Aprile Frankreich, Italien 1998 – 74min.

Pressetext

Aprile

Am 28. März 1994 verfolgt der Filmemacher Nanni Moretti auf dem Fernseher seiner Mutter, wie die Katastrophe über Italien hereinbricht: Das von Berlusconi geführte Rechtsbündnis Forza Italia gewinnt die Wahlen. Die Frage, wie dieser Rechtsrutsch in Italien möglich wurde, treibt den Egozentriker in der Folge ebenso um wie die verzweifelte Suche nach Ideen und Geld für einen neuen Film. Darüber hinaus wird er auch noch Vater, was ihn ziemlich überfordert: "Wie war es damals möglich, dass ihn seine Mutter stillte, obwohl sie als Lehrerin arbeitete", "Welchen Namen soll der Stammhalter bekommen?" und "Wie soll man das Kind erziehen?". Und schliesslich kämpft er mit der panischen Angst, das Kind könnte just am ersten Drehtag seines neuen Filmprojekts auf die Welt kommen: ein überschwängliches Musical im Stil der Fünfzigerjahre. So vergehen die Jahre, bis die Linke unter Romano Prodi die Wahlen erneut gewinnt und er im August 1997 seinen 44. Geburtstag feiert. In den beiden Tagebuch-Filmen Caro Diario und Aprile ist die Kunstfigur Nanni Moretti an die Stelle des früheren Alter Ego Michele Apicella getreten. Noch direkter, selbstironischer und verspielter betrachtet der verunsicherte Linksintellektuelle die persönlichen Einschnitte sowie die Erschütterungen des politischen Lebens Italiens. "Ein Leinwandstück, das man mitsamt seinem Protagonisten ins Herz schliessen muss." (Irene Genhart)

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