Green Mile USA 1999 – 189min.
Filmkritik
Prostatiker und Wunderheiler
Frank Darabont verschlägt es bei seiner zweiten Regiearbeit nach The Shawshank Redemption wieder zurück ins Gefängnis. Gemeinsam mit Tom Hanks als Gefängniswärter bewundert er die heilsamen Kräfte eines zum Tode verurteilten Häftlings.
"Green Mile" heisst der Todestrakt eines Gefängnisses in South Carolina, weil der Korridor, in dem die Verurteilten ihre letzten Schritte zurücklegen, grün beschichtet ist. Der Leiter der Wachabteilung (Tom Hanks) bemüht sich, die Gefangenen respektvoll zu behandeln. Aber neben den Problemen mit einem menschenverachtenden Unteraufseher quält ihn vor allem seine Prostata. Da trifft ein besonderer Verbrecher im Zellbock ein, John Coffey (Michael Clarke Duncan), der trotz seiner Kraft und seinen zwei Metern Körpergrösse überaus friedfertig scheint. Als er Paul auf wundersame Weise von seinen Prostatabeschwerden befreit, beginnt dieser an der Schuld des kindhaften Hünen zu zweifeln. Nach und nach beginnen auch seine Arbeitskollegen daran zu zweifeln, dass Coffey zwei junge Mädchen ermordet haben soll. In einer nächtlichen Aktion schmuggeln sie Coffey aus der Haftanstalt heraus, um die an einem Tumor dahinserbelnde Gattin des Gefängnisdirektors zu heilen. Als auch dieses Kunststück gelingt, ist Paul von der Unschuld des Verurteilten restlos überzeugt. Doch gegen die Vorurteile seiner Mitbürger kann er nichts ausrichten.
Wie schon für seinen Erstling The Shawshank Redemption verliess sich Frank Darabont auf eine Geschichte von Horrormeister Stephen King, dessen in mehreren Teilen erschienener Fortsetzungsroman The Green Mile sich mehr auf Übersinnliches als auf Schreckliches konzentriert. Für seine zweite Regiearbeit konnte Darabont erneut ein nicht nur namhaftes, sondern auch überzeugendes Ensemble zusammenstellen. Allerdings stehen weniger die schauspielerischen Leistungen als vielmehr die wundersame Handlung und Heilung im Vordergrund. Es geht Darabont dabei weniger um eine Verurteilung der Todesstrafe, wie dies Tim Robbins mit seinem Dead Man Walking im Sinn hatte, als vielmehr darum, allgemeingültige Verhaltensmuster der menschlichen Natur aufzuzeigen. John Coffey erfährt die gebündelte Gewalt menschlicher Niederträchtigkeit, die sich ihm zahlreichen Schattierungen manifestiert. Seine Heilkräfte sind mit denen von Jesus Christus vergleichbar. Trotz seinen etwas zweifelhaften Ausflügen in die Spiritualität vermag der Film den Zuschauer aber schliesslich in seinen Bann zu ziehen. Allerdings nur, wenn man sich nicht allzu sehr an der einfältigen Darstellung dieser Wunderheilungen stört, und statt dessen einfach ein flüssig erzähltes Märchen geniessen will.
Dein Film-Rating
Kommentare
Ein Film, der wirklich unter die Haut geht. Tom Hanks und Michael Clarke Duncan spielen ihre Rollen hervorragend. Obwohl die Handlung vielerorts leicht vorhersehbar ist, bleibt diese über die vollen drei Stunden spannend und unterhaltsam. Einige Figuren sind vielleicht etwas gar übertrieben dargestellt, ansonten kann man bei diesem Filmklassiker aber kaum etwas aussetzen.
8.5/10… Mehr anzeigen
komische abe gute film... mit gruselige szenen, eine der letzte richtig gute hanks filmen
Gelöschter Nutzer
Verfasst vor 17 Jahren
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