Wer kennt sie nicht: Peter, Bob und Justus, "Die drei ???" oder einfach die schlausten Detektive, die je Geschichte geschrieben haben? Nun sind sie auch auf Grossleinwand zu sehen. Das ist für das Kind ein tolles Abenteuer, für Erwachsene auch recht unterhaltsam und für Fans jeden Alters ein Graus.

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Gleich zu Beginn des Films sehen wir die drei Jungs, Justus, den ersten Detektiven (Chancellor Miller), Peter (Nick Price), den zweiten Detektiven und Bob (Cameron Monaghan), Verantwortlicher für Recherche und Archiv, wieder einmal in einer auswegslosen Lage. Sie liegen gefesselt in einem Liftschacht und von oben rast der Fahrstuhl auf sie zu. Auswegslos? Natürlich nicht. Schliesslich handelt es sich bei den Jungs um die schlausten Detektive; und mit ihren Abenteuern gingen sie um die Welt.

Eines dieser Abenteuer, "Die drei ??? und das Geheimnis der Geisterinsel", wurde nun in einer sehr kommerziellen Kinofassung herausgebracht. Die Story, die nur noch am Rande an die Original-Buchvorlage erinnert: Die drei Jungs wollen eigentlich in Kapstadt Ferien machen. Peters Vater soll dort, oder genauer auf der Geisterinsel, einen Vergnügungspark erstellen. Doch kaum angekommen, treffen die drei Schlaumeier auf Chris, ein Mädchen, das mit ihrem Vater in den Slums von Kapstadt lebt. Chris, im Buch übrigens ein Junge, birgt aber ein Geheimnis, von dem sie selber noch gar nichts weiss; während die Detektive gegen ein Ungeheuer kämpfen, einen Gefangenen retten und einen Tierexperten/Kunstfälscher überführen, kommen sie diesem Geheimnis auf die Schliche.

Der Film hat eigentlich keine richtigen Schwachpunkte. Die Jungs sind süss und Klugscheisser, wie sie immer schon waren, die Action ist auch da, es wird unterschwellig sogar das Thema der Rassendiskriminierung angesprochen, und es gibt sogar eine Romanze. Halt! "Die drei ???" und eine Romanze? Genau hier liegt eben wieder das Problem dieses Films. Er wurde derart "Massenpublikum-kinotauglich" gemacht, dass dem kleinen Peter ein "Wow, die ist aber heiss!" entwischt, als er Chris zum ersten Mal sieht. Da runzelt der Kinobesucher schon mal die Stirn. Und der Fan versteht wahrscheinlich die Welt nicht mehr. Chris ist also ein süsses Mädchen, Bob trägt keine Brille, die einzigen Charaktere, die - abgesehen von den drei Detektiven - aus der Romanvorlage übernommen wurden, sind Peters Vater (Nigel Whitmey) und Farraday (Langley Kirkwood). Darüber hinaus haben die Filmemacher nicht daran gespart, auch noch ein paar Indiana Jones- nein, fast schon James Bond-Elemente einzubringen. Schade, das hätten die drei Superschlauen, die dem erwachsenen Besucher schon dann und wann mal ein "Jöö" entlocken, doch gar nicht nötig.

Der Film hätte ein Spass für die ganze Familie werden können, wäre man dem Roman ein wenig treuer geblieben. Aber für die Kleinen (aber nicht die ganz Kleinen: der Film ist stellenweise ein wenig gruselig), die ja sicher fast alle zu den Kennern und Fans gehören, ist diese Umsetzung wohl ein Graus. Der richtige Fan verspürt wahrscheinlich ab Mitte des Films das Bedürfnis, dem Drehbuchautoren (David Howard) ein Schreibverbot zu erteilen. Nützt aber nicht viel: der ist wahrscheinlich gerade zusammen mit seinen Drehbuchautor-Kollegen im Streik.