Heute, am 8. März, feiern wir den Internationale Frauentag. Zur Feier dieses Tages porträtieren wir 7 Schauspielerinnen und ihr Schaffen im Schweizer Film.
1. Sarah Spale in «Platzspitzbaby»
Sarah Spahe wurde 1980 in Basel geboren und absolvierte ihre Schauspielausbildung in Ludwigsburg. Ihren grossen Durchbruch hatte sie mit der Rolle der Kantonspolizistin in der SRF-Serie «Wilder». Für ihre Rolle als drogenabhängige Mutter in «Platzspitzbaby» erhielt sie 2021 den Schweizer Filmpreis als beste Darstellerin:
Wie eine Bombe hat Michelle Halbheers autobiografisches Buch, auf welchem «Platzspitzbaby» beruht eingeschlagen. Pierre Monnard, spätestens seit der Serie «Wilder» bekannt für präzise Milieu-Schilderungen, hat Mias Geschichte realitätsnah inszeniert. Sarah Spale beeindruckt in der Rolle Sandrines mit der authentisch wirkenden Darstellung einer Süchtigen. Der wahre Star von «Platzspitzbaby» aber ist Newcomerin Luna Mwezi in der Rolle dieser Jugendlichen, die bis zur Erschöpfung um die Liebe ihrer Mutter kämpft. Packend, erschütternd, aufwühlend ist «Platzspitzbaby». Ein unbeschönigtes und heftiges Coming-of-age-Drama, das seiner jugendlichen Heldin zwischendurch in wohltuender fantastischer Übersteigerung einen imaginären Freund zur Seite stellt.
2. Luna Wedler in «Dem Horizont so nah»
Luna Wedler ist 1999 in Zürich geboren und absolvierte 2018 die European Film Actor School in Zürich. In «Blue My Mind» von Lisa Brühlmann erhielt sie erstmals eine Hauptrolle. Für ihre herausragende schauspielerische Leistung erhielt sie 2018 den Schweizer Filmpreis als Beste Darstellerin im Film «Blue My Mind» Darauf folgten weitere Hauptrollen in «Das schönste Mädchen der Welt», «Dem Horizont so nah», oder «Je suis Karl» von Christian Schwochow.
«Dem Horizont so nah» funktioniert als tragische Romanze, was einerseits daran liegt, dass die Klaviatur der Gefühle sehr schön bedient wird, andererseits aber auch den beiden hervorragenden Hauptdarstellern zu verdanken ist. Jannik Schümann hat die Gelegenheit, gegen sein Schönling-Image anzukämpfen und eine Figur mit etwas mehr Tiefe darzustellen, während die Schweizerin Luna Wedler mit ihrem differenzierten Spiel einmal mehr unter Beweis stellt, warum sie zu den aufregendsten Schauspielerinnen ihrer Generation gehört.
Auch in der Netflix-Serie «Biohackers» besetzt Luna Wedler die Hauptrolle neben Jessica Schwarz.
3. Marie Leuenberger in «Die Göttliche Ordnung»
Marie Leuenberger ist in Basel aufgewachsen und war am Bayerischen Staatsschauspiel in München, wie auch am Deutschen Schauspielhauses in Hamburg engagiert. Für ihre Hauptrolle in «Die Göttliche Ordnung» von Petra Volpe erhielt sie den Schweizer Filmpreis 2017.
Mit «Stürm: Bis wir tot sind oder frei» stellt Marie Leuenberger ihr Können ein weiteres Mal unter beweis in ihrer Rolle als Barabara Hug:
Joel Basman harmoniert phantastisch mit Marie Leuenberger, die ihrer Figur eine unvergleichliche Präsenz verleiht. Die von den Medien abschätzig als «Anwältin der Aussenseiter» titulierte Strafverteidigerin ist seit einem Nierenleiden in der Kindheit auf Krücken angewiesen. Doch sie kämpft sich durch. Genau das ist es, was Stürm an ihr bewundert: Hugs Durchhaltewillen, Einsatz und ihren Glauben an ihre Ideale. «Stürm» ist daher vor allem ein genau beobachtetes, kluges Porträt zweier Aussenseiter, die der Gesellschaft und den Behörden der damaligen Zeit den Spiegel vorhielten.
4. Ella Rumpf in «Tiger Girl»
Ella Rumpf besuchte das «Giles Foreman Centre for Acting» in London und hatte 2014 mit dem Erstlingwerk «Chrieg» von Simon Jaquemets ihren Durchbruch. 2017 war sie im deutschen Film «Tiger Gir» in der Hauptrolle zu sehen. Für ihre Darbietung erhielt sie den «New Faces Award 2017» als Beste Nachwuchsschauspielerin".
Am 14. April 2022 kommt «Soul of a Beast» von Lorenz Merz mit Ella Rumpf in der Hauptrolle in die Schweizer Kinos. «Soul of a Beast» ist für den Schweizerfilmpreis 2022 in vielen Kategorien nominiert, wie auch Ella Rumpf in der Kategorie «Beste Darstellerin».
5. Annina Walt in «Nichts passiert»
Annina Walt ist 1996 in Zürich geboren und besuchte die Hochschule für Schauspielkunst «Ernst Busch» in Berlin. Für Ihre Hauptrolle in «Nichts passiert» an der Seite von Devid Striesow und ihre Rolle in «Amateur Teens» wurde sie 2016 für den Schweizer Filmpreis als Beste Darstellerin doppelt nominiert.
2020 spielte sie in der Schweizer Fernsehserie «Frieden» von Michael Schaerer die Rolle von Klara Leutenegger, wofür sie mit dem Schweizer Fernsehfilmpreis als Beste Darstellerin ausgezeichnet wurde.
6. Rachel Braunschweig in «Spagat»
Rachel Braunschweig ist 1968 in Zürich geboren und bekannt als Theater und Filmschauspielerin. Für ihre schauspielerische Leistung wurde sie in «Die Göttliche Ordnung» mit dem Schweizer Filmpreis in der Kategorie Beste Nebenrolle ausgezeichnet.Ausserdem war sie auch in «Blue My Mind», «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse», in «Zwingli» und in «Aus dem Schatten» zu sehen.
2020 besetzte sie in der Filmproduktion «Spagat» von Johannes Koch die Hauptrolle, für welche sie für den Schweizer Filmpreis 2021 als Beste Hauptdarstellerin nominiert wurde:
Koch erzählt sehr direkt, konzentriert auf gegenwärtige Situationen und die jeweiligen Szenen, die Emotionen seiner Figuren. Sein Film lebt vom starken Spiel der Hauptdarstellerin Rachel Braunschweig ebenso wie von der Natürlichkeit, mit der Nellie Hächler und Masha Demiri in ihrem Filmdebüt vor der Kamera agieren. Ein klein wenig bedauerlich ist – aber das ist Klagen auf hohem Niveau –, dass in diesem von einem Mann gedrehten «Frauenfilm» die beiden Männer, die mit Marina eine Beziehung unterhalten, ihr nie ganz auf Augenhöhe begegnen.
7. Carla Juri in «Feuchtgebiete»
Carla Juri wuchs 1985 dreisprachig in Locarno auf und studierte Schauspiel in Los Angeles und London. Für ihre Hauptrolle in «Eine wen iig, dr Dällebach Kari» erhielt sie 2012 den Schweizer Filmpreis in der Kategorie Beste Darstellerin. 2013 gehörte sie zu den zehn besten europäischen Nachwuchsschauspielern, wofür sie mit dem Shooting Star ausgezeichnet wurde.
Carla Juri ist auch in englisch- und italienischsprachigen Filmen wie «Blade Runner 2049» zu sehen.
In «Feuchtgebiete» von Regisseur David F. Wnendt spielt sie die Hauptrolle, für welche sie für den Bambi und für den Deutschen Filmpreis nominiert war.
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