Aus Liebe zum Spiel USA 1999 – 137min.
Filmkritik
Liebe und andere Sportarten
Ein Mann muss sich entscheiden: entweder für die Frau des Lebens oder für Baseball. Das bringt ihn arg in die Bedrouille, denn er verdient schliesslich sein Geld mit dem amerikanischen Nationalspiel, und das nicht zu knapp.
Andererseits liebt Billy Chapel (Kevin Costner) seine Jane (Kelly Preston), und zwar seit fünf Jahren. Die Entscheidung zieht sich über 137 Filmminuten hin. Seit 19 Jahren ist Billy Chapel Herz und Seele der Detroit Tigers. Das Leben meint es gut mit ihm: Er hat es geschafft, er ist ein Star, er wird auf der Strasse erkannt und in jeder Situation um Autogramme gebeten. Nun ist Billy in New York, um mit seinem Team das letzte Spiel der Saison gegen die Yankees zu bestreiten. Natürlich will er sich auch mit Jane treffen, die im Big Apple lebt und Artikel für Modemagazine schreibt. Allerdings fällt das Date am Vorabend des grossen Spiel ins Wasser: Jane taucht einfach nicht auf. Aber am nächsten Morgen kommt's noch schlimmer. Die Tigers sind wegen Liquiditätsschwierigkeiten verkauft worden, und die neuen Besitzer wissen mit dem alternden Star nicht viel anzufangen. Es droht der unaufhaltsame Abstieg in die Liga der Vergessenheit. Damit immer noch nicht genug: Jane lässt sich blicken und erklärt, dass sie noch am selben Abend nach London fliegen werde, um dort einen neuen Job anzunehmen. Das Spiel kann beginnen.
Während dem alles entscheidenden Match im Yankee Stadion denkt Billy Chapel über die vergangen fünf Jahre nach. Dem Zuschauer werden in Rückblenden die herausragendsten Ereignisse dieser etwas ungewöhnlichen Liebesbeziehung präsentiert. Die Handlung springt zwischen aktuellem Baseballspiel und Vergangenheit hin und her. Während der Baseballszenen wähnt sich der Zuschauer in der guten Stube vor dem Fernseher. Sportreporter sprechen ihre Kommentare und auf der Kinoleinwand wird der Zwischenstand des Spieles eingeblendet.
Kevin Costner spielt nach Bull Durham und Field of Dreams schon zum dritten Mal in einem Baseballfilm. Zugegeben, wenn er den Ball mit ungeheurer Geschwindigkeit seinem Fänger zuschleudert, ist er durchaus glaubwürdig. Ansonsten gibt er den Sportler wortkarg und etwas steif. Tin Cup war Costners letzter grösserer Filmerfolg, es scheint fast, als ob er mit Sportlerrollen seine besten Leistungen erzielt. Kelly Preston spielt die sympathische Stadtneurotikerin Jane. Die Rolle hat von ihr keinen schauspielerischen Effort abverlangt. Das Repertoire der Gefühle reicht von Wiedersehensfreude bis Enttäuschung wegen Beziehungsstreit.
Sam Raim hat seine Karriere mit Horror-Filmen auf Super-8 begonnen. 1982 sorgte er mit The Evil Dead in Cannes für Furore. Er schrieb zusammen mit den Coen-Brüdern The Hudsucker Proxy und legte ein erstes überzeugendes Muster originellen Mainstreams vor, als er Leonardo DiCaprio und Sharon Stone im modernen Western The Quick and the Dead inszenierte. 1998 kam A Simple Plan, der von allen Seiten Applaus erntete. Nach all diesen Referenzen wäre von Sam Raimi etwas mehr zu erwarten gewesen als lediglich solides Hollywood-Handwerk.
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Kommentare
der einzige der baseball filmen noch versuchte... das ist schon speziel, der film aber nicht so... stereotype rolle für costner
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