CH.FILM

Guerre sans images Algerien, Schweiz 2002 – 90min.

Filmkritik

Die Schicksale hinter den Bildern

Nach dreissig Jahren Abwesenheit kehrt der algerisch-schweizerische Filmemacher Mohammed Soudani in seine vom Krieg versehrte Heimat Algerien zurück. Er begleitet Michael von Graffenried, der sich als einer der wenigen ausländischen Fotografen in den Neunzigerjahren in Algerien aufhielt und Bilder schuf, die ihm internationale Beachtung brachten.

Mit einem Fotoband von Graffenrieds in der Hand suchen die beiden nun gemeinsam nach den darin abgebildeten Personen, um herauszufinden, was aus ihnen geworden ist, wie sie heute zu den damaligen Ereignissen, aber auch zu den Fotos selbst stehen, die längst in aller Welt verbreitet wurden. Sie, die nichts von der Existenz dieser Fotos gewusst haben, erinnern sich an dramatische Augenblicke in ihrem Leben, an persönliche Schicksalsschläge, an die Grausamkeit der Täter, und erzählen von Ihrem Alltag im heutigen Algerien, von ihren Ängsten und Hoffnungen. Darüber hinaus thematisiert der Film auch die Frage, wie in einer islamischen Gesellschaft mit ihrem religiös bedingten Bildverbot mit Fotos umgegangen wird, die im Geheimen gemacht wurden.

19.02.2021

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