Mr. Deeds USA 2002 – 96min.

Filmkritik

Mr. Deeds: Typisch Adam Sandler

Filmkritik: Natalie Rüfenacht

In den USA ist er ein umjubelter "Saturday Night Life"-Komiker. Doch hierzulande fehlt der Heimbonus, was einen nüchternen Blick auf Adam Sandlers neuste Hauptrolle in "Mr. Deeds" erlaubt. Fazit: Ein weniger als durchschnittlicher Schauspieler in einer weiteren zahmen, vorhersehbaren und einfallslosen Komödie.

Der amerikanische Komiker Adam Sandler ("Big Daddy") ist zurück. Nach einem Ausrutscher als Satan Junior in "Little Nicky" präsentiert er sich in "Mr. Deeds" wieder so, wie ihn seine amerikanischen Fans scheinbar am liebsten haben: Proper und geradezu überzeichnet normal, in einer seichten und uninspirierten Komödie mit einer ziemlich simplen moralischen Botschaft.

Adam Sandler spielt den übertrieben liebenswürdigen Longfellow Deeds aus Mandrake Falls, New Hampshire, Pizzeriabesitzer, Hobby-Glückwunschkarten-Poet und zufälligerweise auch der einzige Blutsverwandte eines Medienmoguls. Als dieser stirbt, wird Deeds nach New York geflogen, um dessen riesiges Erbe anzutreten. Doch dort erwarten ihn bereits skrupellose Betrüger, die im Landei ein einfaches Opfer vermuten. Der Geschäftsführer des Medien-Imperiums Chuck Cedar (Peter Gallagher) ist einer davon. Als sehr viel gefährlicher entpuppt sich jedoch die Boulevard-Reporterin Babe (Winona Ryder).

Die herzige Winona spielt also ein karrieregeiles Biest, das sich als herzige Schulkrankenschwester ausgibt, um sich das Vertrauen des neureichen Deeds zu erschleichen und so an deftige Schlagzeilen zu kommen. Doch leider wirkt die herzige Schulkrankenschwester echter als das karrieregeile Biest - eine Fehlbesetzung. Und Adam Sandler ist sowieso kein sonderlich begabter Schauspieler. In den USA soll er als "Saturday Night Live"-Komiker eine umjubelte Berühmtheit sein. Hierzulande jedoch reicht sein Name nicht, um einen ganzen Film zu tragen - und sein Talent schon gar nicht.

Zu seiner Entlastung soll hier jedoch stehen, dass Sandler (zumindest offiziell) weder für das Drehbuch, noch für die meistens mindestens so voraussehbaren und bestenfalls kindischen Gags und Witze verantwortlich zeichnet. Tim Herlihy heisst der Autor, Steven Brill der Regisseur. Doch das ist bei diesem rund um den Star herum konstruierten Film eigentlich unwichtig - für den übrigens scheinbar fast nur persönliche Freunde des Komikers gearbeitet haben. Was jedoch für einmal auch positive Auswirkungen auf die Qualität des Produktes hat, spielen doch Steve Buscemi und - gottseidank - John Turturro mit. Letzter verkörpert als schleichender Butler Emilio die einzige originelle Figur des Films und entzückt wieder einmal durch sein umwerfendes komödiantisches Talent, das selbst mittelmässige Spässe zu echten Lachern macht - und für sich alleine schon den Kinoeintritt rechtfertigt.

19.02.2021

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Kommentare

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bl8w7n

vor 19 Jahren

Adam Sandler spielt umwerfend gut


dominickobelt

vor 21 Jahren

witzig und romantisch


destinygirl

vor 22 Jahren

solte lustiger sein


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