Drei Engel für Charlie Deutschland, USA 2000 – 98min.

Filmkritik

Meine Engel

Thomas Hunziker
Filmkritik: Thomas Hunziker

Alte Fernsehserien wurden eigentlich schon zur Genüge für die Kinoleinwände missbraucht. Von Charlie's Angels können allerdings ruhig noch unzählige Fortsetzungen folgen.

Natalie (Cameron Diaz), Dylan (Drew Barrymore) und Alex (Lucy Liu) sehen nicht nur sehr gut aus, sie sind auch dazu auserwählt worden, in den Diensten des Millionärs Charlie Verbrechen aller Art zu bekämpfen. Bei ihrem neuesten Fall handelt es sich um eine Entführung. Der Technologie-Experte Eric Knox (Sam Rockwell) ist angeblich in den Händen von Roger Corwin (Tim Curry), einem Kontrahenten seiner Firma. Corwin versucht dadurch an ein Computer-Programm zu gelangen, dass es ihm ermöglichen würde, alle Kommunikationsmittel abzuhören und somit jegliche Privatsphäre aufzuheben. Doch je mehr das Engelstrio in Erfahrung bringt, umso stärker drängt sich der Verdacht auf, dass sie von Knox in eine Falle gelockt worden sind, und nun für seine Zwecke missbraucht werden. Das Leben der drei Ermittlerinnen hängt an einem dünnen Faden.

Die Fernsehserien der Sechziger- und Siebzigerjahre dienten den Filmproduzenten Hollywoods in den letzten Jahren wiederholt als Schatztruhe. Obwohl nicht alle Umsetzungen für die Grossleinwand so erfolgreich waren wie "The Fugitive" mit Harrison Ford oder "Mission: Impossible" mit Tom Cruise, fanden sich immer wieder Investoren für die Projekte, so zum Glück auch für "Charlie's Angels".

Produziert wurde der Streifen gleich von einer der Hauptdarstellerinnen selber. Drew Barrymore gründete 1995 gemeinsam mit ihrer Partnerin Nancy Juvonen die Firma Flower Films, die mit "Never Been Kissed" ihren ersten Film erfolgreich in die Kinos brachte. Für die Verfilmung von "Charlie's Angels" verpflichteten sie den Werbe- und Videofilmer Joseph McGinty Nichol alias McG als Regisseur. Seine rasante und betörende Bildsprache ist das Hauptmerkmal dieses unheimlich unterhaltsamen Films. Die Actionsequenzen übertreffen diejenigen aus "The Matrix" und "Mission: Impossible 2" um einiges. Da mag nur noch "Crouching Tiger, Hidden Dragon" mit den Kampfszenen mitzuhalten. Da bei Ang Lee aber der Anspruch besteht, das Publikum emotional in das Geschehen einzubinden, lässt sich sein Film nicht mit dem Feuerwerk von McG vergleichen, das einzig darauf abzielt, möglichst spektakuläre und vergnügliche Kinounterhaltung zu bieten. Die Filmemacher haben es gewagt, mit den Vorgaben des Genres und auch mit dem Image der Hauptdarstellerinnen äusserst locker und selbstironisch umzugehen. Atemberaubend, wie Diaz, Barrymore und Liu im Kampf mit ihren Widersachern durch die Lüfte wirbeln, zum Totlachen, wie tollpatschig sie sich in ihre Liebesabenteuer und die vielen aussichtslosen Situationen hineinstürzen. Kein Wunder, verzeichneten die Engel in den USA am ersten Wochenende Rekordeinnahmen und zwangen am nächsten Wochenende die harte Konkurrenz (u.a. Adam Sandler in "Little Nicky" und den Science-Fiction-Blockbuster "Red Planet") in die Knie. Ein Erfolg, den sie sich verdient haben.

25.11.2020

4

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Kommentare

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movie world filip

vor 12 Jahren

kitschige aber sexy film nach die serie - sexy frauen in witzige packung


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