Kaninchen sind niedlich, solange es nur wenige kleine sind, die zufrieden in ihren Ställen Kohlblätter futtern. Sie sind eine Plage, wenn sie in Scharen über die bestgehüteten Gemüseschätze herfallen. Doch Wallace & Gromit bieten Schutz und sind ihrer Zeit wie immer technisch weit voraus.

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In einer idyllischen Kleinstadt naht der Tag des alljährlichen Gemüsewettbewerbs, und in den Schrebergärten reifen die schönsten Stücke heran - sorgsam umhegt von den zahlreichen HobbygärtnerInnen. Sogar eine Lady will die Trophäe für den schönsten Kürbis gewinnen. Jedem Kaninchen läuft angesichts dieses Angebots das Wasser im Mund zusammen, aber die reich gedeckte Tafel ist geschützt: Wallace & Gromit betreiben eine Firma, die mit ausgeklügelter Technik alle Schädlinge bekämpft, ohne ihnen ein Haar zu krümmen.

Und Wallace forscht sogar an einer fantastischen Idee, um das Kaninchenproblem an der Wurzel zu packen. Doch kaum hat er sein neues Verfahren ausprobiert, werden unermessliche Frassschäden gemeldet, welche die wackeren Gemüseschützer vor die schier unlösbare Aufgabe stellen, ein Phantom zur Strecke zu bringen. Und die Konkurrenz schläft nicht.

In ihrem ersten animierten Langspielfilm unterstützen Nick Park und Steve Box ihre Plastilinfiguren mit etwas mehr Digitaltechnik als bisher. Sie erhalten aber den Retro-Charme der Vorgängerfilme weitgehend, indem sie unter anderem die drollige Unvollkommenheit ihrer Technik in den digitalen Teilen simulieren. Szenische Anleihen bei bekannten Horrorfilmen erhöhen das Vergnügen für die Erwachsenen, ohne dass die Kinder verschreckt würden, denn alles ist kindgerecht verpackt. Liebevolle Details in den Bauten und Nebenhandlungen, mehr oder weniger originelle Ideen und überraschende Wendungen halten die Handlung in Schwung und die Spannung aufrecht. Witzige Schnitte, anspielungsreiche Bildkompositionen und unnachahmliche Gags sorgen für das gewohnte Sehvergnügen. Dass eine dem (persiflierten) Genre adäquate Musik nicht fehlen durfte, versteht sich fast von selbst.

Ein Kränzchen muss man der Untertitelung winden, die sich redlich bemühte, möglichst viele der zahlreichen Sprachspiele zu retten. Mir lag die Geschichte eine Spur zu nah beim Klamauk, und ich fand einen bestimmten digitalen Effekt etwas zu oft benutzt. Es besteht aber kein Zweifel: Ein gelungener Streifen mit Kultpotenzial für die ganze Familie.