Die Wiedergefundene Zeit Frankreich, Italien, Portugal 1999 – 162min.
Pressetext
Die Wiedergefundene Zeit
Luchino Visconti, Joseph Losey, Harold Pinter, Volker Schlöndorff haben sich an 'A le recherche du temps perdu' versucht und immer war klar: Verfilmbar ist Marcel Prousts 14-bändiger Epochenroman nicht. Doch nun hat sich der Chilene Raoul Ruiz ans Werk gemacht - und man staunt: LE TEMPS RETROUVE lässt, wenn auch nicht die ganze Story, so doch Prousts Geist und Universum, das traumwandlerische Aufgehen und Sich-Verlieren in den Gestalten und Geschichten der Zeit, wieder auferstehen. Zentrum ist Marcel Proust selbst, der anno 1922 in einem Zimmer in Paris seinen Tod nahen fühlt und seine letzten Worte diktiert. Mal wachend, mal dösend, ausgehend von den Fotos und Figürinchen in seinem Zimmer schweifen seine Gedanken und Erinnerungen. Blenden zurück, dann wieder vor, halten sich an Tatsachen, verlieren sich in Fiktionen und Träumen. Da ist der grosse Krieg, eine dekadente Aristokratie, die sich egal was sie beschliesst um nichts als Geld und Skandale kümmert. Das ist Baron de Charlus, angeklagt der Homosexualität, da sind Odette und ihre Stieftochter Gilberte, erstere hat ihr Schönheit schamlos eingesetzt zu erhalten, was sie wollte, zweitere trägt den Ruf einer 'sterilen Rose'. Und zwischen all diesen Figuren und Begebenheit geistert Proust als Beobachter, Randfigur, Erzähler: LE TEMPS RETROUVE ist hervorragend gefilmtes, stimmungsvolles, dichtes Kino. Ein prächtiger Film, dem mit Marcello Mazzarella in der Rolle Prousts, und mit internationalen Stars wie Catherine Deneuve, Emmanuelle Béart, John Malkovich, Chiaria Mastorianni in weiteren Rollen, der Ruf eines prächtigen Epochenwerks vorauseilt.
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