Dumbo Grossbritannien, USA 2019 – 112min.

Filmkritik

Zur Schau gestellt

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Ein weiterer Animationsklassiker aus dem Hause Disney erhält in Form eines Realfilms eine Frischzellenkur. Verantwortlich dafür zeichnet sich kein Geringerer als Leinwandmagier Tim Burton (Die Insel der besonderen Kinder), der schon manche Aussenseitergeschichte kreativ bebildert hat.

Als die Geschwister Milly (Nico Parker) und Joe Farrier (Finley Hobbins), deren Mutter bereits gestorben ist, ihrem aus dem Krieg heimkehrenden Vater Holt (Colin Farrell) auf dem Bahnsteig gegenüberstehen, stellen sie erschrocken fest, dass er einen Arm verloren hat. Da der einstige Manegen-Star nun nicht mehr voll einsatzfähig ist, schiebt ihm der in finanziellen Schwierigkeiten steckende Zirkusdirektor Max Medici (wunderbar quirlig: Danny DeVito) kurzerhand die Verantwortung für die Elefanten zu. Kümmern muss sich Holt nur wenig später um ein Baby, das wegen seiner riesigen Ohren zum Gespött der Truppe wird. Nachdem die Mutter des kleinen Vierbeiners bei seiner ersten öffentlichen Vorführung für Chaos und Verwüstung gesorgt hat, verkauft Medici den erwachsenen Dickhäuter an dessen Vorbesitzer. Dumbo, wie das Neugeborene inzwischen genannt wird, trauert seiner Mama hinterher, wird aber aufgebaut von Milly und Joe, die durch Zufall entdecken, dass der Elefant seine grossen Lauscher zum Fliegen nutzen kann. Dank dieser ungewöhnlichen Gabe wird aus dem Ausgegrenzten schon bald eine Attraktion, an der auch der windige Freizeitpark-Visionär V. A. Vandevere (markant-exaltiert: Michael Keaton) brennendes Interesse zeigt.

Führt man sich vor Augen, wie oft Tim Burton in seinem Leinwandschaffen Aussenseiter und Exzentriker in den Mittelpunkt gestellt hat, muss es nicht verwundern, dass sich der Kalifornier nun – in einer recht freien Adaption des Disneyklassikers – dem Schicksal Dumbos annimmt. Bereits mit seinem ersten Auftritt gewinnt der Babyelefant, der wie alle anderen Tiere am Computer entstand, sich aber überzeugend in die reale Umgebung einfügt, die Sympathien des Zuschauers. Im weiteren Verlauf drückt man dem kleinen Kerl die Daumen, dass er seine Mutter finden und dem knallharten Showgeschäft entkommen möge.

Obwohl man mit dem zunächst verlachten, später zum Unterhaltungsobjekt degradierten Titelhelden mitfiebert, fällt das von Ehren Kruger (Ghost in the Shell) verfasste Drehbuch in einigen Passagen leider zu holzschnittartig aus. Emotionale Wendepunkte werden manchmal schlampig vorbereitet und fühlen sich eher wie dramaturgische Notwendigkeiten an. Am Reissbrett entworfen erscheint vor allem der letzte Akt, der einzelne Figuren zu erzwungen wirkenden Erkenntnissen kommen lässt. Sinnbild der fehlenden erzählerischen Sorgfalt ist eine löbliche, kurz vor Schluss explizit ausformulierte Botschaft, die allerdings nicht kaschiert, dass es der Film zuvor grösstenteils versäumt, sich ernsthaft und kritisch mit der Frage nach der Haltung und Zurschaustellung von Zirkustieren zu befassen.

Während der spezielle Burton-Charme auf Handlungsebene nur sporadisch aufblitzt, punktet Dumbo mit atemberaubenden Kamerafahrten, prächtigen Kostümen und detailverliebt-nostalgischen Kulissen. Besonders spektakulär wird es in der zweiten Hälfte, wenn uns der Regisseur in Vandeveres gigantischen Vergnügungspark entführt. Vergessen machen können die visuellen Kabinettstückchen und das tolle Szenenbild aber nicht, dass es der Geschichte mitunter an aufrichtiger Herzenswärme fehlt.

27.03.2019

3

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Kommentare

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elelcoolr

vor 5 Jahren

Der Zeichentrickfilm war damals aus Spargründen nur gut 1h lang. Daher wurde dieser Realverfilmung zusätzliche Handlung hinzugefügt. Eine Bereicherung war das allerdings nicht. Von der sehr traurigen und düsteren Stimmung vom Original ist nicht viel geblieben. Teilweise wird Dumbo sogar zur Nebenfigur. Schade.Mehr anzeigen


navj

vor 5 Jahren

"Dumbo" ist eine optische Delikatesse, die nicht nur Kinder in eine fantasievolle Welt eintauchen lässt. Jedoch hat man sich zu sehr auf die Optik fokussiert, sodass es an tiefgründigen Charakterentwicklungen und am Aufbau des Spannungsbogens mangelt.


tuvock

vor 5 Jahren Spoiler

Wie funktioniert Magie?
Indem man Tim Burton einfach auf eine Reise schickt und einen alten Disney Film Real Verfilmt. Ja das geht gut, denn Tim hat als Regisseur schon so viel an Magie geschaffen das es eigentlich keiner so richtigfassen kann. Sicher sind alle seine Filme nicht gut, doch dies 110 Minuten Real Neu Verfilmung des alten Stoffes haben sich gelohnt.

Man wundert schon, dass die 170 Millionen US $ Produktionskosten nicht mal weltweit eingespielt wurden, das wundert mich, 140 Mille nicht mal, und das bei einem so guten Film? Was ist passiert? Machen doch die Darsteller recht eine gute Figur.

Damals als 1941 der 4. Zeichentrickfilm ins Kino kam vom Disney Konzern, der inzwischen an die 155 Milliarden US $ an der Börse wert ist, eh nicht viel, wenn man bedenkt Apple hat an die 950 Milliarden US $ Wert bereits.

Damals hat ja der Storch der Elefanten Dame Jumbo ein Baby gebracht, in der Neuverfilmung war es eine natürliche Geburt, auch sehr schön und süß wie der kleine süße Lockenkopf hätte ich bald gesagt, Elefantenkopf passt besser, also wie der kleine unter Stroh dann da rausgekommen ist.

Damals war es so dass die anderen Elefanten ihn Dumbo nennen, was so was wie dumm heißt im Slang und dieses Mal war es der Buchstabe D der auf das untere Wort fällt bei einem Zirkus Unglück damit aus Baby Jumbo dann Dumbo wird, mit einer netten Erklärung von 2 altklugen Kindern, die ich nicht immer so prickeln gefunden habe aber trotzdem recht nett passen.

Damals gab es die Maus TIMOTHY die DUMBO hilft berühmt zu werden aber dieses Mal waren Mäuse dabei die keine Aufgabe hatten, leider, ich hätte mich gerne an „Stuart Little“ erinnert, aber macht nichts, da hätte was gefehlt.

Im alten Film waren es Raben die DUMBO fliegen haben sehen oder draufkamen, he wie kommt der auf einem Baum rauf, im neuen Film sind es Kinder die ihn mehr oder weniger trainieren und das ist auch eine nette Idee für eine Realverfilmung.

Auch im alten Film war es eine Zauberfeder, hier eine Feder die zauberhaft wirkte und sozusagen als Mittel wirkte damit DUMBO dann fliegen konnte und das war wirklich süße wie er das in den Rüssel eingesaugt hat dauernd die Feder und nießen musste. Das war wirklich nett gemacht, überhaupt dann die Augen der Körper die Idee, alles übersüß und das sah fast so aus als wäre es ein kunterbunter knallgelber Zuckerfarbenhältiger Zeichentrickfilm aber nicht ganz wie eine Realverfilmugn, oft war von den Farben her viel verfremdet, aber dafür eine super Tricktechnik.

Ich hätte gerne gewusst wie die alte Synchronfassung in Deutsch war von dem Film der 1952 dann ins Kino kam glaube ich, aus den 1970 er Jahren stammt die was man auf VHS oder DVD kennt, und der Film hat damals einen Oscar bekommen. Sehr spät kam der Film damals auf VHS raus wie alle Disney VHS fast, 1995 war das, 1999 auf DVD dann.

Der Cast kann sich sehen lassen.

Colin Farrell: Holt Farrier
Michael Keaton: V. A. Vandevere
Danny DeVito: Max Medici
Eva Green: Colette Marchant
Alan Arkin: J. Griffin Remington
Nico Parker: Milly Farrier
Finley Hobbins: Joe Farrier
DeObia Oparei: Rongo

Nun was kann man zu dem Film so sagen? Nun Colin spielt recht nett, ich hätte mir aber von ihm mehr erwartet da er eigentlich ein guter Darsteller ist und ja mir hat gefehlt das so richtige wie man sich das vorstellt, er ist ein Kriegsheimkehrer und ihm geht es nicht so gut, das hat mir gefehlt, ja er hat einfach glatt gespielt.

Keaton ja ein Mistkerl wie er ihn schon mal vom McDonald Gründer ich gewohnt war, ja ein guter Schauspieler muss ich sagen und er passt auch sehr gut, allerdings hat er zu wenig Screen time und sieht mit seinen Zähnen und seinen Haaren übertrieben aus.

DeVito ja der passt immer und ist immer rein Garant nur wieso ist er so alt geworden und ja er hat ein bisschen zu viel Overacting gehabt und spielt zu viel, ja und Green, meine Güte ist das ein Prachtweib, so eine schöne Frau mit so einem übertriebenen schönen Mund ja die passt schon und man nimmt ihre Rolle ab. Arkin als Reicher Arsch ja der passt auch sehr gut und ist nicht übel, die Kinder sind auch sehr passend, noch dazu ist er 1,98 Meter groß der Oparei Typ, der ist wirklich ein Gigant.

Um was geht es hier in der Neuverfilmung?

Einst war Holt Farrier ein gefeierter Zirkusstar, aber als er in den Krieg zieht und mit einem Arm weniger wieder zurückkehrt, ist nichts mehr so, wie es einmal war. Zirkusbesitzer Max Medici heuert ihn dazu an, sich um seinen neugeborenen Elefanten Dumbo zu kümmern, welcher mit seinen übergroßen Ohren eine Lachnummer für den in finanziellen Schwierigkeiten steckenden Zirkus ist. Doch als Holt und seine Kinder Milly und Joe entdecken, dass Dumbo fliegen kann, wird der kleine Elefant zum Star. Unternehmer V. A. Vandevere und Akrobatin Colette Marchant sehen bald darauf in Dumbo eine Möglichkeit, um das ganz große Geld zu machen.

Übrigens hat Will Smith und Tom Hanks abgelehnt, ja das wäre was geworden. Alles wurde mehr oder weniger am Computer gemacht, und ja es war in dem Film wenig echt das ist eigentlich schade, dass man das in einem Film macht, es wird immer mehr technisch verfeinert, schade. Übrigens im Film gab es ein Fluchglas wie bei den Simpsons mal, fluchte einer musste Geld rein geschmissen werden und die Idee ist auch gut. Und Colin hat am meisten geflucht.

Das Design machte übrigens von den Kostümen her, Colleen Atwood die schon sehr viel produziert hat, ja und sie verwendete 90% Vintage-Outfits aus dieser Zeit, eben aus den 1918 er Jahren, und der Themenpark Dreamland war eine Idee weil man Coney Island sah, das war die Weltausstellung damals und die Disneyland Themenparks, war so eine Mischung halt. Übrigens lustig, Eva Green hat Höhenangst normal. Und sie musste die Stunts trotzdem selber machen mit Hilfe und Training. Und das mit den Seifenblasen war eine Idee die vom Originalfilm gekommen ist. Ach ja, Roshan Seth, der Schlangenbeschwörer Premesh Singh porträtiert, trägt tatsächlich einen Live-Python um den Hals.

Und die stärkere Dame im Film, Sharon Rooney, die ja die Nixe spielt musste lernen mit einer Ukulele zu spielen ein Lied, dass ihre Oma schon gespielt hat. Ist übrigens der 3. Film der realverfilmt worden war, der früher ein Zeichentrickfilm war nach „101 Dalmatiner“ im Jahr 1996 und „Cinderella“ im Jahr 2015.

Übrigens Tiere haben hier nicht gesprochen aber das macht nichts, ist egal, war ja eine Realistische Verfilmung und ich muss sagen ich muss mir den Film noch mal ansehen und ich will unbedingt einen fliegenden Elefanten. Mir hat der Film wie gesagt gefallen, ein bisschen Heulen, viel Freuen, viel ergreifend, viel Herz und einfach eine sehr schöne Geschichte was will man mehr, Danke Disney.

90,5 von 100 Punkten.Mehr anzeigen


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