Alpha Dog USA 2006 – 117min.
Filmkritik
Irgendwann ist jede Party zu Ende
Inspiriert von wahren Ereignissen zeichnet «Alpha Dog» den rasanten Weg einer jungen Clique von Drogendealern und Kidnappern - in provozierenden, schockierenden und authentischen Bildern. Mit Popstar Justin Timberlake in seiner ersten grossen Kinorolle.
Nick Cassavetes Kidnapping-Drama «Alpha Dog» basiert auf der wahren Story des jüngsten Straftäters der Geschichte, der es auf die «Most Wanted»-Liste des FBI geschafft hat. Johnny (Emile Hirsch), der Sohn des Gangsters Sonny Truelove (Bruce Willis), dealt mit Drogen, residiert in einem schmucken Bungalow und feiert durchgehend wilde Partys. Das gute, alte «Sex, Drugs & Rock'n'Roll»-Klischee wird leidenschaftlich zelebriert - allerdings auf moderne Art: mit HipHop-Beats und Videogames.
Ab und zu wird es auch mal heftig, besonders wenn ein Kunde nicht bezahlen kann. Wie der heissblütige Drogensüchtige Jack Mazursky (Ben Foster). Es kommt zum Streit. Johnny rächt sich, in dem er kurzerhand Jacks kleinen Halbbruder Zack (Anton Yelchin) kidnappt. Der findet seine Entführer allerdings ziemlich cool und wird von ihnen wie ein Kumpel behandelt. Zack freundet sich mit Frankie (Justin Timberlake) an und erlebt bald darauf sein erstes Mal - im Pool, mit zwei Teenagergirls gleichzeitig. Währenddessen ist seine Mutter Olivia (Sharon Stone) ausser sich vor Sorge...
Der Film wurde als Independent-Streifen ausserhalb des Hollywood-Systems produziert. Er greift die Story eines realen Verbrechers auf, welcher der Polizei im März 2005 in Brasilien ins Netz ging. Das FBI gewährte Regisseur Nick Cassavetes umfassenden Einblick in die Akten. Und der zimmerte aus der skandalösen Geschichte ein spannungsgeladenes Drama mit Starbesetzung.
Der besondere Kniff von «Alpha Dog» ist die Atmosphäre, die Cassavetes sehr behutsam und geschickt aufbaut, bis sie am Ende beinahe zu zerbersten droht. Schauspielerisch bietet der Film grundsolide Leistungen. Die Besetzung des knabenhaften Emile Hirsch als hartem Macker scheint erst etwas fragwürdig, bis klar wird, dass der Zwerg eine hinterlistige Gefährlichkeit ausstrahlt. Seinen Status als Anführer der Clique muss er durch Härte immer wieder verteidigen.
Überraschend fällt der Auftritt von Sänger Justin Timberlake aus. Seine Figur ist das moralische Gewissen des Films. Timberlake macht seine Sache gut, die zunehmende Verunsicherung von Frankie bringt er glaubwürdig rüber. Am Herausragendsten agiert aber Ben Foster - der zarte Engel aus «X-Men» spielt hier eine unkontrollierbare Kampfmaschine, die nur so vor Energie strotzt.
Der Einsatz der beiden Stars Bruce Willis und Sharon Stone ist okay, die Handlung treiben sie aber kaum voran. Ihre Rollen sind zu wenig bedeutend. Stone beginnt gegen Ende hin sogar regelrecht zu nerven, wenn sie im Fat Suit in einer überflüssigen Szene Heulkrämpfe bekommt und damit extremes Overacting betreibt. Das hätte nicht sein müssen.
Ansonsten hält «Alpha Dog» mit seiner mitreissende Geschichte und dem hippen Look mit Splitscreens, Blaustichfiltern und Videosequenzen alles bereit, was es für einen Hit braucht.
Dein Film-Rating
Kommentare
hmm guter Film gefählt mir gut. Vorallem das Justin recht gut spielt hete ich nicht erwartet.
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