Der Stand der Dinge Portugal, USA 1982

Pressetext

Der Stand der Dinge

Eine internationale Filmcrew sitzt in einer heruntergekommenen Hotelanlage an der por-tugiesischen Atlantikküste fest. Mitten in einer Szene des haarsträubenden Sci-Fi-Schin-kens «The Survivors» geht das Filmmaterial aus. Die Schauspieler betrinken sich an der Hotelbar, der Drehbuchautor setzt sich in die Villa des Produzenten ab, der sich wiederum in einem Wohnmobil vor den Kredithaien in Sicherheit zu bringen versucht. In einem letzten verzweifelten Versuch, seinen Film zu finanzieren, verlässt schliesslich auch der Regisseur das Filmset in Richtung Los Angeles. Der Stand der Dinge entstand in einer unfreiwilligen Drehpause zu Wim Wenders’ erstem US-Spielfilm Hammett. Produzent Francis Ford Coppola hatte die Dreharbeiten gerade wieder einmal unterbrochen, um das Drehbuch zum x-ten Mal umschreiben zu lassen, als sich Wenders entschloss, sich den Frust mit einem eigenen Projekt von der Seele zu filmen. Aber Der Stand der Dinge ist alles andere als eine verbitterte Abrech-nung. Es ist das zärtliche Porträt einer Gruppe euphorisierter Egomanen, die ohne ge-meinsames Filmprojekt schnell wieder in ihre einsamen Einzelteile zerfällt: Film als Traummaschine – nicht nur für das Publikum, sondern auch für die Crew. Und noch eine bemerkenswerten Szene spielt sich ab: Auf dem Bildschirm eines «Apple II»-Computers in der Produzentenvilla tauchen neben Drehbuch und Budget auch Bildskizzen des Films auf, in erbsengrossen Pixeln: Ein Film aus dem Computer, das war 1981 härteste Science-Fiction.

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