Wo die wilden Kerle wohnen Deutschland, USA 2009 – 101min.

Filmkritik

Verschwende deine Kindheit

Benedikt Eppenberger
Filmkritik: Benedikt Eppenberger

Maurice Sendaks Kinderbuchklassiker hat 45 Jahre auf dem Buckel und ist noch immer ein erprobter Impfstoff gegen öde Erwachsene - garantiert mit Nebenwirkungen. Spike Jonze hat das Bilderbuch nun für die Leinwand bearbeitet. Herausgekommen ist ein melancholischer Kinderfilm, den sich wohl hauptsächlich Erwachsene ansehen werden.

In Maurice Sendaks 1963 erschienenem Kinderbuch «Where the Wild Things Are» macht Max im Wolfskostüm bereits auf Seite eins Krawall. Er wird deshalb von der Mutter ohne Nachtessen ins Bett geschickt. Der Racker fetzt wütend durch die Laken. Bald schon wächst Wald und Meer ins Zimmer. In einem Segelschiffchen sticht Max in See und reist ins Land, in dem die wilden Kerle wohnen.

Die sehen gefährlich aus und futtern renitente Knirpse normalerweise zum Frühstück. Max besiegt die Monster indem er ihnen fest in die gelben Augen schaut - ohne dabei auch nur einmal zu zwinkern. So wird der Kleine zum König der wilden Kerle und das Spektakel das folgt ist fürwahr königlich. Max tobt mit der wilden Schar durchs neue Reich. Doch bald schon übermannt Heimweh den grossen kleinen König. So kehrt Max zurück ins Kinderzimmer wo sein Nachtessen - noch immer schön warm - auf ihn wartet.

Etwa 330 Worte und 16 Bilder kurz ist die Erzählung von Maurice Sendak - und sie umfasst doch eine ganze Welt. Nun hat Regisseur Spike Jonze den Klassiker zu einem langen 80-Millionen-Dollar-Spielfilm hochgestemmt. Mit Schnüggelbub Max Records in der Hauptrolle, den Stimmen von Hollywoodgrössen wie James Gandolfini, Puppenspielern in fluffy Sesamstrasse-Ganzkörperanzügen und passgenauen Kinderliedern von Karen O. im Hintergrund. Der Einsatz digitaler Illusionsmittel wurde auf ein Minimum beschränkt, und so sorgen statt Pixel echte Viecher und Traumsets in realer Landschaft fürs märchenhafte Gefühl.

Auf dem Blockbuster-Dreh ist heutzutage Liebe zum Detail nicht eben einfach durchzusetzen, so wenig wie kindliche Spielfreude, die bei Produzenten eh im Verdacht der reinen Zeitverschwendung steht. Wohl um diese Spassbremsen günstig zu stimmen stellte Jonze die Story auf einen psychologisch stimmigen Untergrund: Max kriegt mit einer älteren Schwester und deren doofen Freunden, sowie einer überforderten alleinerziehenden Mutter (Catherine Keener) ein Motiv dafür, sich in seiner Imagination zu den wilden Kerlen abzusetzen. Klar auch: Die wilden Kerle sind Sensibelchen mit rauher Schale, die eines kleinen Königs bedürfen, um zum wahren Ich zu kommen.

Ist «Where the Wild Things Are» deshalb schon ein «Feel-Good»-Movie und hat Jonze ein Sakrileg begangen? Eher nicht, denn dem «Jackass»-Erfinder ist es gelungen Sendak, weitgehend treu zu bleiben und die Kindergeschichte für Erwachsene (wieder) zugänglich zu machen. Überhaupt zieht man bewundernd den Hut vor so viel Verspieltheit und Unberechenbarkeit, die hier das Wahre und Schöne erst an den Tag bringen.

08.08.2024

4

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Kommentare

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Gelöschter Nutzer

vor 14 Jahren

Ich kann mir ganz gut vorstellen, was für eine Kreatur Mensch
Sie sein müssen.

Folgendes kommt von Herzen:

Ihre Kritik(en) ist (sind) zu lange und Wenn etwas langweilig
sein sollte, dann eher Ihre vermeintlichen Kritiken.

Richten Sie BITTE Ihren schlechten Filmgeschmack eher
den sogenannten B-Movies. Dort sind Ihre Kommentare DEUTLICH
besser aufgehoben.

Wenden Sie sich von guten Filmen ab, da Sie eher mit filmischen
(kleinen wie auch grossen) Kunstwerken hoffnungslos überfordert
sind. Als Beispiel sieht man es hier mit dem Titel, woraus
Sie Where The Wild Things Are in Zusammenhang mit Homer Simpson
von The Simpsons bringen möchten (zumindest versuchen).

Und noch ein eher persönlicher Kommentar:

Ich nehme an, Ihnen geht so richtig einer ab, wenn in einem
Film Menschen oder Sachen in die Luft fliegen. Oder?

Somit habe ich Sie das erste und das letze Mal in diesem
Forum @cineman. ch wahrgenommen.

Ich wünsche Ihnen ALLES GUTE und viel Glück (das werden
Sie brauchen).

MyotisMehr anzeigen


tuvock

vor 14 Jahren

Ich denke wenn der Plan als Animationsfilm durchgegangen wäre, wäre er Vielleicht besser geworden Vielleicht kommt ja noch Mal ein Japanischer Mangafilm nach.

So gesehen ist ja die Story nicht so schlecht, dass ein Junge flieht und Monster trifft, da könnte man schon einen ganzen Film machen, die Story ist aber leider sehr simpel, es tut sich wenig, für mich war es ein etwas verschwendeter Kinobesuch da ich mich auf einen Fantasy Action Horror Monster Film eingestellt habe, wahrscheinlich sollte man sich nicht immer auf was einstellen.

Schauspielerisch hat mir Mark Ruffalo gefallen als Freund der Mutter und Lehrer, der ein bisschen kurz kam Claire und Ihre blöden Freunde die das Iglu von Max zerstören, die hätte man auch noch besser und ausführlicher darstellen können, was aber schwer geht, da das ja ein Kinderbuch ist mit Illustrationen.

Die Story ist ja einfach:

Der neunjährige MAX (Max Records) ist ein einsamer Junge ohne Freunde. Im Schneeberg am Straßenrand baut er ein Iglu und möchte es voller Stolz seiner Schwester zeigen. Diese interessiert es jedoch gar nicht, trifft sie doch lieber ihren Freund. Also startet Max eine Schneeballattacke auf seine Schwester und ihre Clique und im Zuge der Schlacht wird MAX' Iglu zerstört. MAX rächt sich, indem er das Zimmer seiner Schwester verwüstet. Auch seine Mutter (Catherine Keener), die bei ihrer Heimkehr hilft, das Chaos zu beseitigen, wendet sich danach ihrem Freund (Mark Ruffalo) zu. Sich vernachlässigt fühlend zieht MAX sein Wolfskostüm an, brüllt seine Mutter an, beißt sie und läuft weg. Und dann kapert er eben ein Segelschiff und landet auf einer Insel mit lauter eigenartigen Monstern.

Max der ja in einer konfliktfreien Welt lebt hat hier wirklich sein Paradies gefunden doch wie jedes Paradies hat auch dieses eine Schlange, und die kommt in Form von Meinungen. Max ist ja der König der Insel, und behauptet die Sonne stirbt, die Monster auf der Insel die ihn anfangs gefressen hätten, die einen IQ haben so wie meine Klomuschel, machen eben aus Ihm einen König und Glauben alles bis es zum Streit kommt.

Anspruchsvoll ist der Film und irgendwie auch sehenswert, er ist ein Arthouse Film, denn er ist mehr als ungewöhnlich, und so gesehen müsste ich dem Film 90 Punkte geben von 100, denn anspruchsvoll, und nachdenklich ist der Film, aber so vom Gefallen her, nein Danke, ich bin fast eingeschlafen, ja mir hat irgendwie die Action gefehlt auch wenn die Figuren so nett waren wie damals die Fraggles oder die Muppet Show, leider war der Film eher nicht einfach sondern kompliziert, weil der Film zielt darauf hin, dass man bei den meisten Szenen nachdenken muss, und man hat das Gefühl dass der Film immer mehr sagen will als er zeigt.

Was mir am Film gut gefällt ist die Musik, die verinnerlicht die ganzen Szenen auf der Leinwand, die ist wirklich gut, sie passt sehr gut ins geschehen und sie ist sehr gut gewählt, aber das ist auch das einzige, nein mir hat der Film nicht gut gefallen. Wenn man das ganze psychologisch sieht, symbolisieren diese Wilden Kerle das Gefühlsdurcheinander von Max, das er über die Dauer des Films wieder in Ordnung zu bringen hat. Mit erfundenen magischen Kräften beeindruckt er den neugierigen Monsterhaufen, der den Jungen als König einsetzt und ihm viel Verantwortung aufbürdet. Er findet in den Monstern eine Art Familie die er mag und annimmt, hier kann er sein wie er will, doch auch er kommt darauf, dass man als Freier Mensch nur dann frei ist wenn man Regeln hat die einem dargebracht werden.

55 von 100Mehr anzeigen


tuvock

vor 14 Jahren

Ich habe gar nicht gewusst dass der Film von Spike Jonze ist. Ich habe den damals noch in Erinnerung vom dem langweiligen saublöden Film „Beeing John Malcovich“ meine Güte was für ein Dreck, und nun der Film, ja der ist nicht so viel anders, Ich sage es gleich zu Beginn er hat nur Fantasieelemente, er ist sehr anspruchsvoll, er hat eine gute Story, er ist ungefähr so wie „Mein Kind vom Mars“ und er ist unlogisch.

Zu keiner Zeit hat der Junge gefragt wo er ist, wieso die Monster da sind, wieso die reden können, wo er ist, wieso er alleine übers Meer fährt, warum er jetzt genau wegläuft, wieso er so schwierig ist weiß man auch nicht, die Mutter wirklich eine gute Stute, die Catherine Keener, viel Stress, ja die ist O. K. die wirkt Logisch aber wieso z. B. hat der Junge nicht gefragt, wieso die Monster so stark sind, wieso sie alles kaputt machen, wieso die aus Sand bestehen ja meine Güte der Film hat so viele Fragen aufgeworfen, ein Wahnsinn.

Ich habe meine Holde durchlöchert, sie fühlte sich wie ein Emmentaler, die tut mir wirklich leid die Alte, der Film ist einfach kompliziert und endet nach 95 Minuten aprubt.

Ein gewisser Maurice Sendak hat 1963 ein Kinderbuch geschrieben eben mit diesem Titel, und das ist jetzt verfilmt worden. In ‚England z. b. war das Kinderbuch damals sehr berühmt und beliebt, und es gewann 1964 die Caldecott Medal, die höchste Ehrung für englischsprachige Kinderbücher was ja auch nicht übel ist.

1979 gab es eine Opernfassung von dem Buch die war aber nicht vollständig, dass war dann die Oper die 1985 aufgeführt wurde. Nur so erwähnt, 1986 hat ja David Bowie in einer der schönten Film gespielt, „Die Reise ins Labyrinth“ und hier in dem Film kam damals ein Wilder Kerl vor, das war eine Inspiration vom Buch von dem Schriftsteller. Und die Heavy Gruppe Metallica hat z. b. das Lied – Where the wild Things are – dem Buch gewidmet.

Dass bei dem sehr anspruchsvollen Fantasy Film die 100 Millionen Produktionskosten nicht eingespielt worden sind in den USA ist ja wohl klar, ja zu kompliziert ist die Story, ich habe mich dauernd Fragen müssen, wieso was passiert ja meine Güte, der Film macht aus einem Kinobesuch ne richtige Fragestunde. Das was dem Film fehlt ist eine impulsive spannende Story hinter dem ganzen. Die Effekte wären ja da, habe die Erklärungen nicht. Das ganze wirkt wie ein Feldversuch in einem Psychiatrischen Käfig, mit lauter irren Kindern.

Die Handlung des Filmes ist leider etwas spärlich und dem ganzen fehlt irgendwie der Inhalt, mir hat im Film eben was gefehlt. Auch damals haben die Typen schon gesagt, dass die Story ohne Witz ist, ohne Inspiration und das was fehlt. Ja bei Kinderbüchern ist das ja egal, aber bei Filmen die länger dauern, ja da ist schon wichtig eine stringente Handlung zu sehen.

Der inzwischen 80 Jährige Schriftsteller hat schon ganze 100 Bücher illustriert, man hat ihn oft genommen weil er gute Zeichnungen liefert, die mir persönlich nicht so gefallen. Wahrscheinlich weil ich kein Kind mehr bin. Es ist schön wenn man liest dass das Buch in 13 Sprachen ca. 7 Millionen Mal verkauft wurde und dass viele Kinder Trost fanden, dennoch ist die Story einfach öde, sie gefällt mir nicht und ich habe von der Story nicht viel mit genommen.

Was den Film Vielleicht schwierig macht, dass Buch besteht ja eigentlich nur aus 385 englischen Wörtern im deutschsprachigen Raum nur 333 Wörtern. Und da ist es schon schwierig so einen Film zu drehen. Der ungewöhnliche Regisseur Spike Jonze der Früher Werbefilme machte, hat sich nicht entscheiden können ob er alles Computeranimiert macht, oder eben mit Tricktechnik, und es hat sehr lange gedauert bis er sich entscheiden konnte. Und dann nach einiger Zeit als man das Geld zusammen hatte, wurde dann eben in Australien gedreht.

Wer in dem Film nicht so gut zu sehen war ist, Mark Ruffalo der den Freund der Mutter spielt, die ja ziemlich gestresst ist, hat wenig Geld und muss noch dazu mit wenigen Aufträgen auskommen als Lektorin, dazu ein hyperaktives Kind dass von seiner Schwester Claire dauernd enttäuscht ist, die ihm alles kaputt macht oder sich nicht um ihn kümmert was ja kleine Kinder gerne haben, und so flüchtet sich Max in eine eigene Fantasiewelt, und was wie Alice im Wunderland hätte werden können, endet dann in einem Stück für Psychiater, viel zu kompliziert das ganze.

Übrigens im Englischen Original wird der Typ Carol von James Gandolfini geredet, KW, das Weibchen oder Männchen dass dann Max als Schutz verschluckt von Lauren Ambrose, Douglas, der nette, wird von Chris Cooper gesprochen, Forest Whitaker spricht Ira, den der dauernd darauf Haut, Catherine O´Hara spricht Judith die ein großes Herz hat, und Paul Dano spricht den Alexander, der anfangs gegen Max ist.

Die Kostüme der Schauspieler waren alle sehr heiß, man Konnte hier auch nicht lange durch halten sie mussten dauernd gekühlt werden mit Ventilatoren, dann waren die Köpfe übergroß, was nicht heißt dass die Schauspieler auch so groß waren, es waren Kostüme von 1, 80 – 2, 5 Metern. Jedenfalls war es sehr aufwendig einen Jungen wie Max zu finden so einen findet man ja nicht an jeder Straßenecke.Mehr anzeigen


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