The Family Man USA 2000 – 125min.
Filmkritik
The Family Man
Nicolas Cage erscheint in dieser weihnachtlichen Romanze zuerst als frisch gebackener Uniabsolvent auf der Leinwand, dann als steinreicher Yuppie, und später muss er sich in dieser simplen Story gezwungenermassen als kleinbürgerlicher Familienvater begutachten lassen. Brett Ratners ("Rush Hour") Komödie arbeitet mit altbekannten Stilmitteln und bietet beinah für jeden Geschmack etwas.
In einer rührenden Abschiedsszene am Flughafen trennen sich die Wege von College-Abgänger Jack Campell (Nicolas Cage) und dessen Freundin Kate Reynolds (Téa Leoni). Bevor Kate ihn gehen lassen muss, versucht sie ihm ein letztes Mal aufzuzeigen, dass es neben der Karriere noch alternative Lebensformen gibt. Jack lässt sich am Flughafen nicht mehr überzeugen und geht nach London, wo er eine vielversprechende Praktikumsstelle antritt. Dreizehn Jahre später sehen wir Jack wieder in einem noblen New Yorker Penthouse. Er ist gerade daran, seine One-Night-Stand-Partnerin zu verabschieden. Dann tanzt und trällert er genüsslich zu Verdis "La donna è mobile", nicht ganz so gut wie Pavarotti, dafür halbnackt, bevor er in einen 3000-Dollar-Anzug schlüpft und im Ferrari zur Arbeit, seiner Firma notabene, rast. Jack repräsentiert bis zu diesem Zeitpunkt den Workaholic schlechthin. In dieser Rolle sind dem Neffen von Francis Ford Coppola die ersten Lachsalven garantiert.
Am Heiligabend kommt dann alles anders. Jack wird in einen Überfall verwickelt und lernt den komischen Kauz Cash (Don Cheadle) kennen. Diesem ist es scheinbar zu verdanken, dass Jack an Weihnachten in New Jersey aufwacht. Erstaunt stellt er fest, dass sich ein blonder Wuschelkopf an seinem Bauch räkelt. Nicht dass ihm das noch nie passiert wäre, doch kombiniert mit Kindergeschrei, einem riesigen Hund, der durchs Schlafzimmer trottet und ihm beinahe das verschlafene Gesicht leckt, ist Jack ziemlich schockiert und ergreift sofort die Flucht. Wieder in New York angekommen, muss er feststellen, dass ihm die Türen zu seiner alten und reichen Welt verschlossen bleiben. Mangels Alternativen geht er wieder nach New Jersey zurück, wo ihn seine ehemalige Jugendliebe Kate, in der Zwischenzeit zu seiner Ehefrau mutiert, wütend empfängt. Das kleinbürgerliche Horrorszenario kann beginnen.
Regisseur Ratner sichert sich die Lacher, indem er mit altbekannten, wenig riskanten Stilmitteln arbeitet, die von einem sensationell spielenden Nicolas Cage untermauert werden. So ist es denn auch immer wieder lustig anzusehen, wie Männer im Film ein Baby wickeln, auch wenn sich das Publikum fragen muss: Hatten wir das nicht alles schon einmal? Leider fällt die überspitzte Darstellung des kleinbürgerlichen Lebens ein wenig lang aus, so dass im zweiten Teil der Story nur noch müde geschmunzelt werden kann, und der eine oder die andere hofft, dass Jack bald in sein altes Leben zurück kehren kann. Nur, kann, respektive will er das noch? Hollywood gibt uns darauf, mit einer Happy-End-Wahrscheinlichkeit von 99%, eine Antwort. Vorher wird aber nach alter Hollywood-Manier noch einmal kräftig auf die Tränendrüse gedrückt.
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Kommentare
so gibt es viele filmen, also cage hat gedacht, das muss ich dann auch mal... von business zu family man- moralritter cage?
der film ist erneut ein beweiss, dass nicolas cage nicht nur in actionrollen spitze ist. ein herzerwärmender und humorvoller film ohne viel kitsch. sehenswert
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