Die Croods USA 2013 – 98min.
Filmkritik
Raus aus der Höhle
Der Aufbruch ins Unbekannte, der Neubeginn als Chance, Veränderung und Gruppenzusammenhalt als Erfolgsgeheimnis - all diese Versatzstücke gehören zum Standardrepertoire aller Animationsfilme für die ganze Familie. Womit wir auch über The Croods schon fast alle grundlegenden Informationen beisammen hätten.
Immerhin stehen im Film von Kirk DeMicco und Chris Sanders - anders als in vielen ähnlichen Produktionen, zumal aus dem Hause Dreamworks - nicht Tiere im Mittelpunkt, sondern tatsächlich eine menschliche Familie. Wobei die Nähe zum Tier durchaus nicht zu übersehen ist: Die Croods sind Höhlenmenschen, die auf der Jagd nach Essbarem durchaus mal auf allen Vieren durch die Steinzeit jagen. Sie sind aber auch recht allein auf weiter Flur, denn ähnlich wie bei Mammut Manny und seinen Freunden in Ice Age ist die Welt um sie herum im Umbruch begriffen und sie selbst sind vom Aussterben bedroht.
Familienoberhaupt Grug will das nicht recht wahrhaben. Er hat panische Angst, dass seiner Frau, den drei Kindern und sogar der Schwiegermutter etwas zustoßen könnte und würde sie am liebsten rund um die Uhr in der Höhle verstecken. Tochter Eep, voll im rebellischen Teenager-Alter, zieht es dagegen neugierig nach draußen. Als sie dem schneidigen Guy begegnet, der längst auf der Suche nach einem Zuhause ist, gibt's kein Halten mehr. Und weil von der croodschen Höhle bald kaum mehr als Staub übrig ist, bleibt auch dem Rest der Familie keine andere Wahl. Gemeinsam macht man sich auf in die Zukunft, die natürlich allerlei Überraschungen und Gefahren birgt.
Für das Publikum verläuft der Roadtrip weit weniger abenteuerlich als für The Croods. Denn abgesehen von der neuen Grundkonstellation und den eher grobschlächtigen Figuren, an die man sich zunächst erst einmal kurz gewöhnen muss, verläuft die Geschichte einigermaßen erwart- und auch für kleinere Zuschauer problemlos konsumierbar. Doch den Mangel an Innovation macht der Film auf anderen Wegen fast wett. Bald nach dem etwas holprigen Start findet er seinen eigenen, flotten Rhythmus, der auch davon zehrt, dass die Animation und vor allem ihre Umsetzung in 3D zwar nicht Bahn brechend neu, aber doch absolut auf der Höhe der Zeit ist.
Größter Pluspunkt von The Croods ist allerdings sein Einfallsreichtum, der sich hier in unglaublich vielen, vor allem visuellen Details niederschlägt. Von phantasievollen Pflanzen bis zur begriffsstutzigen Mimik von Eeps großem Bruder Thunk gibt es so viel Witziges zu entdecken, dass man vermutlich parallel etwas anderes nicht wahrnimmt. Dem heimlichen Star des Films immerhin dürfte ungeteilte Aufmerksamkeit sicher sein: Das kleine Faultier Belt gehört zu den originellsten Sidekicks, die das Animationskino in letzter Zeit hervorgebracht hat. Und das ganz ohne Worte!
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Kommentare
Nichts Herausragendes, aber ein gelungener Animationsspass mit der nötigen Prise Humor und liebevoll kreierten Charakteren.
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