Sous les jupes des filles Frankreich 2014 – 116min.
Filmkritik
Im Minenfeld des Allzuweiblichen
Wie sind Frauen genau? Und warum sind sie so? Diese Fragen wirft die französische Actrice Audrey Dana in ihrem ersten Regiefilm auf. Das etwas überbefrachtete Szenenpuzzle ist gespickt mit forschen Frivolitäten und pfiffigen Seitenhieben gegen die Männerwelt. Man amüsiert sich besonders, weil die Besetzung illuster ist. Neben der Regisseurin entzücken Stars wie Sylvie Testud, Vanessa Paradis, Laetitia Casta oder die unvergleichliche Isabelle Adjani.
Der Filmtitel erinnert an ein Chanson von Alain Souchon und hat etwas ironisch Delikates. Schliesslich geht es – ganz aus Frauensicht gesehen - primär um Beziehungen und deren sämtlichen denkbaren, handfesten, wenig platonischen Nebeneffekte: Verliebt sein, Eheknatsch, Seitensprünge, lesbische Sehnsüchte, nymphomanische Gelüste, das Klimakterium, Körperkult, Schönheitswahn und anderes mehr.
Elf flotte Damen interpretieren in Sous les jupes des filles die tragenden Rollen und repräsentieren, was sehr reizvoll ist, verschiedene Altersgruppen. Im Plot haben die Protagonistinnen privat oder beruflich irgendwas miteinander zu tun und laufen sich pikanterweise im falschen Moment über den Weg. So werden beste Freundinnen zu Rivalinnen und wenn die Hormone galoppieren, geht es ans Lebendige: Neid und Eifersucht sind so wenig weit weg, wie das, was man etwas despektierlich als "Stutenbissigkeit" bezeichnet.
Im Ganzen reisst Audrey Danas bittersüsse Komödie zu viele Themen an, ist aber dennoch eine recht gewitzte, sketchartige Auslegeordnung über die rätselhafte Magie des Femininen an sich. Wenngleich nicht jede Pointe qualitativ vom selben Esprit beseelt ist. Das mag dem Umstand geschuldet sein, dass keine stringente Story erkennbar ist und spannende Konflikte comicartig verbraten werden. Auffällig dann, wenn Mannsbilder im amourösen Verwirrspiel sind, was (nicht überraschend) öfters der Fall ist. Sei's drum. Audrey Dana rückt ihre Geschlechtsgenossinnen in den Fokus, zieht ihr Konzept mit Verve durch, tippt lustvoll Facetten moderner weiblicher Befindlichkeit an.
Offensichtlich ist, dass sich die Stars wohl fühlen und motiviert aufspielen. Wohl deshalb, weil sie nicht in ein Rollenkorsett gezwängt werden und individuelle Energien freisetzen können. Das wirkt unverkrampft, übermütig und rotzfrech. Sous les jupes des filles zelebriert wahrlich keine grosse Filmkunst, ist aber eine erfrischend unterhaltsame Tour im Minenfeld des Allzuweiblichen.
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Kommentare
nun, da haben wir an der ladies night alle definitiv viel mehr "guten Humor" erhofft. Der Film ist eigentlich nur schlecht. Auch diese furchterregenden Chlichees. Autsch, autsch, autsch
Sorry, aber ich und viele andere sind in der Pause nachhause: -)... was alles sagt....
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