Sexy Beast Spanien, Grossbritannien 2000 – 89min.

Filmkritik

Gangster werden ist nicht schwer, auszusteigen aber sehr

Bruno Amstutz
Filmkritik: Bruno Amstutz

Vom friedliebenden Gandhi ist bei Ben Kingsley in "Sexy Beast" nichts übrig geblieben. Als brutaler Ganove, der einen ausgestiegenen Safeknacker auf die schiefe Bahn zurückgeleiten will, bietet er eine Einmannshow von Weltformat. Daneben gehen die gestylten Bilder und die Handlung der britischen Gangstergeschichte beinahe unter.

Gary "Gal" Dove (Ray Winstone), seines Zeichens faul gewordener Londoner Gangster, hat seine Gefängnisstrafen abgesessen und beschlossen, sich nur noch den schönen Seiten des Lebens an der Costa del Sol zu widmen. Gal ist glücklich. Die spanische Sonne röstet seinen gut gefüllten Bauch, während ein Jüngling den Swimmingpool reinigt. Gal scheint aber auch Unheil anzuziehen. Ein kubikmetergrosser Felsbrocken kullert als Bote des Übels knapp an seinem Kopf vorbei in den Swimmingpool. Doch das ist nur der Anfang. Am folgenden Tag eröffnen ihm Aitch (Cavan Kendall) und Jackie (Julianne White), ein befreundetes Paar, dass ein alter Bekannter aus London zu Besuch komme.

Als der Name Don Logan fällt, ist die Ferienstimmung schnell verflogen. Don (Ben Kingsley) eilt aus der Ganovenwelt nicht der beste Ruf voraus, und als er seine Aufwartung macht, wird schnell klar warum: Logan ist komplett unberechenbar, er schweigt entweder bedrohlich oder flucht wie ein Ochsenkutscher, hinter seiner ruhigen Fassade lauert stets der Jährzorn, und man ahnt, dass gewalttätige Explosionen bei ihm an der Tagesordnung sind. Ausgerechnet dieser Mann will Gal dazu überreden, bei einem Einbruch in London mitzumachen. Dessen Versuche, sich als Pensionierter auszugeben, fruchten wenig. Logan ist eine Landplage und lässt sich nicht abwimmeln. Als seine Überzeugungsversuche weder mit der Zunge noch mit der Faust fruchten, reist Don wutentbrannt ab. Doch das war nur der erste Akt.

"Sexy Beast" lehnt sich zwar an die Tradition des britischen Gangsterfilms an, lässt sich aber nur beschränkt mit dessen neueren Exponenten wie etwa Guy Ritchie's "Snatch" oder "Lock, Stock and two smoking Barrels" vergleichen. Zwar weisen die verschrobenen Figuren Ähnlichkeiten auf, doch "Sexy Beast" legt weniger Wert auf Action und verzwirbelte Handlungsstränge als auf Charakterstudien. So gesehen ist der Streifen in der ersten Hälfte schon beinahe ein Kammerspiel, in dem Ben Kingsley allen die Show stiehlt.

Nach dem Oscar von 1983 für seine Rolle als Friedensprophet Gandhi hat ihm der stets gewaltbereite Don Logan dieses Jahr verdientermassen eine weitere Oscarnomination eingebracht. Kingsley entfernt seine Figur meilenweit vom eindimensionalen Filmbösewicht: Er gibt sich nach aussen cool, lässt aber das innerliche Brodeln durchscheinen, er pendelt zwischen distinguiertem Auftreten und den Manieren eines Fuhrknechtes, er fasziniert und stösst gleichzeitig ab. Daneben verblassen die restlichen Charaktere zunehmend, auch wenn sie anprechende Leistungen liefern.

Der ehemalige Werbe- und Videoclipfilmer Jonathan Glazer garniert die Geschichte mit durchgestyleten Bildern, die zwar ihre Wirkung nicht verfehlen, aber auch nicht darüber hinwegtäuschen können, dass die Handlung an sich etwas dünn gestrickt bleibt. Ohne Kingsley's Tour de Force bliebe "Sexy Beast" leidglich eine ästhetische Mischung aus Videoclip und Gangsterfilm.

10.11.2020

4

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Kommentare

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movie world filip

vor 12 Jahren

tolle film, tolle leistungen von kingsley und ray winstone... eine liegt ganze tag in die sonne, der andere hat sich verliebt weil die frau ein finger in sein arsch steckte... witzig und cool


majaruzic

vor 22 Jahren

super lustig..die einbruchsart ist sehenswert...!


tuvock

vor 22 Jahren

Sexy Beast


Also da gibt’s nen Gangster der heißt GARY, der war mal im Safeeinbruchgeschäft, und ein ziemlich großes Tier. Der hat aufgehört, seine Pension ruft, auf die freut er sich. Er macht eigentlich gar nichts mehr, er liegt nur fett in der Sonne herum und ärgert sich mit abgebogenen Strohhalmen. Er liegt in der Costa del Sol in Spanien, und genießt das Leben mit seiner dämlichen Ehefrau DEEDEE. Er war im Knast, und in London einer der Besten Safeknacker. DEEDEE ist Pornostar gewesen und GARY „ GAL „ DOVE ( Ray Winstone )gibt Ihr immer das ganze Geld damit sie schön brav einkaufen gehen kann. Dafür läßt sie sich von ihm nach Strich und Faden durchbumsen.
Gerade als er es so schön ruhig hat, kommt ein anderer Gauner zu ihm, ihn besuchen, ein ganz ein gefährlicher, und zwar der Britische Übergauner DON LOGAN ( Ben Kingsley ). Der soll GAL überreden noch einmal bei einem Coup mitzumachen. In der Zwischenzeit überschlagen sich die Ereignisse. DON bringt die halbe Costa del Sol durcheinander, schimpft und schlägt ein paar Zaungäste, und führt sich auf wie ein Arsch, er ist ja auch einer. Er will mit dem Flugzeug zurückfliegen, überlegt sich das aber, weil Rauchverbot herrscht. DON ist ein richtiger Despot und ein Arschloch. Wie die Hälfte der Politiker. TEDDY BASS ist Obermotzerboss der Gangster in England, und er plant einen Coup, er will ne Bank ausrauben, und dazu braucht er das danebenliegende Areal, eines Dampfbades, das wird ein super Coup. Er braucht aber GAL dazu, und DON soll ihn überreden.
GAL will aber nicht, aber DON hat noch ein paar Dinger auf Lager, er ist nämlich nicht nur der bekannteste Psychopath, sondern auch einer der gefährlichsten und brutalsten Killer. Und nach einem Blutbad fährt GAL doch mit, aber da kommt vielleicht doch alles anders ?
86 Min ist es einer der blödesten Filme der Welt. Er fängt blöd an, er ist fade, er ist nicht lustig wie in der Vorschau gesagt, der Film macht keinen Sinn und er ist ein Scheißdreck. Ich würde ja gerne wissen wieso sich Ben Kingsley dafür hergab. Am Anfang war der Film ja nett, die ersten 10 Sekunden, aber schon bald nach dem ersten Trash Dreck im Film. Riesenfelsblock springt in Swimming Pool von GAL wusste ich ,das der Film nur absichtlich lustig sein wollte, obwohl er es nicht ist. Dann diese unsinnige Gangstergeschichte. Der Scheißdreck erinnert mich irgendwie frappant an „ Snatch „ – der War ja auch so ein Mist. „ L. A. Confidental „ ist auch irgendwie ähnlich gewesen. Hat auch irgendwie Ähnlichkeit mit „ Das Chaotenkaff „.
Der Film ist so ein richtiges Goldkettchen Schwuchtel Zuhälterspektakel mit einem Psychopathen von Ben Kingsley. Angeblich soll der Film originell sein, und ein Kultfilm werden, wenn er das wird, dann geh ich nie wieder ins Kino, ganze 2 Tage nicht, und meine bessere Hälfte hat endlich Zeit mir Deutsch bei zu bringen.


Beschissene, langweilige, schwer enttäuschte

29,10 von 100Mehr anzeigen


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