Burg Schreckenstein 2 Deutschland 2017 – 100min.

Filmkritik

Wie man eine Burg rettet

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Nur ein Jahr nach dem ersten Teil debütiert nun das Sequel zur Verfilmung der erfolgreichen Kinderbuchreihe von Oliver Hassencamp. Diesmal müssen die Schreckies nicht alleine loslegen, sondern brauchen Hilfe von den Hühnern der Mädchenschule Rosenfels.

Die Schüler von Schreckenstein und Rosenfells treffen beim jährlichen Wettkampf am Kapellsee wieder aufeinander – inklusive cleverer Sabotageakte natürlich. Der Wettkampf endet jedoch, weil der Zeppelin des Grafen abstürzt. Der Graf konnte sich zwar retten, wurde aber verletzt und bleibt im Sanatorium, während er finanziell am Ende ist. Darum übernimmt sein Vetter Kuno seine Vertretung und plant, die Burg an chinesische Unternehmer zu verkaufen. Die Jungs wiederum finden heraus, dass die Burg abgetragen und nach China gebracht werden soll, was sie verhindern wollen. Doch dafür braucht es Geld, weswegen sie nach einem vergessenen Schatz im Burghof suchen …

Der Titel mag die ersten Romanzen zwischen Schreckies und Hühnern versprechen, die entsprechenden Szenen sind aber eher nebensächlich, lenken erfreulicherweise aber auch kaum von der Schnitzeljagd ab, der sich die Hauptfiguren hingeben. Denn in erster Linie ist der Film des Untertitels zum Trotz schon eine Abenteuergeschichte für junge Zuschauer, die zwar erstmals auch ein Interesse am anderen Geschlecht entwickeln mögen, aber letztlich schon noch Kinder sind.

Vor und hinter der Kamera findet sich das bekannte Ensemble. Während die Figuren beim ersten Teil noch etabliert werden mussten, kann die Geschichte hier gleich in die Vollen gehen. Damit einher geht eine deutlich rasantere Erzählweise, die flott, beschwingt und mit Herz ihre Geschichte vorantreibt. Neu an Bord ist Uwe Ochsenknecht als Kuno, bei dem man nie sicher ist, ob er nun der Schurke des Stücks ist, oder ob sich unter der rauen Fassade nicht doch ein guter Kern befindet. Was es aber auch ist, vor allem funktioniert die Figur, weil Ochsenknecht alle Szenen an sich reißt und damit auch das erwachsene Publikum zu begeistern weiß.

Regisseur Ralf Huettner, der auch schon den ersten Teil verantwortet hat, liefert mit Burg Schreckenstein 2 – Küssen (nicht) verboten eine souveräne und solide Fortsetzung ab, die in den Erwachsenenrollen gut besetzt ist, vor allem aber von den natürlichen und sympathischen Jungdarstellern lebt. Der Humor ist dabei eher kindlicher Natur, in erster Linie ist dieses Werk aber natürlich auch auf ein junges Publikum zugeschnitten. Fans der Buchreihe werden hier ihre helle Freude haben – ein dritter Teil ist da im Grunde nur eine Frage kurzer Zeit.

26.03.2024

4

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