Der Zopf Belgien, Kanada, Frankreich, Italien 2022 – 122min.

Filmkritik

Verflochtene Angelegenheiten

Filmkritik: Fanny Agostino

Drei Frauen mit drei unterschiedlichen Lebensentwürfen,, versuchen, sich aus schwierigen Umständen zu befreien. Die namensgebende Metapher des Films ist eindeutig. Eine Geschichte, basierend auf dem gleichnamigen Erfolgsroman der Regisseurin Laetitia Colombani.

Smita (Mia Maelzer), Sarah (Kim Raver) und Giulia (Fotini Peluso) kennen sich nicht. Sie leben auf verschiedenen Kontinenten. Eine der Frauen flieht mit ihrer Tochter, um ihrer indischen Kaste zu entkommen. Eine andere ist eine "Working Mom" – eine erfolgreiche Anwältin in einer renommierten Kanzlei. Auch das Leben der dritten Frau wird durch ein unerwartetes Ereignis aus der Bahn geworfen.

In «Der Zopf» werden die drei Geschichten der Frauen schrittweise erzählt. Diese Vorgehensweise folgt der Struktur des Buches, in dem sich die Kapitel zwischen den verschiedenen Erzähler:innen abwechseln. Diese Entscheidung funktioniert für die Romanvorlage, aber für die filmische Umsetzung führt das leider zu keinem befriedigenden Ergebnis. Die Erzählungen wirken abgehackt und die Charaktere entwickeln sich nur wenig. Colombani gibt sich mit einer schwachen Variante der Verfilmung zufrieden, während sie als Autorin des Buches von einer besseren Perspektive profitiert hätte.

Selbstlosigkeit und Mut sind die Eigenschaften, die die drei Frauen in «Der Zopf» teilen. Nur leider bleiben die filmischen Charakterdarstellungen auf der Strecke bzw. wirken geradezu anekdotenhaft.

05.03.2024

2.5

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