Uptown Girls USA 2003 – 95min.

Filmkritik

Die Klugscheisserin und das Partygirl

Filmkritik: Nadja Zimmermann

Molly Gunn, ein oberflächliches Partygirl, ist die Tochter einer Rocklegende und lebt sorglos vom geerbten Geld, bis ihr Vermögensverwalter mit dem ganzen Erbe die Kurve kratzt. Nun muss sie - oh Schreck! - arbeiten gehen, und diese Arbeit ist ziemlich nervig. Aber nicht dass wir da jetzt Mitleid hätten.

Kleine Kinder können ganz niedlich sein. Dies trifft jedoch nicht auf die 8-jährige Ray (Dakota Fanning) zu. Sie ist zickig, lieblos, arrogant, besserwisserisch und für ihr Alter viel zu erwachsen. Ausserdem hat sie einen Hygiene-Spleen und nervt einfach in jeder Hinsicht. Ihre Mutter Roma Schleine (Heather Locklear) ist Musikmanagerin, hat kaum Zeit für sie und erfüllt ihr dafür jeden materiellen Wunsch. Sie ist auch ständig auf der Suche nach neuen Kindermädchen für Ray, da die Kleine Jede und Jeden innert Minuten vergrault.

Genau diesen Job ergattert sich Molly Gunn (Brittany Murphy). Sie wiederum verhält sich wie ein kleines Kind, tut wonach sie gerade Lust hat, lässt ihren Gefühlen freien Lauf und möchte einfach nur Spass haben. Genaugenommen treffen hier eine Erwachsene und ein Kind aufeinander, nur dass die Erwachsene im Kind steckt und umgekehrt.

Die beiden gehen sich anfänglich auch mächtig auf den Sack. Molly treibt die Kleine mit ihrem Herumgehopse auf die Palme, und Ray wiederum hängt den Klugscheisser raus. Doch hat Molly den vorangehenden Kindermädchen etwas voraus: Sie, im Kopf noch selbst ein Kind, interessiert sich tatsächlich für das kleine Mädchen und möchte deren Freundschaft gewinnen.

Somit läuft es auf folgendes hinaus: Ray hilft Molly erwachsener zu werden, und Molly weckt das Kind in Ray. So hat jeder was davon und alle sind glücklich. Klingt nicht nach einer Wahnsinns-Story. Doch nebenbei verliebt sich Molly unsterblich, ihre beste Freundin wendet sich von ihr ab, Rays Vater liegt im Sterben und wir erfreuen uns an einem Cameo-Auftritt zweier Rockstars. Da geht also einiges.

Produzentin Allison Jacobs wollte schon immer einen Film über die Tochter eines Rockstars machen, und die Kindermädchen-Geschichte beruht auf eigener Erfahrung. Für Jacobs und Regisseur Boaz Yakin ("Remember the Titans") war auch von Anfang klar, wer als Hauptdarsteller her musste. Brittany Murphy ("Don't Say a Word", "8 Mile") und Dakota Fanning ("I am Sam", "Cat in the Hat") sind auch tatsächlich die ideale Besetzung. Besonders hervorzuheben ist hier die ausgezeichnete schauspielerische Leistung der kleinen Dakota, die auch schon in etlichen TV-Serien ("Ally McBeal", "C.S.I", "Emergency Room") auftrat. Sie alleine ist den Eintritt schon wert.

Ansonsten muss man, wie bei den meisten neuen Komödien, ehrlich sagen, dass dieser Film nicht mehr als nette Sonntagnachmittags-Unterhaltung bietet. Und das auch nur wenns regnet.

19.02.2021

3

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Kommentare

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mamama

vor 17 Jahren

sehr guter film, auch schon für die kinder ab 12 jahren, finde ich!!!


vale87

vor 20 Jahren

witzige unterhaltungskomödie


steffi_90

vor 20 Jahren

ich finde den noch lustig!!


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