Artikel14. Juli 2022

Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen

Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen
© Pathé Films | Praesens-Film

Dystopische Zukunft, lyrische Vergangenheit und der Brunnen der Jugend: Die aktuelle Kinowoche übt durch Humor, Sci-Fi und Drama Kritik an unserer Gesellschaft.

1. «Illusions perdues»

Kostümprächtiger Abgesang auf Literaturbetrieb und freien Journalismus – frei nach Honoré de Balzac.

Frankreich, 19. Jahrhundert: Lucien de Rubempré (Benjamin Voisin) hat mit schwärmerischen Gedichten das Herz der Baronin Louise de Bargeton erobert und träumt von einer Dichterkarriere. Er zieht mit ihr nach Paris, wird von ihr mangels seines gesellschaftlichen Schliffs aber alsbald verlassen. Fortan verfasst Lucien frivole Pamphlete und erobert damit die Gunst eines Verlegers. Doch er fühlt sich zunehmend unwohl in einer Gesellschaft, in der nebst Gütern und Dienstleistungen auch Erfolg, Politik, Presse und Gefühle käuflich sind.

Mit viel Liebe zum Detail schildert der Film die journalistische Arbeit von vor über 200 Jahren und stellt die noch heute aktuelle Frage nach Freiheit und Faktentreue der Presse; am Beispiel von Claqueuren wird zudem gezeigt, wie sich Erfolg auf der Bühne kaufen lässt.

4 von 5 ★

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2. «Incroyable mais vrai»

Ein Paar entdeckt in seinem Keller ein Tunnel, der sie bei jedem Durchgang um drei Tage jünger macht.

Ein mittelaltriges Paar kauft sich ein Haus, das im Keller eine besondere Überraschung bereithält. Im Boden befindet sich ein Tunnel. Wenn man hinuntersteigt, findet man sich in einem anderen Stockwerk des gleichen Hauses wird. Doch es sind inzwischen zwölf Stunden vergangen und man ist drei Tage jünger geworden.

Ohne sich mit langen Erklärungen aufzuhalten, woher dieser Tunnel eigentlich kommt, konzentriert sich Dupieux auf seine Protagonistin, die dem Wahn verfällt, damit ihren Alterungsprozess aufhalten, ihn sogar rückgängig machen zu können. Anhand von Überspitzungen und der Inszenierung absurder Ideen, zu denen auch ein elektrischer Penis gehört, setzt sich der Film mit gesellschaftlichen Konventionen, die sich insbesondere auf Geschlechterrollen, Schönheitsideale und Sozialstatus beziehen, auseinander.

3.5 von 5 ★

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3. Everything Will Change

Drei Freunde aus dem Jahr 2054 finden Erstaunliches über die Katastrophe des Artensterbens heraus.

Im Jahr 2054 sind Pflanzen und Tiere fast komplett verschwunden, während die digitale Technologie endgültig den Alltag der Menschen bestimmt. Als Ben (Noah Saavedra) das Bild einer Giraffe sieht, will er wissen, was es mit diesem ausgestorbenen Geschöpf auf sich hat, und sucht mit seinem Kumpel Fini (Paul G. Raymond) nach Antworten. Die Erkenntnisse, die sie in einer versteckten Forschungsanlage gewinnen, erstaunen auch ihre Freundin Cherry (Jessamine-Bliss Bell).

«Everything Will Change» bietet ein Kaleidoskop an spannenden Informationen und serviert uns trotz geringer Mittel einige beeindruckende dystopische Landschaftsbilder. Der Versuch, den Zuschauer über die Reise der fiktionalen Figuren im Jahr 2054 auch emotional zu packen, geht aber nicht richtig auf. Zu skizzenhaft bleibt das Trio. Und nicht in allen Punkten ist die beschriebene Zukunft glaubwürdig gebaut. Die Übermacht des erklärenden Anteils macht den Film dann doch recht didaktisch.

3 von 5 ★

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Welche weiteren Filme ab sofort neu im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.

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