Oblivion USA 2013 – 124min.
Filmkritik
Der Letzte räumt die Erde auf
Ein Ex-Soldat muss auf einer durch einen Alien-Krieg zerstörten Erde helfen, lebenswichtige Ressourcen für den Aufbau einer neuen Zivilisation zu sammeln. Mit der Verfilmung seiner eigenen Graphic Novel gelingt Regisseur Joseph Kosinski ein wuchtiges, optisch berauschendes Sciene-Fiction-Drama.
In einer nicht allzu fernen Zukunft ist die Erde nach einem zerstörerischen Krieg mit einer brutalen Alien-Rasse nahezu vollständig zerstört. Seitdem lebt die Menschheit entfernt von der Erdoberfläche in Wolken-Städten, wo sie Schutz vor den Aliens suchen, die in den letzten Trümmern des Planeten lauern. Nur wenige Menschen wagen sich überhaupt zurück auf die Erde. Der Ex-Soldat Jack (Tom Cruise) ist einer von ihnen, denn er wurde von einem Militärgericht verurteilt, an die Erdoberfläche zu reisen. Dort soll er beim Sammeln lebenswichtiger Ressourcen helfen. Kaum angekommen, macht er Bekanntschaft mit einer geheimnisvollen Frau (Andrea Riseborough) und stößt Jack auf ein Geheimnis, das sein gesamtes Weltbild infrage stellt.
Oblivion basiert auf der gleichnamigen Graphic Novel des amerikanischen Regisseurs Joseph Kosinski, die er gemeinsam mit Arvid Nelson im Jahr 2005 schrieb. Sein Talent für das Inszenieren bildgewaltiger Science-Fiction-Stoffe bewies Kosinski 2010 mit Tron:Legacy, der auf visueller Ebene neue Standards setzte. Da musste Kosinski dann auch nicht lange beim produzierenden Disney-Konzern (Disney verkaufte das Projekt später an Universal) betteln, um den Stoff verfilmen zu dürfen. Und Kosinsksi enttäuscht nicht: Die visuelle Ausgestaltung seiner apokalyptischen Alien-Welt ist herausragend, zudem überzeugt Oblivion dank einer packenden Story mit Seele und einem starken Hauptdarsteller Tom Cruise.
Die große Stärke von Oblivion ist die visuelle Opulenz, die den Zuschauer über die gesamte Länge des Films immer wieder in ungläubiges Staunen versetzt. Kosinski entwirft einen beklemmenden Science-Fiction-Alptraum über das Ende der menschlichen Zivilisation und findet dafür die passenden, imposanten Bilderwelten. Man sieht dem Film seine 120 Millionen Dollar Produktionskosten deutlich an: Die Bilder der von den Aliens zerstörten, apokalyptischen Erde sind ebenso beeindruckend wie die Darstellung der funkelnden, in hellem Glanz erstrahlenden Wolkenstädte und untermauern Kosinskis Faible für optische Extravaganzen. Gedreht wurden weite Teile des Films übrigens auf Island.
Auch story-technisch enttäuscht Oblivion nicht. Zwar ist der Plot recht einfach gestrickt, leicht verdaulich und muss ohne große, überraschende Wendungen auskommen. Die Einfachheit der Geschichte sorgt aber auch dafür, dass man sich ganz auf die optische Brillanz einlassen und diese uneingeschränkt genießen kann. Und Tom Cruise macht seine Sache als unerschrockener Ex-Soldat mit einem Hang zum Draufgängerischen gewohnt stark. Heimlicher Star des Films ist jedoch Morgan Freeman, der als 102-jähriger (!) Aufständischer großartige Momente auf der Leinwand hat.
Dein Film-Rating
Kommentare
Visuell berauschendes Science Fiction mit Tom Cruise in der Hauptrolle. Dass bei dieser Geschichte nicht alles so ist, wie es scheint, erahnt man bereits zu Beginn. Je länger der Film dauert, umso mehr hat man aber das Gefühl, als wollten die Macher mit allen Mitteln verhindern, dass die Handlung vorhersehbar wird. So nimmt der Film viele Wendungen, die nicht nötig wären und die eigentlich einfache Geschichte unnötig kompliziert machen. Für Fans des Genres aber sicherlich sehenswert.
7/10… Mehr anzeigen
Tricktechnisch zwar einwandfrei, aber der Streifen fühlt sich ziemlich schnell ziemlich leblos und überlang an, wenn man nicht Vergnügen daran hat Tom Cruise zwei Stunden lang beim reparieren und kämpfen gegen Drohnen zuzusehen. Darüber hinaus wirkt das ganze wie eine schlechte Kopie von besseren Originalen, ich denke da spontan an "Moon", "2001", "Independence Day" und "Matrix".… Mehr anzeigen
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