All the Boys Love Mandy Lane USA 2006 – 90min.
Filmkritik
Feldzug übers Farmgelände
Besonders spannend oder kreativ waren die wenigsten der Teen-Horror-Filme der jüngeren Vergangenheit, wie «Scream» oder «Scary Movie». Doch Jonathan Levines «All the Boys Love Mandy Lane» sorgt nun endlich für frischen Wind. Dabei bedient auch er sich zunächst einmal eines altbekannten Konzepts und dezimiert der Reihe nach ein Grüppchen hormongesteuerter Teenager.
Im Zentrum steht jene Mandy Lane, die allen Jungs den Kopf verdreht und doch keinen ran lässt. Newcomerin Amber Heard spielt sie mit einer sehr passenden Mischung aus Sexiness und Unschuld und wird dafür nicht ganz zu Unrecht schon mit Scarlett Johansson verglichen. In «All the Boys Love Mandy Lane» steht sie souverän im Zentrum einer Clique, die das Wochenende auf einer abgelegenen Ranch verbringt, wo Joints und Alkohol die Runde machen - und alle Jungs versuchen, bei Mandy zu landen.
Einer der Pubertierenden räumt schliesslich seine Konkurrenten bei einem blutigen Feldzug übers Farmgelände aus dem Weg, und der Film macht erstaunlicherweise schon früh keinen Hehl mehr daraus, wer das ist. Ein ungewöhnliches Vorgehen für einen Film dieser Art und natürlich ein bewusst kalkulierter Bruch mit den Konventionen. Aber Levine hat trotzdem noch die ein oder andere Überraschung auf Lager.
Erstaunlich ist beispielsweise, wie relativ unblutig «All the Boys Love Mandy Lane» über weite Strecken bleibt, statt sich an den ultrabrutalen und sadistischen Genreauswüchsen der letzten Zeit zu orientieren. Hier wirken die Protagonisten wie echte Jugendliche, die keine makellosen Abziehbilder sind, sondern sich gehörig daneben benehmen und sich weder ihrer Triebhaftigkeit noch den fiesen Strukturen des High School-Alltags entziehen können.
Letztlich ist es aber weniger der Inhalt als die Form, die das Moderne an Levins Inszenierung ausmacht. In eleganten Cinemascope-Bildern kreist die Kamera um die Titelheldin, und jede Menge optischer Effekte lassen unzweifelhaft den Willen zur Coolness erkennen. In Kombination mit geschmackvoll ausgewähltem Indie-Pop entwickelt «All the Boys Love Mandy Lane» dabei tatsächlich die hippe Lässigkeit eines guten Musikvideos - und das ist in diesem Fall durchaus als Kompliment gemeint.
Schon der Einfall, den zusehends schmutziger werdenden Showdown unter der gleißenden Sonne Texas' stattfinden zu lassen, ist Gold wert, wie überhaupt das Finale noch einmal ordentlich punktet in Sachen Spannung. Da enthüllt sich nämlich noch ein überraschender Plottwist, den man in dieser Form durchaus nicht hatte kommen sehen. Dass er genau genommen auch nicht wirklich Sinn macht, fällt letztlich kaum ins Gewicht, so positiv ist der Gesamteindruck, den dieser Debütfilm hinterlässt.
Dein Film-Rating
Kommentare
Boah, echt mies der Film! Keine Logik, keine Spannung nichts!! Schlecht!
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