Cerdita / Piggy Frankreich, Spanien 2022 – 100min.

Filmkritik

Piggy

Filmkritik: Teresa Vena

Ganz im Geiste eines Alex de la Iglesia hat die Spanierin Carlota Martínez-Pereda eine sehr genau beobachtete, herausragend eingefangene Horrorsatire geschaffen. Sie nutzt Elemente, die an den «Carrie»-Stoff erinnern, um ebenfalls eine Geschichte über Mobbing, der Emanzipation einer jungen Frau und der einengenden Moralvorstellungen eines ländlichen Umfelds zu erzählen. Herausragend ist «Carmen Machi» in der Rolle der Löwenmutter, die ihre Tochter nach aussen gegen alle beschützt, ihr aber gleichzeitig mit Strenge zusetzt.

Feste Kamera, schnelle Schnitte und eine präzise Bildfindung zeichnen den Film weiter aus. Der Befreiungsschlag der Protagonistin, die sich sonst immer wieder der Lächerlichkeit preisgegeben sieht, sei es durch eine Schluckaufattacke oder das plötzliche Einsetzen der Periode im entscheidenden Moment, ist ein radikaler, ein blutiger.

Die Regisseurin beweist ein ausgeprägtes Gefühl für Erzählrhythmus, eine Sorgfalt für Einzelheiten und den Mut auf Pathos zu gunsten von trockenem Humor zu verzichten.

24.10.2022

5

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