O Casamento de Romeu e Julieta Brasilien 2005 – 90min.
Pressetext
O Casamento de Romeu e Julieta
Alfredo Baragatti, Anwalt italienischer Herkunft, ist begeisterter Anhänger der 'Palmeiras', des Fussballteams Nr. 1 in São Paulo. Seine Tochter Julieta erzieht er ganz nach seinen Vorstellungen, hinter ihrem Namen steckt aber nicht etwa eine diskrete Hommage an Shakespeare, vielmehr hat der Vater sie zu Ehren von zwei Fussballstars seiner Lieblingsmannschaft so getauft. Juli steht nämlich für Julinho und -eta für Echevarietta. Sie selbst teilt die Leidenschaft ihres Vaters und ist als Mittelstürmerin beim Frauenteam des Clubs aktiv. Als sie sich eines Tages bei einem Familienstreit verletzt, muss sie zum Augenarzt und lernt den 45-jährigen Romeo kennen, seines Zeichens inbrünstiger Corinthiansfan und also ein Anhänger der Erzrivalen der Palmeiras. Um seine neue Liebe nicht zu verlieren, gibt Romeo vor, ebenfalls Palmeirasfan zu sein, doch als sich die Familien einmischen, wird die Situation explosiv.
Bruno Barreta stellt mit seiner Erzählung die Frage nach Identität und Toleranz in der heutigen Zeit und hat sich dabei, wie er selbst sagt, stark vom Werk Pietro Germis inspirieren lassen, einem der Meister der italienischen Volkskomödie der 60- und 70er Jahre. In der Tat zieht der Regisseur in 'Romeo and Juliet Get Married' herzhaft alle Register dieses Genres. Allem voran ist es eine Sittenkomödie, die hier anhand des beinahe-fanatischen Verhalten der Fussballfans Absurditäten der heutigen Gesellschaft aufzeigt. Doch bei allem Ernst stand für Barreta im Vordergrund, sein Publikum mit diesem Film zum Lachen zu bringen. Die Kritik liegt deshalb in der Übertreibung, indem er das Verhalten der Figuren ins Lächerliche zieht und absurd wirken lässt. Und schon deren Erscheinung unterstützt diese Absicht: wirken die beiden Protagonisten (beinahe) normal und sind eigentliche Schönheiten (Julieta alias Luana Piovani ist ein berühmtes Model), so sind die Nebenfiguren sowohl in ihrem Verhalten wie auch in ihrem Äusseren überzeichnet. Sie schreien, weinen, gestikulieren - all das trägt dazu bei, ihnen eine augenfällige Komik zu verleihen, uns schon allein durch ihren Anblick zum Lachen zu bringen. So absurd viele Momente scheinen, entspringen diese doch immer wieder der Realität und wirken so glaubhaft und echt. Ist man nun Fussballfan oder nicht, während der 90 Filmminuten wird man es einfach! Man schliesst diese total verrückten Menschen, die nur für ihr Team und den Fussballsport leben, ins Herz.
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