Aushilfsgangster USA 2011 – 104min.

Filmkritik

Stets zu Diensten

Dimitrios Athanassiou
Filmkritik: Dimitrios Athanassiou

Ben Stiller und Eddie Murphy spannen zusammen? Das hört sich nach einem großen Spaß an. Tatsächlich liegt der Film, in dem ein kleiner Mann Rache an den bösen Börsenspekulanten nimmt, irgendwo zwischen einer Soft-Satire und Slapstick-Klamauk à la Ocean's Eleven.

Für einen Jungen aus einfachen Verhältnissen hat es Josh (Ben Stiller) recht weit gebracht. Aufgewachsen im New Yorker Arbeiterghetto von Queens, hat er sich zu einem Edel-Concierge in einem Tower in Manhattan hochgearbeitet, in dem sich reiche Leute Luxuswohnungen halten und sich rundum bedienen lassen. Josh ist der Chef dieses emsigen Arbeitervolks, das dafür verantwortlich ist. Und er ist der Mann, an den sich alle mit ihren Wünschen und Problemen wenden können.

Damit seine Mitarbeiter nach der Pensionierung ein angenehmes Leben führen können, legte Josh den Pensionsfond in die Hände von Milo Krayne (Judd Hirsch), der das Penthouse bewohnt und Anteilseigner am Tower ist. Krayne versprach, das Geld zu verdreifachen. Eines Tages taucht aber aus heiterem Himmel das FBI auf und verhaftet ihn. Es soll nicht nur Pleite sein, sondern die ihm anvertrauten Gelder auch verspekuliert haben. Josh kocht vor Wut, weiß aber, dass Krayne in seinem Geheimtresor eine Notreserve aufbewahrt - schätzungsweise 20 Millionen. Allein kommt er da aber nicht ran.

Sympathisch gemächlich setzt die Geschichte ein und beschert zu Beginn ein wenig New Yorker Straßenfeeling, während Josh allmorgendliche Beleidigungstiraden von seinem kleinkriminellen Nachbarn Slide (Eddie Murphy) über sich ergehen lassen muss. Es folgen ein paar Seitenhiebe auf den Kapitalismus und die Upper Class, und Josh - als eine Art Chimäre dazwischen - muss sich entscheiden, ob er weiter kriechen oder kämpfen will. Das sind ganz ordentliche Grundzutaten für eine gepfefferte Stiller-Komödie. So richtig will das Ganze aber nicht in die Gänge kommen, entwickelt aber trotzdem einen ganz eigenen unterschwelligen sarkastischen Charme, mit dem sich der Film zuweilen fast schon auf Dramapfade begibt und beinahe um ernstgemeinte Finanzwelt-Kritik nicht umhin gekommen wäre.

Die zweite Hälfte steht dafür eindeutig im Zeichen Murphys, der als einzig echter Ganove eine Truppe anleiten soll, mit der in Ocean's Eleven kein Blumentopf zu gewinnen wäre. Unweigerlich nimmt das Geschehen nun Tempo auf, rutscht dafür auch in althergebrachte Komödienraster aus Slapstick und Klamauk, die einiges von anfänglichen Charme verpuffen lassen. In der Endabrechnung ist aus den Zutaten dennoch ein Feelgood-Movie geworden, das nie langatmig wirkt und gut unterhält. Mehr als das schien auch nicht beabsichtigt.

08.03.2024

4

Dein Film-Rating

Kommentare

Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.

Login & Registrierung

Movie_Maniac

vor 6 Jahren

Eine schräge Actionkomödie, die zwar einige Logiklücken hat, ihren Zweck zur Unterhaltung aber absolut erfüllt. Ben Stiller und Eddie Murphy harmonieren gut zusammen und sorgen für zahlreiche Lacher. Die Geschichte einnert ein bisschen an "Ocean's Eleven", wirkt aber keineswegs abgekupfert.
6.5/10Mehr anzeigen


Urs23

vor 12 Jahren

Unterhaltsam spannend und ungewöhnlich, ein sehr sehenswerter Film.


tuvock

vor 12 Jahren

. In diesem arbeiten viele Leute, viele Angestellte und es ist kein Hotel sondern ein Wohnhaus für Superreiche.

JOSH KOVACS (Ben Stiller), ein Mann der alles sieht, alles merkt und ein hervorragendes Gedächtnis hat, ist hier so 'ne Art Manager für alles.

So eines Tages, passiert es dass Börsenmogul und Penthouse Bewohner ARTHUR SHAW der mich hervorragend an Milliarden Betrüger Bernard Madoff erinnert, oder wie der heißt, der jedenfalls, Alan Alda spielt ihn sehr gut, will vor dem FBI flüchten und wird natürlich entdeckt.

Er hat sein ganzes Geld, so an die 10 Milliarden US $ oder mehr, mit Betrug gemacht, mit einem Schneeballsystem, dass natürlich sehr gut funktioniert, und natürlich das FBI und die Finanzen auf den Plan rief.

Und als das passiert gibt es große Bestürzung, denn die ganze 100 Köpfige Belegschaft hat mit Hilfe von JOSH Ihren ganzen Pensionsfond in die Ideen von SHAW gegeben und somit alles verloren. Tja, nichts ist mehr über, das ganze Geld weg und keiner weiß wo.

Klar stellt JOSH seinen Arbeitgeber zur Rede, aber wird nur herablassend behandelt, und als dann LESTER, sein Freund und Türsteher, sich umbringen will, ist für JOSH der Ofen aus, er sinnt auf Rache und als erstes zertrümmert er die Fenster von dem Ferrari 250 GT, der in dessen Penthouse Wohnung ausgestellt ist tja, SHAW hat halt genügend Geld den da stehen zu haben, es ist das Auto dass irgendwann einmal Steve McQueen gefahren hat.

JOSH weiß ganz genau, SHAW hat viel Geld, und er will es sich holen, und nun braucht er Hilfe. Und die bekommt er von dem Kleinganoven und Jugendfreund SLIDE (Eddie Murphy), den Börsenmakler CHASE FITZHUGH (Matthew Broderick) der seinem Freund JOSH noch was schuldet und von CHARLIE (Casey Affleck). Ich glaube da gibt es noch einen ENRIQUE DEV' REAUX der von Michael Peña gespielt wird.

Und nun geht es so richtig zur Sache, wo ist das Geld von SHAW?

Tja das kann man sich 90 Minuten im Kino antun. Und ich muss sagen, ich habe es nicht bereut. Sicher ist der Film eine durchschnittliche Unterhaltung aber mir hat der Film 'ne Menge Spaß gemacht, er ist zwar nicht so lustig wie ich dachte eher spannend und etwas anspruchsvoll, aber er ist auch keine besondere Leuchte, hebt sich aber dennoch vom Durchschnitt ab.

Die Charaktere sind gut gezeichnet worden, man hätte natürlich mehr von Beweggründen zeigen sollen, und nicht den Wechsel von Krimi, Komödie und Spannung so vermurksen sollen dass er eigentlich nur Massenware ist. Was den Film aber für mich persönlich auszeichnet ist, dass er Spaß macht, das 'ne Menge an Stars mitspielt, dass er 'ne gute Story hat, dass er mit denen abrechnet die Arme Leute ausbeuten, dass er 'ne gute Story hat, dass er nicht übel gespielt wird und Ben Stiller ist mit von der Partie, den mag ich irgendwie.

Was ich auch vermisst habe, ja ich hätte gerne mehr von Tea Leoni gesehen, die ist nämlich gar nicht so übel, ist 'ne gute Schauspielerin, hin und wieder hier nicht so sehr, aber das macht nichts. Der Film will ja gar keinen Anspruch vermitteln.

Leider hat der Film so seine unlogischen Momente dass er jetzt mein Lieblingsfilm wird, ist dennoch mir ans Herz gewachsen weil er alles hat was einen guten Film für mich ausmacht, nur leider fehlt halt etwas. Die Musik ist im Film uninteressant, Kamera und andere Technische Einzelheiten, ja nicht übel, ich hätte gerne mehr von Einbruch und mehr Action gesehen, im Film wird vieles dargestellt was schon oft da war bis auf den Raub, und ich hätte gerne mehr von den Leuten gesehen, die Story ist arg geklaut, aber das macht nichts, besser gut geklaut als schlecht erfunden, und der Film macht gute Laune, also mir hat er gefallen und deshalb ganz einfach 87 von 100 Punkten.Mehr anzeigen


Mehr Filmkritiken

Typisch Emil

Tschugger - Der lätscht Fall

Hölde - Die stillen Helden vom Säntis

Landesverräter