Dunia Ägypten 2005 – 112min.
Kurzbeschreibung
Dunia (Hanan Turk) ist auf der Suche nach Liebe, Sinnlichkeit und Freiheit - und auf der Suche nach sich selbst. Nach dem Abschluss ihres Literaturstudiums, will Dunia Tänzerin werden, wie es einst ihre Mutter war. Ihre Suche führt sie zunächst über die starken Frauenfiguren in ihrer Nähe. Durch den Schriftsteller Beshir (Mohamed Mounier) wird sie ausserdem in die Welt der arabischen Poesie und Musik eingeführt. Doch erst die überstürzte Heirat eines Verehrers und die Beschneidung ihrer Cousine geben ihr die nötige Kraft, sich den eigenen Tabus und den Tabus der islamischen Gesellschaft kompromisslos zu stellen.
Kinostart
Deutschschweiz: 9. November 2006
Romandie: 6. September 2006
Tessin: 26. Januar 2007
Regie
Darsteller
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Kommentare
Die schöne Dunia meldet sich in Kairo zu einem Tanzwettbewerb an, sie möchte wie ihre verstorbene Mutter eine berühmte Bauchtänzerin werden. Sie studiert an der Uni arabische Literatur und möchte hier die Sinnlichkeit erforschen, wie sie in „ Geschichten aus 1001 Nacht“ und im Sufismus Tradition haben. Doch Fundamentalisten verlangen die Schließung jenes Verlages, welcher dieses „ schmutzige und gottlose“ Buch noch heute herausgibt. Ihr Professor, der Schriftsteller Beshir, verteidigt öffentlich die Pressefreiheit, wird überfallen und verliert dabei das Augenlicht.
Doch Dunia kann sich der Sinnlichkeit und Erotik, der Suche nach der Liebe, nur im Kopfe widmen, unten bleibt sie kalt, weil sie als Kind beschnitten wurde. Selbst als sie heiratet, spielt sie zwar mit ihrem Gatten, lässt ihn aber selbst in der Hochzeitnacht „ im eigenen Safte schmoren“ und verweigert sich im sexuell weiterhin.
Das sehr ernste Thema der weiblichen Genitalverstümmelung, in Afrika ein weit verbreitetes Problem, wird leider dramaturgisch von der aus dem Libanon stammenden Regisseurin völlig unzureichend angegangen. So erschöpft sich der Film auf die Selbstdarstellung Dunias, ohne dass der Zuschauer eine Entwicklung erkennen kann, weder im Tanze noch in der Beziehung zu ihrem Freund und späteren Mann. Auch Beshir, der nach dem Überfall eine Blindenschulung über sich ergehen lassen muss, weist keine Narben im Gesicht auf. Auch erfährt man keine zusammenhängenden Zitate aus den berühmten „ Geschichten aus 1001 Nacht“, auch hier geht der Film nicht in die Tiefe.
Einzige spannende und berührende Szene bleibt die Beschneidung eines jungen Nachbarmädchens, die sie nicht verhindern kann. Selbst die Bauchtanz-Musik erschien mir zu techno-artig, um diesem an sich klassischen Thema zu entsprechen; letztlich war auch die Kamera und Farbgestaltung mangelhaft, ausgefressene weiße Stellen und flauer Kontrast und Farbtiefe wirkten dilletantisch. Insgesamt ein enttäuschender neuer trigon-Film im Verleih des kleinen cinematograph Filmverleihes.
Der Film sollte ursprünglich der ägyptischen Zensur zum Opfer fallen. Doch dank internationalen Protesten gab Präsident Hosni Mubarak persönlich den Film frei. Das Werk löste bei seiner Premiere am internationalen Filmfestival Kairo heftige Kontroversen aus.
Was offenbar auf dem islamischen Markt gewagt sein mag, wirkt für aufgeklärte westliche Zuseher fast infantil und bekräftigt eher Vorurteile, als sie zu entkräften.… Mehr anzeigen
mein Lieblingsfilm, ein unglaublich guter Film über Sufismus und den Weg einer frau zu Selbstbestimmung und innerer Freiheit. Auch wem die genial unterlegten wundervollen Zitate aus der islamischen Mystik nichts sagen, wird dennoch dieses orgiastische Meisterwerk von Musik, Energie, Tanz und Farben geniessen. Der trigon Filmverleih bleibt seiner Klasse treu.… Mehr anzeigen
Ein sinnlicher und bunter Film. Der innere Weg der bezaubernden Hauptdarstellerin Dunia wird anschaulich gezeigt, wobei zum Glück nicht alle Geheimnisse schon zu Beginn verraten werden. Auch die Person des Schriftstellers, welcher für Dunia ein Wegbereiter ist, vermag zu überzeugen. Sehenswert.… Mehr anzeigen
Watchlist
Kinoprogramm
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