Wolverine: Weg des Kriegers USA 2013 – 126min.

Filmkritik

Kampf für die Sterblichkeit

Thomas Hunziker
Filmkritik: Thomas Hunziker

Wer unverwundbar ist, muss ewig leben. Darunter leidet der Mutant Wolverine. Doch in The Wolverine bietet sich ihm plötzlich die Gelegenheit, seinem Schicksal zu entrinnen. Die indirekte Fortsetzung der X-Men-Trilogie vermag durch meist schnörkellose Action und eine gradlinige Inszenierung zu gefallen.

Nach dem Tod von Jean Grey (Famke Janssen) lebt Wolverine (Hugh Jackman) abgeschieden in der Wildnis. In der Nacht träumt er von seiner schrecklichen Vergangenheit. Dazu gehört auch der Tag, an dem über Nagasaki eine Atombombe abgeworfen wurde und Wolverine dem japanischen Offizier Yashida (Hal Yamanouchi) das Leben rettete. Nun liegt Yashida im Sterben und möchte sich bei Wolverine verabschieden. Er unterbreitet ihm aber auch ein verlockendes Angebot: die Ärztin Dr. Green (Svetlana Khodchenkova) soll in der Lage sein, die Heilkräfte von Wolverine auf eine andere Person zu transferieren.

The Wolverine ist eine Abspaltung der X-Men-Serie, in der sich die Mutanten hauptsächlich gegenseitig bekämpften. Nachdem die Vorgeschichte von Wolverine im Prequel X-Men Origins: Wolverine erzählt wurde, schliesst die Geschichte von The Wolverine mehr oder weniger direkt an den dritten Teil X-Men: The Last Stand an, in dem Wolverine die von ihm (und Cyclops) geliebte Jean Grey ermorden musste.

Als ehemaliger Soldat zieht es Wolverine fast schon zwangsweise nach Japan. Wo sonst kann ein Soldat einen ehrenvolleren Tod sterben als gegen unzählige Yakuza und Samurai? Doch das ist für den unsterblichen Wolverine gar nicht so einfach. Wenn aber ein sich stets selbst heilender Superheld gegen eine Übermacht an Feinden kämpft, wird das schnell ermüdend. Nicht für den Superhelden, sondern vielmehr für das Publikum. Doch die Wolverine-Produzenten haben offenbar von den Fehlern aus dem Prequel gelernt. Das Drehbuch von Mark Bomback und Scott Frank konzentriert sich wieder stärker auf die Figuren und ihre Probleme.

Manche Kämpfe und Verfolgungsjagden sind natürlich trotzdem vorhanden, in denen Wolverine jeweils gegen scheinbar stärkere Gegner beweisen kann, wie kräftig er ist. So richtig lächerlich ist dieses Mal aber einzig der schwerelose Kampf auf dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen. Für ein ansprechendes und ausgewogenes Gesamtpaket aus packender Action und einfühlsamer Entwicklung der Figuren sorgt nicht zuletzt Regisseur James Mangold, der neben mehr oder weniger oberflächlichen Actionfilmen wie Knight and Day oder 3:10 to Yuma auch die auf starke Figuren fokussierten Dramen Cop Land und Walk the Line inszeniert hat. Durch die ruhigeren Momente gewinnt The Wolverine an Tiefe.

01.03.2024

3

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Kommentare

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Gelöschter Nutzer

vor 10 Jahren

Gefälligkeiten machen sterblich - nette Assoziation. Die Storyline will hier zu viel herausziehen. Das Film Ende ist zweideutig. Man wiess nicht, wo man im Marvel Universum steht - mein Eindruck


oscon

vor 10 Jahren

Vor der Kulisse des alten und neuen Nagasaki spielt der neue Film um den charismatischten Helden der X-Men.
Im Stile eines Samurai-/Ninja Films wird die Handlung vorangetrieben, um in klassischen japanischen Themen, wie Gesichtsverlust, Intrige oder auch Machthungigkeit zu enden.
Die Kampfszenen sind asiatisch choreographiert. Hugh Jackman gibt den grimmigen Mutanten wieder einmal routiniert! Die übrigen Schauspieler sind nett anzusehen.
Schade ist allerhöchstens der doch etwas zu "einfache" Abgang der bösen Mutantin Viper; schade angesichts der Kräfte hätte man doch etwas spezielleres überlegen können.
Und wie bei allen MARVEL Filmen: Unbedingt den Abspann abwarten; es folgt noch ein Szene, die auf den kommenden X-Men Film überleitet!!
**** - 4 Sterne (v. a. für die Darstellung der japanischen Gesellschaft!)Mehr anzeigen


drsnoeggels

vor 10 Jahren

Gute Unterhaltung. Für einen Filmabend perfekt.


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