Hundstage Österreich 2002 – 120min.

Filmkritik

Das zubetonierte Niemandsland

Patrick Becker
Filmkritik: Patrick Becker

Während der heissesten Jahreszeit südlich von Wien, zwischen Autobahnzubringern, Einfamiliensiedlungen und Megamärkten wird man Zeuge von Alltagsgeschichten. Geschichten über Einsamkeit, Angst und verbale Gewalt, die leicht ineinander übergreifen. Ein reizvoller unkonventioneller Film von Ulrich Seidl mit herrlichen Profi- und Laiendarstellern.

Es ist heiss. Wieder einmal Wochenende. Herr Hruby (Alfred Mrvas) schleppt sich schwitzend von Haus zu Haus, um Alarmanlagen und Sicherheitssysteme zu verkaufen. Der Witwer (Erich Finsches) feiert den Geburtstag seiner verstorbenen Frau mit der Haushälterin und lässt die im Garten streitenden Nachbarn gerne mit dem im Leerlauf krawallenden Rasenmäher alleine. Er hat kein Interesse an einer Alarmanlage von Herrn Hruby, besitzt er doch einen äusserst sympathischen Hund. Der "Grieche" (Victor Rathbone) und seine Frau (Claudia Martini) leben seit dem Tod ihres Kindes zwar noch im gemeinsamen Haus, sprechen aber seither kein Wort mehr miteinander. Eine Siedlung weiter wird die schöne Klaudia (Franziska Weiss) von ihrem frustrierten Freund (René Wanko), dessen einzige Freude sein "tiefergelegtes" Auto ist, gedemütigt.

"Hundstage", Ulrich Seidls erster Spielfilm, wurde in Venedig 2001 mit dem grossen Preis der Jury geehrt. Über drei Jahre arbeitete Ulrich Seidl an seinem neusten Film und trotz erstmaliger Verwendung eines Drehbuchs, unterscheidet er sich nicht so sehr von seinen früheren Pseudo-Dokumentarfilmen wie "Tierische Liebe" oder "Models". Der häufige Vorwurf, Menschen mit voyeuristischer Methode darzustellen, trifft auch hier nicht zu, lässt er doch seinen Profi- und Laiendarstellern genügend Freiraum zur Selbstpräsentation. Die mit grosser Hingabe spielenden Akteure erzeugen eine sehr realistische Filmwelt und erlauben einen intensiven Einblick in die tiefsten seelischen Abgründe der Charakteren. Durch die sehr schön arrangierten Bilder gelingt Seidl zwischenzeitlich eine Diashow der Kuriositäten.

"Hundstage" kommt mit seinen zwischenmenschlichen Machtspielen und der meistens nur verbalen Gewalt sehr direkt und ohne Pathos daher. Der Film will nicht aktiv etwas suggerieren und stellt auch keinen Kommentar dar. Er zeigt die Angst und die Lust, er zeigt wie machtvoll Worte sein können. Der neuste Film von Ulrich Seidl ist ein Wechselbad der Emotionen. Oft traurig, dann tragisch, meistens herzlich und vor allem bei den Szenen mit dem Witwer auch sehr witzig. Und wenn Sie schon immer mal einen nackten Zuhälter mit einer brennenden Kerze im Hintern die österreichische Bundeshymne singen hören wollten, müssen sie sich "Hundstage" unbedingt ansehen. Der ORF hat bereits angekündigt, vor der TV-Ausstrahlung diese Szene herauszuschneiden zu lassen.

07.06.2021

4

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Kommentare

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whitec123

vor einem Jahr

hallo...kennt wer die drehorte...?
selbst die produktionsfirma konnte da nicht mehr weiterhelfen...wo ist diese reihenhaussiedlung die man am plakat sieht und wo auch die tramperin ( maria hofstätter )ende festgehalten wird ?

melodram

vor 3 Monaten

Ich behaupte mal dass diese Siedlung nicht im von Wien aus südlich/südöstlichen Niederösterreich liegt oder diese Häuser mittlerweile abgerissen wurden, ist ja immerhin schon 25 Jahre her wo das gedreht wurde (Dreharbeiten waren von Juni bis Oktober 1999) Ich war nämlich auch neugierig und habe das über google maps finden wollen. In dem genannten Bereich habe ich jeden Teich "inspiziert" - einige Teiche mit (anderen) Reihenhäusern gibt es in der Gegend um Münchendorf, vielleicht standen sie mal dort.Mehr anzeigen


tuvock

vor 19 Jahren

Volksmusikkassette anhören, die Fahrer sind nervlich bald fertig, RUBY sieht sie ein 2. X. Er nimmt sie mit, da braucht er sie doch noch oder? War da nicht mal so ein Überfall? Und der Täter wurde nicht gefunden?
Die Behinderte Mist Kuh kann nicht anders, sie ist einfach Strunzdumm, saublöd, na Und? So was ist heute in der Politik tätig, sehr oft sogar. Dann gibt’ s da noch die vernachlässigte Hausfrau. WICKERL Ihr Zuhälter Mann, ein Arschloch, Machomäßig, lange fette blonde Haare, wartet das er seinen Lieblingsarsch endlich durchficken kann, und sie Sau Kuh ist ihm noch hörig, lässt sich schlagen und misshandeln.

LACKY sein Freund ist hier, sie weiß davon nichts, steht mit dem Rücken zu ihm, wartet den ganzen Tag gefickt zu werden, LACKI fährt Ihr einige Male mit dem Finger in die Möse, sie kommt drauf das es nicht WICKERL ist, beide lachen, sie weint. Abends ein Spiel, sie muss singen, wird besoffen gemacht, geschlagen und gedemütigt, der Scheiß Typ kann einfach nur schlagen, Gruppenkotzen, wer muss es wegwischen? Die Frau natürlich, ist doch eh nur ne Scheiß Fotze. Wieso wehrt sie sich nicht? Dem Typen sollte mal einer die Meinung sagen, das es nicht OK ist Frauen, generell wen zu schlagen, zu misshandeln, zu mobben und zu demütigen. Keiner wird im Gemeindebau wahrscheinlich geschlagen, nur sie. Kein Hirn, will WICKERL immer nur hörig sein, die Sau hat die Alte gut erzogen, sollte mal einer zu Ihm kommen und ihn mit einem Vorschlaghammer ficken. LACKI kommt sich am nächsten Tag entschuldigen, verspricht Ihr alles für sie zu machen, er hat ein Kind, seine Alte hält es in Geiselhaft, er war mal ein Knastbruder.

Soll er WICKERL abschlachten für sie? Keine Antwort. Er ist in sie verliebt, die erste Liebe seit Jahren, dauernd verletzt zu werden ist Scheiße, jetzt hat er sie gefunden, für sie würde er sich an WICKERL seinem Freund rächen. Das Ende rückt näher, 122 Min. sind sehr lange bei diesem Film, sehr anstrengend und den Rest schaut euch an.

Und jetzt die Kritik im Wiener Slang Dialekt:

Oiso, wia ri den Vüm gsehn hab, hab I ma dacht, der ist guat, aber er ist a Scheißhaufen von Laungweulign Sautrottln, wias hoit bei uns in Wean san, und des die gaunze Zeit. De meistn Leid hom goa net glocht, sondan auf die Uhr gschaut, weus de Gschicht a ois Fad empfindn. Sicher de Leit hom guat gschpüt, sea realistisch, Olle Laindoaschtölla, Ollas so richtige Scheißtypn von da Schtroßn. Ka Oide is hübsch gwesn bei dem Füm, beim Gemeinsauman Swinger Club Besuch wird gfickt, owa im Rudl, so a richtiges Rudlbumsn, moi wos aundas, des is da Schpoat da Proletnschädln, von Kaisamühn woascheinlich. Lauta Primitive Viecha, de Typn san echt oag. De Gschicht is ka Gschicht, sondan mea a Zaumschtöllung von a Poa Deppate die do untn lem und vasuachn de Hitz im Juli zum Üwasteh, bis hoit wieda Köda wiad. Am Aufaung woas no schpaunand, de eastn Minutn, owa daun is fad wuan, sicha es woan a poa leiwaunde Leidln dabei, und ollas woa ziemlich realistisch und echt, weu de Leid afoch guat gschpüd hom, owa des woa scho ollas. De Gschicht woa hoit nua a Zusaumanschtöllung von a poa Voiwappla. Da Wickal, ana von vülle, den hets amoi gebiat das eam ana moi in die Schnauzn haut.

In Mario a, owa des wiad sicha ana moi tuan. Wenns da schlecht geht, san des meistns de Schtrofpunkte von dein Vuahearign Lem, weust a Oaschloch warst vor a Poa Jaarln oda Monate. Oiso, da Füm is fad, hot a guate Gschicht iagandwie, is von uns daham, aus Wean, und zagt de Leit wias teilweise san, brutal, deppat, voiwapplat, sauvafickt, und gschischn Vatrottlt. Iagandwia oag, da Wickal a weila da richtige Proletnoasch is und am liabstn Lagugaratscha singt, oiso des is so richtig niveaugschissn. Vü Schpaß.

60 von 100Mehr anzeigen


tuvock

vor 19 Jahren

Schon arg wenn es so heiß ist, die Luft steht, du kannst nichts machen, du liegst draußen in der Sonne, in deinem kleinen Reihenhäuschen, du lässt dich braten, kriegst einen Sonnenbrand nach dem anderen und liegst mit deinem Geliebten oder deiner Partnerin da. Das ganze spielt sich ab in einer Reihenhaussiedlung im 22. Bezirk, Stadlau, und im Gewerbepark Stadlau. Die Geschichte ist ziemlich komplex, es sind eigentlich 7 oder 8, oder 9, oder 10, oder 11, oder 4 – 8 Geschichten. Am besten ich erzähle alles chronologisch in einer Reihenfolge.

Das Kino war berstend voll, alle freuten sich endlich wieder einen Österreichischen Film zu sehen. Da wären mal MARIO und CLAUDIA. Eine Disco. MARIO geht zu Peter, der brunzt gerade in ein Becken, am liebsten würde er ihn killen und ausradieren. Draußen kommt es zu einer Rauferei. Nur weil CLAUDIA seine Freundin mit ihm gefickt hat, na ja meine Güte, wer weiß wie lange MARIO und CLAUDIA zusammen sind. Wer weiß ob sich CLAUDIA und PETER lieben? MARIO dreht durch, Der Streitschlichter, sein Freund, Name unbekannt schafft es gerade eine wilde Schlägerei zu verhindern. MARIO fährt mit CLAUDIA die Autobahn entlang, lässt sie aussteigen, nachdem sie Sau sie verprügelt hat, oder etwas heavy angefasst hat. Der Arsch kann natürlich nicht normal mit Ihr reden, regt sich auf, was passiert ist kann man nicht mehr rückgängig machen, aber er denkt sich wohl, wenn er ein bisschen den Scheiß Schwanz raushängen lässt, kann er bei Ihr Eindruck schinden oder so.

Wahrscheinlich kann CLAUDIA zu Fuß heimgehen. Niemand bemerkt wie es Ihr geht, die Eltern sind Sau Trampeln, die haben ein großes Haus, guter Job, und die Tochter hat bald Bulimie. Muss das sein? Wieso kümmert sich niemand um sie? CLAUDIA will doch zurück zu MARIO, der vergibt Ihr, beeindruckt sie mit seinem Cabrio, schnell muss alles sein, macht Ihr dann doch Vorwürfe. Immer ausgenutzt, immer gedemütigt, alle Frauen haben andere gefickt, nun Sie auch. Am liebsten würde er Ihr das Scheiß Maul zusammenschlagen, der Dreckshure der, aber er beherrscht sich. Macht auf Macho Macker, auch ein Schwein hat Gefühle. CLAUDIA sieht endlich ein das der Typ nichts wert ist und flüchtet.

Dann wäre da noch der Alte Strumpf Opi, ein richtiger Alter Knacker, sein Garten ist ihm alles wert, er hat einen Hund, der ist eine Sau Töle, sau Faul, und Sau Schiach. Die Nachbarn streiten, Opi will Ruhe haben, er muss nachdenken, er ist über 70, er kriegt keinen Ständer mehr, die Alte ist über den Jordan. Die Nachbarn streiten, er hat keine Ruhe, da hilft nur eines den Rasenmäher aufdrehen, volle Bulle, und lärmen was das Zeug hält.
OPI hat eine Freundin, die kommt ihn hin und wieder besuchen, darf für Ihn kochen, alter Macho Lustbock geiler, lässt sie die Kleider, der Frau anziehen, dafür darf er nachdenken wie es war vor 100 Jahren einen Ständer zu haben. Reihenhaus, Gemeindesiedlung, Gemeindesauna und Gemeinschaftsraum.

Ein Grieche, seine Ex Frau, beide leben neben einander im Selben Bau, er sieht seine Alte herumvögeln, ist sauer, macht Ihr das Leben zur Hölle, ist nervig, aber nicht gemein, traurig, seine kleine Tochter wurde auf der Autobahn überfahren. Das versteht natürlich RUBY so ein Sautrottel von Vertreter nicht, belästigt alle wegen neuen Sicherheitsvorkehrungen, alle brauchen ihn irgendwie, Autos wurden aufgekratzt, Scheiß Kids, irgendwelcher Familien, keine Zeugen, es war Nacht. Der OPI braucht keine neue Sicherheitsanlage, er hat den Scharfen faulen Hund dazu. Was ist wenn er aber stirbt, die Töle? RUBY ist auch verheiratet, seine Frau ist ein Trampel, belästigt ihn dauernd, was willst zum Essen, wo ist das und das? und das mitten in der Nacht, wo er Observation hat. Er nimmt mal eine Autostopperin mit, die ist behindert, ein Saublöder Trampel, ein Richtiges Wix Weib.

Die fährt einfach den ganzen Tag die selbe Strecke, von da bis dort Hin, und lernt so viele Leute kennen. Sie ist sehr offen, stellt die selbe Frage 10 x. Du hast schiache Zähne, hast noch die Regel? Kannst du noch bumsen? Du bist fett, du frisst zu viel, bist du mal ne Prinzessin gewesen? Kennst du die beliebtesten 10 Sexstellungen, die größten 10 Supermärkte, die erotischsten TV Moderatorinnen, sie quält die Leute, will das sie so ne ScheißMehr anzeigen


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