovativ gezeigt. Die Autoren bestätigen mit ihrer Arbeit, dass auch in der Filmwelt ein allgemein beliebtes Sprichwort zutrifft: "Zu viele Köche verderben den Brei".

Es bleibt nur zu hoffen, dass die Studios endlich von zweitklassigen Slasher-Produktionen, die so durchschaubar sind wie diese, ablassen. Es braucht neue Ideen - neue Köpfe, die das Genre aus der Sackgasse führen. Lassen sich diese nicht finden, müssen es halt Herr J. Carpenter oder W. Craven richten.

25.01.2021

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Kommentare

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gemini76

vor 21 Jahren

Nachmachen kann jeder


chleu

vor 23 Jahren

gute Denise Richards, Story mies, Brutalität mies


braendli99

vor 23 Jahren

schöne frauen die nichts im kopf haben


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