Dick und Jane USA 2005 – 90min.

Filmkritik

Illegal und recht banal

Filmkritik: Pascal Lüthi

Das glückliche und erfolgreiche Ehepaar Dick und Jane kommt nach Dicks Entlassung in arge finanzielle Nöte. Nach etlichen legalen Versuchen der Geldbeschaffung, driftet das Ehepaar zusehends in illegales Fahrwasser ab. Jim Carrey versucht sich einmal mehr in der Blödelecke - mit mässigem Erfolg.

Dick (Jim Carrey) und Jane Harper (Téa Leoni) stehen auf der Sonnenseite des Lebens. Ein Sohnemann, gut bezahlte Jobs, ein schönes Haus in den Suburbs - ihnen fehlt es eigentlich an nichts. Trotzdem kommt die frohe Botschaft, dass Dick in der Kommunikationsabteilung seines weltweit tätigen Arbeitgebers einen grossen Sprung die Karriereleiter hinauf machen soll, wie gerufen. Jane könnte endlich ihren Job im Reisebüro an den Nagel hängen und mehr Zeit mit ihrem Sprössling verbringen. Doch was weder Dick zum Zeitpunkt seiner Beförderung noch Jane bei Einreichung ihrer Kündigung weiss, ist, dass der Weltkonzern im Stile von Enron und Co. mächtig an seinen Büchern herumgedoktert hat, Verluste wurden der Anlegerwelt als Gewinne verkauft. Ergo: Die Firma geht Pleite, Tausende - Dick inklusive - stehen ohne Job da. Anfangs geben sich Dick und Jane zweckoptimistisch, doch schliesslich realisieren beide, dass auf legale Weise kein Lebensunterhalt zu verdienen ist.

Jim Carrey hat es in den letzten Jahren geschafft, sich vermehrt von seinem Image als Grimassen schneidender Blödler zu lösen und Engagements in "seriöseren" Produktionen zu ergattern. Dies eigentlich sehr zur Freude der Filmkritik, denn sieht man von einigen mimischen Ausrutschern à la "Ace Ventura" oder "Dumb and Dumber" ab, meisterte Carrey seine Rollen in "Man on the Moon", dem hier nie im Kino gezeigten "The Majestic" oder aber in "The Truman Show" sowie in "Eternal Sunshine of the Spotless Mind" mit Bravur. Offenbar zahlen sich allerdings Rollen im Komödien-Genre für Mister Knautschgesicht noch immer besser aus. Kein anderer Grund scheint plausibel, weshalb Carrey sich immer wieder in die dümmliche Rolle des Antihelden pressen lässt. Bei dieser Produktion, einem Remake der 1977er Kiste mit George Segal und Jane Fonda, machte es sich der Meister auch gleich im Produzentensessel bequem.

Angesiedelt im Jahr 2000, also um die Zeit der grossen US-Finanzskandale, bietet die flache Komödie einen Mischmasch aus tragischen sowie ernsthaften Momenten und plumpem Slapstick-Humor wie man ihn sich von Carrey gewohnt ist. Die wenigen Lacher reichen nicht aus, um die ziemlich fleischlose und oft ins Skurrile abdriftende Story unterhaltsam zu machen. Geschlagene 60 Minuten rutscht man im Kinosessel hin und her bis der vermeintliche Spass, nämlich die krummen Touren des Ehepaars, endlich beginnt - viel Zeit für den "Fun with Dick and Jane" bleibt da nicht mehr.

19.02.2021

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Kommentare

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movie world filip

vor 12 Jahren

witzige film über eine finanzielle katasrophe für das ehepar leoni-carrey; - plötzlich werden sie zu kriminellen die tankstellen überfallen und diät artikel klauen -


hamschterbagge

vor 18 Jahren

Jim Carrey hat schon lustigere Filme gemacht..


Gelöschter Nutzer

vor 18 Jahren

dieser film bringt einem - trotz einem durchhänger gegen ende des films - sehr oft und heftig zum lachen. ziel erreicht; daumen hoch!


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