Resident Evil: Apocalypse Kanada, Frankreich, Deutschland, Grossbritannien, USA 2004 – 93min.
Filmkritik
Alice im Zombieland
Kaum ist die letzte Zombiewelle von "Dawn of the Dead" verebbt, schwärmen die Untoten erneut aus. "Resident Evil: Apocalypse" setzt allerdings mehr auf Popcorn-Action als auf Horror.
Man isst wieder Mensch: Nachdem 2002 in "Resident Evil" ein freigesetztes Virus das geheime Biowaffen-Labor der "Umbrella Corporation" in einen Spielplatz für Zombies verwandelte, brauchen die Untoten jetzt mehr Auslauf. Ein Schlaumeier aus dem zwielichtigen Konzern will wissen, was sich in dem unterirdischen Komplex eigentlich abgespielt hat und lässt die Tür öffnen. Die Zombies wittern Morgenluft.
Kurz darauf erwacht Alice (Milla Jovovich), die Heldin des ersten Teils, im Spital von Racoon City, verkabelt mit reichlich Elektroden. Als sie in die verwüstete Stadt hinaustorkelt, wird ihr schnell klar: Hier ist mehr untot als lebendig. Alice greift zur Schrotflinte.
Nachdem die europäisch-amerikanische Co-Produktion "Resident Evil" überraschend mehr als 100 Millionen Dollar einspielte, muss einen die Fortsetzung nicht wundern. Für Vorlagen ist mit der titelstiftenden Videospielserie ja gesorgt, und "Resident Evil: Apocalypse" bewegt sich näher am Szenario, das die Games ausbreiteten. So kommen diesmal auch die Spielfigur Jill Valentine (Sienna Guillory) und das mutierte Riesenmonster Nemesis zum Einsatz.
Der unappetitliche Fleischkoloss mit Terminator-Qualitäten wurde als Biowaffe konzipiert und trägt schweres Geschütz auf sich. Allerdings hat auch Alice seit ihrem letzten Service bei Umbrella Besonderes zu bieten: Dank genetischem Upgrade mittels Vireninjektion haben sich ihre Agilität und Kampftechnik erheblich gesteigert.
Das alles führt dazu, dass das gute alte fleischhungrige Zombie-Fussvolk, welches ja eigentlich für den Horrorfaktor zuständig wäre, während des Films mehr und mehr an Bedeutung verliert. Es wird vor allem geschossen und gekämpft, dass die Fetzen fliegen, wobei Milla Jovivich und Sienna Guillory in ihren knackigen Outfits die knallharten Superweiber geben.
Visuell ist "Resident Evil: Apocalypse" ansprechend umgesetzt und auf Hochglanz und Coolness poliert. Einzig die verwackelt-verschwommenen Nahkampfszenen nerven. Ihre hektische Machart soll wohl darüber hinwegtäuschen, dass die genetisch unveränderte Milla Jovovich das dreinschlagen doch nicht so im Blut hat. Videospiel-Ästhetik könnte man jetzt das Ganze nennen, doch damit täte man den "Resident Evil" Videospielen unrecht. Diese bieten nämlich wesentlich mehr gruselige Atmosphäre als in der temporeichen Verfilmung je aufkommt.
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Kommentare
SCHLECHT! Teil 1 ging ja noch, aber teil 2 ist nochmals um Welten schlechter!
Gelöschter Nutzer
Verfasst vor 20 Jahren
No comment!
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