Pokémon: Der Film Japan, USA 1999 – 84min.

Filmkritik

Pokémon the First Movie: Mewtwo Strikes Back

Filmkritik: Sandra Walser

Am Anfang war ein Gameboy-Spiel. Dieses drehte sich um sogenannte "Pocket Monsters", kurz: Pokémons, putzige bis Angst einflössende Viecher, die je nach Situation zu kampfbereiten Mönsterchen mutieren und einander verprügeln. Eine gut durchdachte Marktstrategie verhalf dem Spiel und vor allem dessen Helden zu weltweitem Erfolg.

Schliesslich wurde die gleichnamige Zeichentrickserie äusserst erfolgreich im Fernsehen ausgestrahlt, Spielzeugläden führen derzeit zig Dutzend verschiedene Merchandise-Artikel im Sortiment und "Pokémon" ist auf Platz sechs der am häufigsten gesuchten Wörter im Internet.

Besonders Kinder sind von den sich mittels kleinkindlicher Lautsprache verständigenden - und trotzdem manchmal auch ganz schön brutalen – Pokémons angetan: Millionenfach kaufen sie am Kiosk Sammelkarten der momentan 151 verschiedenen Charaktere. Und um ans vollständige Set zu kommen, werden Besitzer der begehrtesten Karten regelmässig verprügelt. Anfangs Jahr habe ein Junge sogar - ganz nach seinen "tierischen" Vorbildern – einen Schulkollegen umgebracht, berichteten amerikanische Zeitungen.

Wiederum clever vermarktet, lockt nun der erste "Pokémon"-Kinofilm mit dem Versprechen, dass drei neue Pokémon-Charaktere auf der Leinwand zu bewundern seien, die jungen Fans ins Kino. Zweifelsohne wird das funktionieren. Leider. Im ebenso dürftig erzählten wie animierten Film kämpfen einige der beliebtesten Figuren zusammen mit ihren menschlichen Gehilfen gegen Mewtwo, ein geklontes, überaus gefährliches Pokémon. Kopfschütteln ist spätestens dann angesagt, wenn einem das dümmliche Fantasy-Märchen ob all der gezeigten Gewalt am Ende moralinsauer einhämmern will, dass wahre Stärke nicht im Kampf, sondern in einem guten Herzen liege. Eine im Pokémon-Kontext geradezu haarsträubende Botschaft!

25.01.2021

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