Lucas der Ameisenschreck USA 2006 – 89min.

Filmkritik

Alles kommt zurück

Monique Brunner
Filmkritik: Monique Brunner

Spätestens seit dem Animationserfolg «Antz» von 1998 erfreuen sich computeranimierte Spielfilme bei Jung und Alt grosser Beliebtheit. Mit «Lucas der Ameisenschreck» versucht Regisseur John A. Davis, an diesen Erfolg anzuknüpfen - leider nicht ganz überzeugend.

«Lucas der Ameisenschreck» basiert auf der Kinderbuchvorlage «The Ant Bully» von John Nickle und erzählt die Geschichte des 10-jährigen Lucas Nickle, der als Sonderling von den Nachbarskindern getriezt und geprügelt wird. Und wie es das Gesetz des Gequälten will, sucht sich Lucas wiederum Schwächere aus, um an ihnen seine Aggressionen auszulassen; er geht mit Wasserpistole und Böllern auf den Ameisenhügel im Vorgarten los. Das aber wollen die Ameisen nicht auf sich sitzen lassen; sie setzen deshalb zur Gegenwehr an.

Eines Nachts träufelt der Ameisenmagier Zoc seinen Zaubersaft ins Ohr von Lucas, worauf dieser auf Ameisengrösse schrumpft und sogleich im Ameisenbau vor Gericht gestellt wird. Während das Ameisenvolk «Lucas den Zerstörer», wie Lucas in der Insektenwelt ehrfürchtig genannt wird, zur Strafe sofort verspeisen will, verurteilt die weise Ameisenkönigin ihn zu einem arbeitsamen Leben in der Kolonie. Um seine Freiheit und seine Grösse zurückzubekommen, muss er sich der Ameisenexistenz anpassen.

Als Lucas die Abbusse langsam annimmt und sich allmählich mit der Hilfe seiner gutmütigen Lehrerin Hova in die Ameisenwelt einfügt, droht dem Ameisenbau die totale Vernichtung durch den schmierigen Kammerjäger Stan Beals ...

Die Idee des Regisseurs und Drehbuchautors John A. Davis («Jimmy Neutron: Boy Genius»), jungen Menschen den Kosmos einer Ameisenkolonie mit all seinen Tunneln und verborgenen Kammern anschaulich näher zu bringen, ist zwar gut gemeint, doch das Publikum muss sich diese animationstechnisch solide aufbereitete, naturwissenschaftliche Studie mit einer ausgewachsenen Moralpredigt abverdienen. Einzig die actionreichen Wespenattacken, Froschfluchten und das Showdown der Kammerhängerschlacht lassen den pädagogischen Zeigefinger etwas vergessen.

Im Unterschied zur amerikanischen Synchronisation, die mit Hollywoodstars wie Julia Roberts (Hova), Meryl Streep (Ameisenkönigin) bis hin zu Nicolas Cage (Zoc) aufwarten kann, sieht die deutsche Besetzung mager aus. Einzig Barbara Schöneberger (Hova) hat vielleicht das eine oder andere Kind noch als Fee Amaryllis aus «Der Räuber Hotzenplotz» in Erinnerung.

Fazit: Alles in allem ist «Lucas der Ameisenschreck» ein liebevoll gemachter Kinderfilm, der einen verregneten Tag kurzweilig gestalten hilft. Im Unterschied zu den Animationsspielfilmen «Cars» oder «Ab durch die Hecke» bietet «Lucas der Ameisenschreck» für Erwachsene aber zu wenig «erwachsenen» Wortwitz und zu wenige Verweise auf andere Filme oder Genres.

25.01.2021

3.5

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Kommentare

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tuvock

vor 17 Jahren

Handlung vom Film:

LUCAS ist ein Problemkind, ständig wird er gehänselt. Und er hänselt auch. Ameisen, Wespen, Hauptsache er kann seinen Hass ausleben auf andere Lebewesen. Es sind eben in diesem Film Ameisen. Und eines Tages wird er bestraft, er wird verkleinert und soll bei den Ameisen leben. Man nennt ihn, Peanut den Zerstörer, denn seine Mutter nennt LUCAS immer Peanut. Doch in der Ameisenkolonie ist es gar nicht so einfach zu überleben, und der Zauberer ZOC der ihn verzaubert hat, lässt ihn so wie er ist.

Die Ameisenkönigin will ihn nicht töten, auch wenn er schon viele Ameisen getötet hat, vielmehr soll er durch das Leben hier in der Kolonie unter der Erde erkennen, das jedes Lebewesen einen Grund und Sinn hat zum Leben auf dieser Welt.

Die einzige Gefahr ist noch eine und zwar der Wolkenpuster, der Vernichter alle Ameisen, Schädlingsbekämpfer, Und er kommt immer näher. Noch dazu, die Wespen.

Meine Meinung:

Der leider nur 90 Minütige Film hat sehr viele Ähnlichkeiten mit „ Liebling ich habe die Kinder geschrumpft“, „ Antz“ und ein bisschen „ Ein Engel auf Erden“. Der Film hat eine unglaublich wirksame und nachdenkliche Moral, und ist meiner Meinung nach eher was für Erwachsene und Heranpubertierende Kinder, da man in dem Film ehr auf philosophische Weise gearbeitet hat, als auf lustige Weise. Dann hat der Film noch entfernt mit einigen hässlichen Figuren Ähnlichkeiten mit „ Das grosse Krabbeln“. Unglaublich dass aus einem Ameisen Trickfilm ein guter Film noch werden kann, wo wir doch so viele Trickfilme haben, und genau betrachtet hat der Film überhaupt 0 was Neues. Es geht eigentlich immer um dasselbe. Böse große Menschen machen böse Dinge mit guten kleinen Menschen und die Natur die man dann als ehemaliger böser und blöder Mensch sieht, belehrt dich eines besseren. So ne Art Zeichentrickversion von „ Der Mann in den Bergen“ nur wird hier nicht real, sondern mit Pixeln gearbeitet, gekämpft, geweint, und gelacht, gezittert und nachgedacht.

Ich habe schon lange keinen so guten, intelligenten, wenig lustigen aber sehr sinnvollen Beitrag zum Thema Mensch gegen Natur gesehen. Das Nicholas Cage und Julia Roberts im Englischen Original „ The Ant Bully“ die Originalstimmen liehen, hat der 50 Millionen US $ Produktion auch nicht geholfen mehr als 28 Millionen US $ einzuspielen. Leider. Meiner Meinung hat der Regisseur John A Davis ein Meisterwerk hier beigebracht.

Der Film war wirklich gut. Er hat sicher keine guten Zeichnungen gehabt, er war eher einfach gezeichnet, Lucas im Film sah die ganze Zeit aus wie eine Mischung zwischen Jelly Beans und Kondom. Der Film hat auch so ne Art Werbung, wahrscheinlich wird dann jeder die Geleebohnen aus Amerika kaufen wollen wo es schon über 40 Geschmacksrichtungen gibt. 2, 50 Euro kosten 10 Dag, schon ein bisschen teuer für viele Leute, denn so 1 Kg ist ja schnell weg beim nächsten Kinobesuch.

Der Film hat keine besonderen Kritiken gehabt, aber das sind wohl Leute die einen entweder blöden hohen Anspruch haben, oder es sind Leute die meinen, sie könnten es besser. Mir hat die Geschichte sehr zugesagt, denn darum geht es. Der Film ist so einer der üblichen wo man den Hass auf die Menschheit weiter schüren kann, was nicht so schwierig ist, angesichts der Tatsache das wir wirklich verschieden sind und blöderweise nicht im Kollektiv arbeiten, das uns dann stärker machen würde, sondern jeder arbeitet zuerst für sich und dann gegen jeden, als wären wir Feinde und der Film hat das wahrhaft gekonnt mit keiner zu großen Moralkeule rübergebracht. Eher waren es die leisen Gespräche die Hova mit Lucas geführt haben oder Zoc mit Lucas.Mehr anzeigen


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