Filmkritik
Neues von Pettersson und Findus
Während die ersten beiden Zeichentrick-Verfilmungen der Kinderbuch-Reihe «Pettersson und Findus» («Pettersson und Findus» und «Neues von Pettersson und Findus») noch im anekdotischen Stil gehalten waren, präsentiert sich «Morgen, Findus, wirds was geben» als Weihnachtsgeschichte in Langspielfilm-Format.
Kater Findus ist traurig. Der Weihnachtsmann scheint alle Kinder in der Umgebung zu besuchen - bloss ihn nicht. Als er sich deshalb bei Pettersson beklagt, schlägt dieser ihm vor, einen Wunschzettel an den Weihnachtsmann zu schreiben. Und so kommt es, dass sich Findus nichts sehnlicher wünscht, als dass der Weihnachtsmann in diesem Jahr persönlich bei ihm vorbeischaut.
Da Pettersson seinem Kater diesen Wunsch erfüllen möchte, selber aber nicht mehr an den Weihnachtsmann glaubt, sieht er - je näher der Heiligabend rückt - als einzigen Ausweg, für Findus eine Weihnachtsmann-Maschine zu bauen. Doch mit der Konstruktion geht es nur harzig voran; überdies bürdet ihm sein Nachbar Gustavsson die zeitraubende Aufgabe auf, für den Wohltätigkeitsbasar 100 Weihnachtsmänner zu schnitzen.
Die Katastrophe scheint vorprogrammiert, wäre da nicht ein geheimnisvoller Postbote in den Wäldern unterwegs, der merkwürdige Postkarten, Pakete und Kataloge hinterlässt und damit Pettersson aus der Patsche hilft. Einem magisch verzauberten Heiligabend steht nun nichts mehr im Wege.
Die erfahrenen dänischen Zeichentrickfilm-Regisseure Jørgen Lerdam und Anders Sørensen gelingt es trotz Einsatz von Computeranimation dem Geist der liebevoll handgezeichneten, detailstarken und figurenreichen Kinderzeichnungen von Sven Nordquist gerecht zu werden. Wie in den Buchvorlagen findet sich der Zuschauer in einer Welt wieder, in der es überall etwas zu entdecken gibt, sei es die Unterwelt der Mucklas (kleine Wesen, die in den Wänden, Fussböden und Blumentöpfen des Hauses wohnen) oder beim Betrachten der liebevoll und aufwändig zusammengedrechselten Erfindungen von Pettersson.
Diese Zeichentrickfilm-Weihnachtsgeschichte mag aufgrund der dramaturgisch etwas überladenen und langen Spieldauer das ganz junge Publikum leicht überfordern. Auch die magischen Elemente, die teilweise die Realität und Illusion vermischen, bleiben den Allerkleinsten wohl verschlossen.
Nichtsdestotrotz ist es für kleine und etwas grössere Kinder eine ideale Einstimmung auf die Weihnachtszeit - den oben erwähnten Schwierigkeiten kann man ja mit vorheriger Lektüre der «Pettersson und Findus»-Kinderbuchvorlage entgegenwirken.
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