Die Hochzeits-Crasher USA 2005 – 119min.
Filmkritik
Hochzeits-Schwindel
Vince Vaughn und Owen Wilson sagen ja zum heiligen Sakrament der Ehe - oder zumindest zu all den sexy Frauen, die man an Hochzeiten kennen lernt. "Wedding Crashers" ist eine überlange romantische Komödie mit einigen lustigen Einfällen und vielen nicht so lustigen.
Romantische Komödien gehen so: Zu Beginn lernen sich zwei kennen, die eigentlich zusammen gehören und am Schluss werden sie ein Paar. Dazwischen liegen allerlei Hindernisse und Missverständnisse, zum Beispiel, dass einer der beiden bereits verheiratet ist oder von einem Flugsaurier entführt wird. Vom Anfang bis zum Ende vergehen im Idealfall 90 Minuten. "Wedding Crashers" braucht zwei Stunden, bis sich Owen Wilson und Rachel McAdams endlich in den Armen liegen - und das ist zu lang.
Aber beginnen wir von vorne: Jeremy Kline (Vince Vaughn) und John Beckwith (Wilson) haben ein lustiges Hobby: Sie laden sich ungefragt an fremder Menschen Hochzeiten ein, halten hier eine kleine Rede, beeindrucken da Kinder mit Zaubertricks und schreien an jüdischen Trauungen laut "Mazel tov!". Und weil Frauen an Hochzeiten anscheinend besonders empfänglich für romantische Avancen sind, haben die beiden schöne Worte wie "Jemand hat einmal gesagt, wir brauchen nur 10 Prozent unseres Hirns - ich denke eher, wir brauchen nur 10 Prozent unseres Herzens" auf Lager und bald einmal einen Haufen Ladies im Bett.
So weit so lustig. Als sich Jeremy und John aber zum Abschluss einer erfolgreichen Hochzeits-Saison bei den Feierlichkeiten des Finanzministers William Cleary (Christopher Walken) einschleichen, geschieht etwas Unvorhergesehenes: John verliebt sich - ganz gegen die bewährten "Regeln für Hochzeits-Crasher" - in Clearys Tochter Claire. Hier beginnt der oben beschriebene zweite Teil, der mit den Hindernissen. Die sehen in diesem Fall so aus: Claire hat bereits einen Freund, John ist nicht der Risiko-Kapitalist, als den er sich bei den Clearys ausgegeben hat und sowieso besteht die Familie des Finanzministers aus einem Haufen Spinner.
Nach einem durchaus unterhaltsamen Einstieg verliert "Wedding Crashers" schnell an Schwung. Und weil dem Regisseur David Dobkin nicht so recht einfallen will, was der Prämisse von zwei sympathischen Hochzeits-Piraten noch interessantes hinzuzufügen wäre, füllt er seinen Film mit holzschnittartigen Figuren, derben Spässen und stereotypen Homosexuellen. Während man sich also die neunzig Minuten in der Mitte getrost schenken kann, sollte man zum Schluss doch noch einmal genau auf die Leinwand schauen. Dann hat nämlich der grossartige Will Ferrell einen Gastauftritt und darf zeigen, wo man noch leichter Frauen aufreissen kann als beim "Hochzeits-Crashing". "Begräbnis-Crashing" heisst das Stichwort - oder wie Ferrell treffend meint: "Trauer, Mann, der Natur stärkstes Aphrodisiakum."
Dein Film-Rating
Kommentare
Insgesamt ziemlich na ja. Zwar einige witzige Passagen und Dialoge, doch irgendwie zu langatmig. Auf DVD anzuschauen, ist völlig ausreichend. Allerdings nur für einen seichten Abend...
Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.
Login & Registrierung