Planet der Affen USA 2001 – 119min.
Filmkritik
Rückkehr zum Planet der Affen
Franklin J. Schaffners "Planet of the Apes" aus dem Jahre 1968 zählt zurecht zu den Meilensteinen des Science-Fiction-Film. Zusammen mit den "Star Wars" und "Star Trek"-Filmen bildet der Film, und seine vier zunehmend absurder werdenden Fortsetzungen, eine Art heiliges Science-Fiction-Dreigestirn. Darum kümmerte sich Regisseur Tim Burton in keiner Weise, als er sich an seine Version dieses Stoffes wagte. Die Rechnung ist aufgegangen, denn der neue "Planet of the Apes" wurde zum grossen Sommer-Hit in den USA.
Im Jahre 2029 untersucht ein Forschungsschiff der Erde Weltraumphänomene. Um Piloten nicht unnötig zu gefährden, werden Affen zu vollwertigen Piloten ausgebildet. Leo Davidson (Mark Wahlberg) ist einer der Ausbilder und selber Pilot. Als sein Affe in eine elektromagnetische Wolke geschickt wird und verschwindet, fliegt er ihm hinterher und kommt ebenfalls vom Kurs und von der Zeit ab. Sein Schiff stürzt auf einen Planeten. Dort findet er sich inmitten von intelligenten Affen wieder, die Menschen jagen und einsperren. Es gelingt ihm das Vertrauen der Senatorentochter Ari (Helena Bonham-Carter) zu gewinnen, die ihm und weiteren Gefangenen die Flucht ermöglicht. Doch General Thade (Tim Roth) setzte alle Hebel in Bewegung um die aufständischen Menschen aufzuhalten.
Das Affen-Make-Up von Rick Baker ist absolut bahnbrechend. Dagegen wirken die Affen aus Schaffners Original gerade zu lächerlich. Aber dies ist auch nicht weiter verwunderlich. Zwischen den zwei Filmen liegen 33 Jahre und die Arbeit der Maskenbildner hat sich entsprechend entwickelt und perfektioniert. Die Schauspieler sind dank Bakers Masken in der Lage zu schauspielern und bewegen nicht einfach nur die Lippen und blinzeln mit den Augen. Ausserdem wirken die Affen auch realistischer in ihrem Verhalten. Trotz der dem Mensch überlegenen Intelligenz bewegen sie sich weiterhin wie Primaten. Um diese Bewegungen realistisch darzustellen mussten die Darsteller ein Affentraining absolvieren.
Wer das Original kennt, dem wird der Film und die Geschichte, von den hervorragenden Effekten abgesehen, nicht viel Neues bieten. Das Grundgerüst der Handlung wurde nicht verändert und wie im Film von 1968 erwartet den Zuschauer zum Schluss eine überraschende Pointe. Tim Burton verzichtet ganz klar auf die Diskussionen die im Original eine zentralere Rolle spielten: Evolution, Zivilisation und der Überlegenheitsanspruch der Menschen. Er will keine Diskussionen, er will unterhalten und Welten erschaffen - und dies ist ihm eindrücklich gelungen. Trotzdem vermisst man in dem Film das typische Burton-Flair, das Skurrile. Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass er erst spät als Auftragsregisseur in die Produktion einsteigen musste und deshalb nicht mehr genügend Einfluss auf das Drehbuch und die Ausstattung nehmen konnte. Während Mark Wahlberg zu keinem Zeitpunkt des Films auch nur annähernd die schauspielerischen Qualitäten eines Charlton Heston (in einem Gastauftritt als Affe zu sehen) erreicht, präsentiert Helena Bonham-Carter hinter ihrer Affenmaske eine beeindruckende Performance. Gelungen ist Burton auch ein zarter Eifersuchtsplot zwischen dem Menschenmädchen (Estella Warren) und der Affendame (Helena Bonham-Carter). Leider haben sich die Verantwortlichen nicht getraut einen Schritt weiter zu gehen und Leo und Ari ein Liebespaar werden zu lassen.
Das Original kann Burton nicht übertreffen, dies war bestimmt auch nicht seine Absicht, trotzdem ist ihm mit seiner versponnen und spektakulären Interpretation der Geschichte ein - im Gegensatz zu den Fortsetzungen des Originals - würdiger Nachfolger gelungen.
Dein Film-Rating
Kommentare
Nicht schlecht kommt aber nicht an das Original ran und von Tim Burton hätte ich mehr erwartet
spannendes und actionreiches Science-Fiction-Thriller mit bombastischen Effekten.
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