Taken 3 Frankreich 2015 – 109min.
Filmkritik
Jäger und Gejagter
Liam Neeson kehrt als bullige Ein-Mann-Armee auf die Leinwand zurück. Taken 3 ist dank eines kernigen Hauptdarstellers in der Rolle seines Lebens und der starken Action-Sequenzen besser als der Vorgänger und wäre ein würdiger Abschluss der Reihe
Wieder zurück in seiner Heimat Los Angeles, hofft Ex-Personenschützer Bryan Mills, dass nun endlich Ruhe einkehrt. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihm: als er in seiner Bleibe eine brutal ermordete Leiche vorfindet, "ertappt" ihn die Polizei mit einem blutverschmierten Messer in der Hand. Für die Cops steht fest: Mills ist der Täter. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als die Polizisten zu überwältigen und zu flüchten. Verfolgt und gejagt vom L.A.P.D. unter Leitung von Inspektor Franck Dotzler (Forest Whitaker), macht sich Mills daran, die Mörder auf eigene Faust ausfindig zu machen und den Fall aufzuklären.
Nach den beiden erfolgreichen ersten Teilen muss sich Liam Neeson nun ein drittes Mal als "Ein-Mann-Armee"-Bryan Mills brutalen Verbrechern gegenüberstellen. Regie führte hier wie schon bei Taken 2 der französische Regisseur Olivier Megaton (Colombiana). Mit Taken 3 gelingt Megaton eine Rehabilitation der Reihe, nachdem der zweite Teil nichts weiter als eine billige eins-zu-eins-Kopie vom großartigen Erstling war. Taken 3 überzeugt mit einer interessanten Grundkonstellation, mitreißenden, rasant gefilmten Action-Einlagen und einem guten Liam Neeson, dessen Alter (62) sich zwar langsam bemerkbar macht, der in der Rolle seines Lebens aber dennoch erneut aufblüht.
Freunde handgemachter, mitreißender Action und Fans des unerreichten Originals von 2008 kommen beim dritten Teil der Reihe endlich wieder auf ihre Kosten, auch wenn sich die Reihe mittlerweile freilich ein wenig abgenutzt hat. Am besten machen sich die überzeugend choreografierten und erneut nicht zimperlichen Action-Einlagen aus, sprich: die energischen Verfolgungsjagden und die furiosen Kampfszenen. Hier kann der Film überzeugen, und auch Neeson geht wieder mit mehr Leidenschaft und Kampfeslust vor als im müden Taken 2. Auch wenn sich die 62 Lebensjahre des Iren mitunter schon bemerkbar machen.
Doch trotz der Tatsache, dass Neeson nach einem Schlag nicht mehr ganz so fix und elegant aufstehen und nicht mehr ganz so schnell hinter den Verbrechern hinterher hasten kann wie früher: Taken 3 hat noch eine weitere Stärke: Die inhaltliche Ausgangslage. Hier geht es endlich einmal nicht um eine Entführung sondern Mills hat gleich an zwei neuen Fronten zu kämpfen: Er muss die Mörder alleine ausfindig machen und wird dazu noch von den Cops erbittert gejagt. Jäger und Gejagter. Ein wenig blass bleibt in seiner Rolle als ermittelnder Detektiv Oscar-Preisträger Forest Whitaker, der der Präsenz von Neeson nichts entgegenzusetzen hat.
Dein Film-Rating
Kommentare
Stakkatoschnitte und hektische Kameraführung, scheinbar ein Markenzeichen von Regisseur Megaton, sollen wohl sowas wie Action suggerieren, aber verglichen mit dem ersten Teil, welcher ein wahrer Adrenalinrausch war, wirkt auch dieser dritte Teil - wie schon der zweite - als wäre er im Wachkoma.… Mehr anzeigen
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