Pressetext
Der Wind wird uns tragen
'Wo ist das Haus meines Freundes?', 'Et la vie continue', 'A travers des oliviers', 'Le goût de la cerise': Kein Filmemacher des Nahen Ostens hat Europa die letzten Jahre dermassen in Bann gezogen wie der Iraner Abbas Kiarostami. Seine Filme, mit wenig Aufwand aber grosser Zuneigung zu Land und Leuten gedreht, feiern die Bedächtigkeit und Humanität. So auch LE VENT NOUS EMPORTERA, der neuste und bisher magischste Film Kiarostamis. In dessen Zentrum steht ein Gedicht von Forough Farrokhzad. Dieses, vorgetragen vom Farzad, dem Buben aus dem Dorf, und Behzad, dem Besucher aus Teheran, erzählt von dunklen Nächten und roten Monden, dem letzten Scheiden des Menschen... Die Nächte allerdings hat Kiarostami in LE VENT NOUS EMPORTERA ausgelassen. Stattdessen gibts endlose Tage; die Reise des Ingenieurs Behzad und seiner Begleiter aus Teheran; grüne Felder und gelbe Hügel, Bäume, sanfte Berge. Und dann das Dorf: Weiss, sich an den Hang schmiegend: Siah Dareh. Hinter dem blauen Fenster liegt die alte Madam Mamalek, krank, so dass sie das Essen verweigert. Immer wieder fragt Behzad nach Madam Mamalek. Er sei auf der Suche nach einem Schatz erzählt er, mindestens einmal am Tag klingelt sein Handy und er fährt mit dem Jeep auf den nächsten Hügel um telefonieren zu können:
LE VENT NOUS EMPORTERA ist eine Ode ans Leben, die Natur und das Sterben - und eine kleine liebenswerte Satire über die ganz normale Bizarrheit der heutigen Welt.
Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.
Login & Registrierung