Easy Virtue Kanada, Grossbritannien 2008 – 97min.
Filmkritik
Mein blaublütiges Schwiegermonster
Elegante und zeitlose Komödie über eine lebensfrohe Amerikanerin, die in England die adelige Familie ihres neuen Ehemannes kennen lernt. Bestechende Dialoge, ein hervorragendes Ensemble und viel gute Musik aus den Roaring Twenties garantieren erstklassige Unterhaltung.
Sie ist klug und schön, sie raucht wie ein Schlot und besitzt neben einem schnittigen Rennwagen zu allem Übel auch noch ein loses Mundwerk. Wer hätte - selbst in den 1920er Jahren - eine solche Frau nicht auf der Stelle ehelichen wollen? Die kecke Amerikanerin Larita (Jessica Biel) wird deshalb auch nicht von ungefähr Gattin des jungen Briten John Whittaker (Ben Barnes), einem etwas unbedarftem Sprössling aus allerbestem Hause. Schwiegermutter Whittaker (Kristin Scott Thomas), kühl und sittenstreng, ist ob der heimlichen Trauung allerdings alles andere als "amused", hält sie doch die Blitzhochzeit ihres Sohnes für eine persönliche Beleidigung und Larita für einen mittelgrossen Skandal.
Kaum trifft das neue Paar auf dem Whittaker'schen Anwesen ein, startet sie auch schon ihren persönlichen Mobbing-Feldzug gegen die emanzipierte Schwiegertochter. Eine verbale Boshaftigkeit jagt die andere - Schützenhilfe leisten ihr dabei ihre beiden eifersüchtigen Töchter. Larita macht anfangs noch gute Miene zum bösen Spiel, doch je länger die Familienfeier dauert, desto weniger ist sie bereit, sich von der angriffslustigen Matriarchin terrorisieren zu lassen.
Es ist der Anfang eines handfesten und dank den permanenten und wunderbar eleganten Dialog-Gefechten herrlich unterhaltsamen Kleinkrieges, den selbstverständlich nur eine der beiden Damen gewinnen kann. Vor der prächtigen Kulisse des historischen Anwesens Flintham Hall in Nottinghamshire und zwischen typischen Landadel-Aktivitäten wie Fuchsjagd, gepflegten Salon-Abenden und steifen Empfängen, entspinnt sich unaufhaltsam ein tragikomisches Familiendrama. Denn als schliesslich auch noch Mr. Whittaker (Colin Firth) dem Charme seiner Schwiegertochter zu erliegen droht, beginnt die tödlich beleidigte Mrs. Whittaker in Laritas undurchsichtiger Vergangenheit zu grübeln.
"Easy Virtue" basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Noël Coward und wurde bereits 1928 von Alfred Hitchcock - kommerziell erfolglos - verfilmt. Die Neuinterpretation des Australiers Stephan Elliott ist eine sehr schlaue und amüsante Komödie, die dank Esprit und idealer Besetzung den engen Rahmen einer konventionellen romantischen Komödie souverän sprengt.
Dein Film-Rating
Kommentare
Unterhaltsamer Film über Vorurteile und familiäre Akzeptanz. Grandiose Jessica Biel.
Was natürlich nett ist, der Vater ist ein Kriegsveteran, Colin Fith spielt ihn er ist so richtig, ja leck mich, ich weiß alles, ich bleibe cool, was soll´s, ist alles O. K. Die anderen sind nett, ja aber wie gesagt nicht mein Fall. Ich hätte es lieber gesehen wenn Larita wirklich so tough gespielt hätte wie sie im Film ausgesehen hat, ja so mit Ihrem Kurhaarschnitt, Leichtigkeit und Emanzipation versprühend, aber da hat es doch ein bisschen gefehlt.
Die Mutter hat ein kleines Biest gespielt, das war nett, der Vater als Veteran ja der war glaubhaft, ja mir haben Butler gefehlt und eine Menge Schätze, Reichtum und Gold, irgendwie hätte ich gerne so was wie die BBC Filme gesehen die es Früher gab, diese ganzen Literaturverfilmungen.
Manchmal war der Film sarkastisch und nett gespielt und gemacht aber nicht immer, ja ein Frauen und Unterhaltungsfilm eben. Was der Film gut zeigt, ist eine Liebe am Anfang und ein kleiner Niedergang einer Familie, dafür war Larita immer die, was John am meisten geliebt hat, umgekehrt war es Glaube ich eher nur eine Schwärmerei. Jedenfalls bei Jessica Biel merkt man eines, sie ist mehr erwachsen als Ihr Schatz.
Ja eigentlich ein Frauenfilm der mich nicht so vom Hocker reißt aber trotzdem 55 von 100 verdient… Mehr anzeigen
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