Die Fabelmans USA 2022 – 151min.
Filmkritik
Spielbergs persönlichste Erzählung
Mit 75 Jahren lädt uns Steven Spielberg in die Erinnerungen seiner Kindheit ein. «The Fabelmans» ist zweifellos einer seiner intimsten Filme.
In den 1950er-Jahren geht ein kleiner Junge namens Sammy zum ersten Mal in seinem Leben ins Kino und bald darauf schnappt er sich seine erste 8mm-Kamera. Seine aufkeimende Leidenschaft für die siebente Kunst entfaltet sich inmitten der instabilen Ehe seiner Eltern. Seine Mutter (Michelle Williams), eine ehemalige Pianistin, sehnt sich nach ihrer Routine und sein Vater (Paul Dano) ist ein angesehener Computerfachmann für General Electric, dessen Arbeit die Familie regelmässig zum Umzug zwingt. Die Jahre ziehen ins Land. Als Teenager entdeckt Sammy den Antisemitismus, die Magie des Kinos und die Macht der Bilder - inmitten eines Familienkreises, der sich immer weiter auflöst.
«Filme sind Träume, die man nie vergisst.» Dieser Satz wird von Michelle Williams in «The Fabelmans» gesagt, ein paar im Vorbeigehen ausgesprochene Worte, die den Erfolg Spielbergs andeuten. Anlässlich dieses neuen Spielfilms widmete ihm die 73. Berlinale eine Retrospektive und eine Auszeichnung für sein Lebenswerk. Und das aus gutem Grund: «The Fabelmans» ist sowohl die Krönung als auch das fehlende Glied, um all seine Filme zu verstehen und miteinander zu verknüpfen.
An diesem Abend im Januar 1952 entdeckte der sehr junge Sammy Fabelman staunend ein Medium, das er später revolutionieren wird. Getragen von Gabriel LaBelles Performance wird die folgende Handlung eine Reise voller Wut, Zärtlichkeit und Bewunderung für die Filmkunst sein. Im Wesentlichen enthüllt Steven Spielberg eine Familienanthropologie der 50er-Jahre. Da ist die Mutter, die in Gegenwart von Seth Rogens Figur von gegensätzlichen Emotionen geplagt wird, und der Vater, der sich bemüht, seine Familie über Wasser zu halten. Ein Haushalt, der in den Sitten der damaligen Zeit verstrickt ist und das Kino wird für Sammy und seine Schwestern zu einer Fluchtmöglichkeit macht.
Der Film ist eine offenherzige Erzählung über das Ende der Unschuld, ein Liebesbrief an das Filmhandwerk und an die jüdischen Wurzeln des Regisseurs. Während seine Familie zerbricht, bringt sein Kino Tausende zusammen. Ein rührendes Paradoxon, das die Anfänge dieses aufstrebenden Filmemachers hinter der Kamera markiert. Aufrichtig, brutal und rührend: «The Fabelmans» ist mit dieser einzigartigen Magie ausgestattet.
Übersetzung aus dem Französischen durch Maria Engler
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Kommentare
Guter Film, wäre bei dem Regisseur auch nicht anders zu erwarten. Die Besetzung der Erwachsenen ( Eltern und Freund ) finde ich aber sehr seltsam gewählt. Auch teilweise ziemlich langatmig und fad. Gehört nicht zu den Top-Filmen von Steven Spielberg. 3/5
Der Film fängt grossartig an und der Anfang versprüht Kino Magie pur und ab und zu bleibt diese Magie im Film,aber im grossen und ganzen leider etwas langatmig. Die Darsteller Leistungen und die Kamera Führung sowie der Soundtrack ist Famos. Fazit: Filmisch wäre nach meinem Geschmack mehr drin gewesen.Auch hätte ich ich das bisherige Leben von Spielberg mehr ausgebaut als (nur) seine Jugendzeit.… Mehr anzeigen
Zuletzt geändert vor einem Jahr
Zuerst einmal: Ich fand alle Darsteller durch's Band fantastisch. Der Film mag etwas oldstyle daherkommen, aber genau das habe ich extrem genossen. Es wird im Grunde einfach eine Familiengeschichte auf sehr intensive und vor allem unglaublich liebevolle Art erzählt. Trotz beachtlicher Lauflänge verging die Zeit wie im Fluge. Grundsätzlich würde ich dem Film 4 von 5 Sterne geben, aber weil ich Steven Spielbeg für seine unzähligen grossartigen Werke einfach zutiefst dankbar bin, gebe ich einen Sonderpunkt dazu...… Mehr anzeigen
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