Shortcomings USA 2023 – 92min.

Filmkritik

Ein Zyniker in freier Wildbahn

Filmkritik: Teresa Vena

Ben (Justin H. Min) geht keiner Diskussion aus dem Weg, er gibt nie nach. Nicht, wenn es darum geht, einen Film als zu niveaulos oder zu opportunistisch zu bezeichnen, auch nicht, wenn er seiner Freundin Miko (Ally Maki) das Praktikum in New York vermiesen will und selbst dann nicht, wenn ihm seine beste Freundin, die lesbische Alice (Sherry Cola), ihre grosse Liebe vorstellt. Eigentlich wäre Ben ein höchst charmanter, sehr intelligenter und nicht zuletzt gutaussehender Typ, doch dann kommt immer wieder sein Zynismus hervor, der im Grunde seine eigene Unsicherheit kaschieren soll.

Endlich sind in den USA Filme sichtbar, die einer bisher wenig repräsentierten Minderheit des Landes, der asiatisch-amerikanischen Bevölkerung, eine Plattform gibt. Dabei geht es nicht, wie auch in dieser romantischen Komödie, in erster Linie um die Verhandlung sozialer oder politischer Themen, die genau diese Bevölkerungsgruppe betrifft. Im Gegenteil passiert das hier wie nebenbei.

Im Vordergrund steht das Porträt eines jungen Mannes, der seinen Platz im Leben noch sucht. Der Film erinnert an Woody Allen, als er noch in Höchstform war. Dicht und äussert humorvoll inszeniert, mit einem expressiven, sehr begabten Hauptdarsteller (Justin H. Min, war in der Serie «New Amsterdam» oder in «After Yang» zu sehen) besetzt.

19.04.2023

5

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