Artikel10. Mai 2023 Maria Engler
Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen
Diese Woche neu im Kino: Im Berlinale-Beitrag «Das Lehrerzimmer» wird eine junge Lehrerin mit ihren eigenen Vorurteilen konfrontiert, «Röbi geht» begleitet die letzte Reise eines krebskranken Mannes im Kreis seiner Familie und in «El Agua» möchte eine junge Frau aus alten Gewohnheiten ausbrechen und die Welt sehen – doch das Wasser wird ihr gefährlich.
1. «Das Lehrerzimmer»
Als der Verdacht aufkommt, jemand in der Schule würde stehlen, macht sich eine Lehrerin auf die Suche.
Carla Nowak (Leonie Benesch) ist eine idealistische, engagierte Lehrerin in einer Berliner Schule. Die Kinder kommen aus verschiedenen sozialen Schichten, man bemüht sich, mit einer möglichst politisch korrekten Sprache auf alle Verhältnisse zu achten und einzugehen. So viel zumindest zur Theorie. Als es zu einem Vorfall kommt, einem Diebstahlsverdacht, brechen alte Vorurteile durch, die Ordnung in der Schule kommt durcheinander und Carla, die eigentlich alles richtig macht, kann es dennoch keinem recht machen.
Der Film, der sich durch eine dichte Inszenierung und eine präzise Bildfindung auszeichnet, ist ein treffender Kommentar auf unsere Debattenkultur, die immer wieder von einem Extrem ins andere wechselt, im persönlichen Austausch wie auf den sozialen Medien.
2. «Röbi geht»
Ein Krebskranker schaut in der bewussten Auseinandersetzung mit dem kommenden Tod zurück aufs Leben.
Heidi Schmid und Christian Labhart begleiten den an Lungenkrebs erkrankten Robert «Röbi» Widmer-Demuth durch die letzten Monate seines Lebens. Sie zeigen ihn in seinem von zunehmender körperlichen Schwäche bestimmten Alltag und in seinem letzten Urlaub. Im Zusammensein mit Wegbegleitern, Freunden und Familienangehörigen, insbesondere den Enkeln, denen er in selbst erfundenen Geschichten von seinem baldigen Tod erzählt.
«Röbi geht» ist das tröstliche Porträt eines Mannes, der mit seiner Frau ein unkonventionelles «Hippie»-Leben führte, als Mitarbeiter der Sozialwerke von Ernst Sieber viel Leid, aber auch ungewohnt Freudiges erlebte und der dem von ihm als «Bruder» bezeichneten Tod erstaunlich unerschrocken entgegen blickte.
3. «El Agua»
Ana sehnt sich nach einem aufregenden Leben in der Stadt und versucht der Gefahr im Dorf zu entgehen.
Ana (Luna Pamies) ist 17 Jahre alt. Sie wohnt in einem Dorf, sehnt sich aber nach einem aufregenderen Leben in der Stadt, von dem sei sich eine grössere Freiheit verspricht. Doch über den Ort legt sich eine Art einschläfernde, depressive Decke, die den Einwohnern jede Energie zu entziehen scheint. Die unheimlichen Geschichten über die Flut, die man sich hier erzählt, haben eine zusätzliche lähmende Wirkung. Hochwasser ist in der Gegend keine Seltenheit. Wenn es kommt, sollen vor allem Frauen in Gefahr sein, von ihr verschlungen zu werden.
Nachdem das Spielfilmdebüt der spanischen Regisseurin Elena López Riera beim Zürich Film Festival 2022 seine Premiere feierte, kommt «El Agua» nun regulär in die Kinos. Die poetische Geschichte rund um das Wasser punktet mit einer einzigartigen Stimmung.
Welche weiteren Filme ab sofort neu im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.
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